- Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine professionelle, tierärztliche Konsultation.
Manchmal fängt ein stubenreiner Hund an, im Haus zu pinkeln, und du wirst am Morgen von einer stinkenden, unerwarteten Pfütze begrüßt. Oft pinkeln Hunde ins Haus, wenn sie krank sind, ängstlich sind, Angst vor der Außenwelt haben, vergesslich sind oder in einem Haushalt mit mehreren Hunden leben.
Hunde pinkeln nicht ins Haus, um Aufmerksamkeit zu bekommen oder weil sie sauer auf dich sind – es ist also wichtig herauszufinden, was los ist.
Um deinen Hund davon abzuhalten, ins Haus zu pinkeln, solltest du zuerst mit ihm zum Tierarzt gehen, um sicherzustellen, dass er gesund ist. Dann bewerte sein Training zur Stubenreinheit, halte eine regelmäßige Routine ein und lobe ihn viel, wenn er das Richtige tut.
Hier erfährst du alles, was du wissen musst, und bekommst von Experten Tipps, wie du diese Unfälle stoppen kannst.
Warum pinkelt mein Hund drinnen im Haus?
Von medizinischen Problemen über Stress bis hin zum Alter gibt es viele Gründe, warum dein eigentlich stubenreiner Hund anfängt, im Haus zu pinkeln. Hier sind fünf der häufigsten.
1. Er hat ein medizinisches Problem
Wenn dein Hund ständig ins Haus pinkelt, solltest du als Erstes prüfen, ob er vielleicht krank ist. Einige Gesundheitsprobleme, die zu „Unfällen“ führen können, sind:
- Diabetes
- Harnwegsinfektionen
- Niereninfektionen
- Erkrankungen der Nerven
- Postoperative Komplikationen
- Cushing-Syndrom
- Probleme mit der Blase
- Hormonbedingte Inkontinenz
Die meisten dieser Gesundheitsprobleme führen dazu, dass der Hund viel auf einmal pinkeln muss. Aber es gibt eine Art von Inkontinenz, die hormonell bedingt ist und ältere Hündinnen betrifft, die sterilisiert wurden. Dies kann dazu führen, dass sie inkontinent sind oder kleine Mengen Urin verlieren.
2. Er ist gestresst oder ängstlich
Wenn dein Hund gestresst oder ängstlich ist, fängt er vielleicht an, ins Haus zu pinkeln. Manchmal hilft ihnen das Pinkeln sogar, sich zu entspannen, sagt Sally Gutteridge, eine qualifizierte Hundeverhaltensberaterin bei Pet Sprint.
Viele Dinge können Stress oder Angst verursachen. Dr. Chinonyerem Ukweni, Tierarzt bei MyGoToVet, sagt, dass einige davon sind:
- Umzug in ein neues Zuhause
- Adoptieren eines anderen Hundes oder einer anderen Katze
- Verletzungen
- Trauma (z. B. Autounfall oder Hundekampf)
3. Sie mögen das Wetter nicht
Dr. Ukweni sagt, dass schlechtes Wetter, wie Schnee, starker Regen und Gewitter, dazu führen kann, dass der Hund keine Lust hat, nach draußen zu gehen. Manche Hunde sind vielleicht zu ängstlich oder nervös, um während eines Sturms rauszugehen, und andere mögen es vielleicht nicht, nass zu werden.
Wenn es im Sommer sehr heiß ist, möchten einige Hunde vielleicht drinnen bleiben, wo es kühl und klimatisiert ist.
4. Sie sind älter
Gutterridge sagt, dass Hunde mit Demenz eher drinnen pinkeln. Von dieser Krankheit sind 60 % der Hunde ab 11 Jahren betroffen; sie können ihr Training zur Stubenreinheit vergessen und pinkeln häufig drinnen.
Probleme wie Gelenkschmerzen können auch dazu führen, dass dein Hund sich nicht mehr bequem bewegen kann, sodass er vielleicht in der Nähe deines Bettes oder seines Bettes pinkelt, anstatt nach draußen zu gehen.
5. Sie leben mit anderen Haustieren zusammen
Hunde, die mit anderen Haustieren zusammenleben, müssen herausfinden, wie sie miteinander auskommen und den Raum teilen können. Gutteridge sagt, dass sie ihr Territorium unter anderem durch Pinkeln im Haus markieren.
Manche Hunde pinkeln auch, wenn sie aufgeregt oder ängstlich sind oder sich anderen Hunden oder Menschen gegenüber unterwürfig fühlen.
iStock/Liudmila Chernetska
Wie du deinen Hund in 5 Schritten davon abhältst, ins Haus zu pinkeln
Willst du deinen Hund davon abhalten, ins Haus zu pinkeln? Es gibt ein paar einfache Schritte, die du unternehmen kannst, um das Problem zu beheben. Diese Tipps helfen dir dabei, deinen Hund auf den richtigen Weg zu bringen – vom Gespräch mit deinem Tierarzt bis hin zu einer regelmäßigen Routine.
1. Wende dich an deinen Tierarzt
Als Erstes musst du sicherstellen, dass dein Hund keine gesundheitlichen Probleme hat. Dr. Ukweni empfiehlt, in den folgenden Fällen sofort deinen Tierarzt aufzusuchen:
- Dein Hund kann sein Pipi nicht kontrollieren.
- Sein Urin riecht schlecht oder enthält Blut.
- Dein Hund hat Probleme beim Pinkeln
- Er pinkelt immer nur ein bisschen.
2. Gehe das Training zur Stubenreinheit noch einmal durch
Wenn dein Tierarzt sagt, dass dein Hund gesund ist, ist es an der Zeit, sein Training zur Stubenreinheit zu bewerten. Gutteridge schlägt vor, diese Tipps für das Töpfchentraining älterer Hunde anzuwenden:
- Belohne deinen Hund, wenn er an der richtigen Stelle pinkelt.
- Wenn du deinen Hund beim Pinkeln im Haus erwischst, zeige ihm sanft, wo er hingehen soll.
- Behalte deinen Hund im Auge oder sperre Bereiche mit Toren ab, in denen er seine „Missgeschicke“ hatte.
3. Behalte eine feste Routine bei
Regelmäßige Mahlzeiten und Toilettenpausen können dir dabei helfen, vorherzusagen, wann dein Hund pinkeln muss. Achte darauf, ob er normalerweise zu bestimmten Zeiten pinkelt, z. B. nach dem Aufwachen oder Essen. Versuche, deinen Hund nach einem festen Zeitplan nach draußen zu bringen und halte dich daran.
Die meisten erwachsenen Hunde können ihr Pipi für 4-6 Stunden halten, also plane alle 3-4 Stunden eine Pipi-Pause ein.
4. Gehe oft mit deinem Hund spazieren
Gutterridge empfiehlt, deinen Hund öfter zum Gassi-Gehen mitzunehmen, besonders nach den Mahlzeiten und dem Mittagsschlaf.
So kann dein Hund wissen, wann er pinkeln kann.
5. Lobe viel
„Deinen Hund für gutes Verhalten zu belohnen, ist einer der besten Anreize für ihn, sich an eine gute Toilettendisziplin zu halten“, sagt Gutteridge.
Wenn dein Hund draußen pinkelt, lobst du ihn ausgiebig und gibst ihm ein Leckerli. Das kann deinem Hund helfen, eine positive Verbindung zum Pinkeln im Freien herzustellen.
So reinigst du Hunde-Pipi in Innenräumen
Wenn dein Hund drinnen pinkelt, säubere die Stelle gründlich. Mit den richtigen Reinigungsmitteln kann der Uringeruch beseitigt werden. Das ist wichtig, denn, wie Gutteridge sagt, „der Geruch von Urin kann das Bedürfnis unseres Hundes auslösen, zu pinkeln.“
Gutteridge empfiehlt, Hunde-Urin wie folgt zu reinigen:
- Verwende Papiertücher, um den Bereich abzutupfen und sauge so viel Urin wie möglich auf.
- Wähle einen enzymatischen Reiniger, der den Uringeruch beseitigt. Befolge die Anweisungen und lasse das Reinigungsmittel 15-20 Minuten einwirken.
- Verwende keine Reinigungsmittel mit Ammoniak, denn sie können Hund dazu bringen, wieder an dieselbe Stelle zu pinkeln.
Wie du deinen Hund davon abhältst, ins Haus zu pinkeln
Eines der wichtigsten Dinge, die du tun kannst, um das Pinkeln im Haus zu verhindern, ist, auf Anzeichen zu achten, die darauf hindeuten, dass dein Hund Pipi machen muss:
- Er geht im Kreis
- Winseln
- Unruhe
- Er schnuppert am Boden
- Er geht zur Tür
Wenn du diese Anzeichen siehst, bringst du deinen Hund sofort nach draußen, auch wenn es keine geplante Pipi-Pause ist.
Schaffe außerdem einen Platz in deinem Zuhause, damit dein Hund nicht auf Teppiche oder an Stellen pinkelt, an die er bereits gepinkelt hat. Du kannst einen gefliesten Raum wie das Badezimmer oder die Küche nutzen oder einen kleinen Behälter aufstellen. So kannst du deinem Hund beibringen, dass der Rest des Hauses kein Ort zum Pinkeln ist, und du kannst ihn dann auch in dem kleineren Raum trainieren.
Zu guter Letzt können Pinkel-Pads helfen, aber verwende nicht zu viele. Dr. Ukweni sagt, dass zu viele deinen Hund verwirren können, wo er pinkeln darf. Sie empfiehlt, ein Pad an der gleichen Stelle zu platzieren.
iStock/ti-ja
Wann du einen Tierarzt aufsuchen solltest, wenn dein Hund ins Haus pinkelt
Wenn dein Hund ständig ins Haus pinkelt oder es öfters passiert, solltest du mit deinem Tierarzt sprechen, sagt Dr. Ukweni. Wenn du Blut in seinem Urin siehst, er Schmerzen zu haben scheint oder du dir Sorgen über sein Verhalten machst, bring ihn sofort zum Tierarzt.
Während du auf den Termin wartest, schlägt Dr. Ukweni vor, Informationen zu sammeln, z. B. wann die Unfälle beginnen, was sie ausgelöst haben könnte, ob es bestimmte Stellen gibt, an die dein Hund gerne pinkelt, und ob er Medikamente einnimmt. Es ist auch hilfreich, eine Urinprobe für den Test zu entnehmen.
Schließlich sagt Gutteridge, dass ein Gespräch mit einem Hundeverhaltensexperten beim Training, beim Abbau von Ängsten und bei der Stärkung von gutem Verhalten helfen kann. Sie erinnert dich aber auch daran, dass du immer zuerst einen Tierarzt aufsuchen solltest, um sicherzustellen, dass dein Hund gesund ist.
FAQ So hört dein Hund auf, ins Haus zu pinkeln
Funktioniert Bestrafung, um Unfälle zu verhindern?
Dr. Ukweni sagt, dass Haustierbesitzer ihren Hund niemals bestrafen sollten. Gutteridge stimmt dem zu und sagt, dass die Bestrafung deines Hundes seine Angst (und das Pinkelproblem) verschlimmert.
Solltest du das Problem ignorieren und hoffen, dass es aufhört?
Gutteridge sagt, dass es nicht helfen wird, es zu ignorieren. Aber anstatt dich auf die Unfälle zu konzentrieren, schenke deinem Hund viel Aufmerksamkeit und Lob, wenn er draußen pinkelt.
Muss ich meinen Hund erneut trainieren, wenn er bereits stubenrein ist?
Ja, wenn dein Hund ständig ins Haus pinkelt, bedeutet das, dass er mehr Training zur Stubenreinheit braucht. Wenn du das Training noch einmal durchgehst, kannst du ihn daran erinnern, wo er pinkeln darf.
Wenn du dir nicht sicher bist, wie du das machen sollst, befolge einige Tipps oder bitte einen Hundetrainer um Hilfe.
Sollte ich bei „Unfällen“ scharfe Reinigungsmittel verwenden?
Nein, scharfe Reinigungsmittel wie Bleichmittel oder Ammoniak sind nicht ideal. Sie können die Textilien beschädigen und den Pinkelgeruch nicht beseitigen, was dazu führen kann, dass dein Hund erneut an dieselbe Stelle pinkelt. Verwende Reinigungsmittel auf Enzymbasis, die zum Reinigen von Urin entwickelt wurden.
Sollte ich meinen Hund zur Strafe lange draußen lassen?
Nein, Gutteridge sagt, wenn du deinen Hund zur Strafe draußen lässt, kann das alles noch schlimmer machen. Es kann seine Angst verstärken und löst nicht das eigentliche Problem.
Geh mit ihm nach draußen, belohne ihn, wenn er dort pinkelt und geht dann gemeinsam wieder rein.