Schaust du dir bei Instagram ständig die Hashtag-Ergebnisse für #tierheimhund, #adoptierenstattkaufen, #adoptdontshop oder #rescuedog an? Träumst du von Morgenspaziergängen mit deinem neuen besten Freund und treibst du dich in letzter Zeit öfter im Hundepark rum? Wenn dem so ist, könnte das bedeuten, dass du – wie man in Tierretterkreisen sagen würde – bereit bist, einem Hund in Not sein „Zuhause für immer“ zu geben.
An dieser Stelle wollen wir aber erstmal näher auf die Grundvoraussetzungen, Vorbereitungen und Strategien eingehen, die dir dabei helfen können, den für dich perfekten Hund zu finden.
Die Kosten der Hundehaltung
Wenn man einen Hund adoptieren möchte, ist der Kostenfaktor natürlich ein wesentlicher, wenn auch weniger schöner Aspekt. Jüngsten Rover Studien zufolge können die Kosten für die Anschaffung eines Hundes stark variieren und sollten im Verhältnis mit deinen verfügbaren finanziellen Mitteln abgewogen werden. Unser Bericht über die Anschaffung eines Hundes hat ergeben, dass sich die durchschnittlichen Kosten für die Hundehaltung monatlich auf knapp 140 € belaufen.
Diese Summe liegt aber noch unter dem, was ich selbst für Erfahrungen gemacht habe. Meine Familie hat 2016 einen zweijährigen Pitbull adoptiert. Im ersten Jahr betrugen die Ausgaben für den Hund etwa 4500 € pro Jahr, im zweiten Jahr dann ca. 3600 €. Unsere Hündin leidet unter Hautallergien und neigt sehr dazu, alles Mögliche zu fressen, sodass wir einfach regelmäßig zum Tierarzt mussten und viele Rechnungen für Medikamente zu begleichen hatten. Natürlich ist sie jeden Cent wert, aber manchmal ist es auch schwer, an die ganzen Cents zu kommen.
Darüber hinaus fällt bei Tierheimen oft eine einmalige Adoptionsgebühr von bis zu mehreren hundert Euro an. Die genaue Verwendung der Adoptionsgebühr wird von den einzelnen Organisationen jeweils aufgeschlüsselt und deckt meistens die Ausgaben für Futter, die Gesundheitsfürsorge der Tiere, die laufenden Kosten zur Aufrechterhaltung der Auffangstation und die Kosten für Eingriffe wie das Kastrieren und Sterilisieren. Fast alle Rescue Tiere werden zu Zwecken der Geburtenkontrolle und um sie vor der Tötung zu bewahren entweder kastriert oder sterilisiert.
Du wirst deinen Lebensstil anpassen müssen
Glückwunsch, wenn du vorhast, zum ersten Mal einen Hund bei dir aufzunehmen! Und wenn es schon eine Weile her ist, seit du zum letzten Mal einen Hund hattest, gibt es hier noch ein paar Tipps und Auffrischungen für dich.
Bevor du einen Hund adoptierst, solltest du bedenken, wie viel Zeit dein neues Haustier in Anspruch nehmen wird und welche Anpassungen du an deinem bisherigen Lebensstil vornehmen musst. Willst du übers Wochenende wegfahren? Dann brauchst du möglicherweise einen Hundesitter oder eine Hundebetreuung über Nacht. (Heißer Tipp: Dann bist du bei Rover genau richtig!) Schläfst du gerne aus? Dann wird dein Hund vielleicht zu deinem neuen Wecker. Arbeitest du lange im Büro? Dann ist die Blase deines Hundes und sein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit möglicherweise nicht mit deinen Arbeitsanforderungen kompatibel.
Und falls du noch keinen hast, lohnt sich auf jeden Fall die Anschaffung eines richtig guten Staubsaugers.
So findest du den Hund, der wirklich zu dir passt
Wenn du dir Gedanken darüber machst, was für einen Hund du bei dir aufnehmen möchtest, ist es hilfreich zu wissen, welche Hunderassen du am häufigsten in Tierheimen vorfinden wirst. Oft sind es Pitbulls und Chihuahuas, die ein neues Zuhause suchen.
Um sicherzustellen, dass der Hund und du gut zusammenpassen, solltest du deine eigenen Erwartungen und die Bedürfnisse des jeweiligen Hundes berücksichtigen. Eventuell suchst du nach einem Hund, mit dem du joggen gehen kannst. Der Hund benötigt möglicherweise ein hohes Maß an sozialer Interaktion. Du hast nur wenig Platz im Hof oder Garten. Der Hund kommt nicht gut mit Kleinkindern oder Katzen aus.
Oft gibt es auch nützliche Informationen zu hunderassenspezifischen Adoptionen, beispielsweise dann, wenn du einen Windhund bei dir aufnehmen möchtest. Wir empfehlen dir, solche Informationen zu Rate zu ziehen, wenn du gerne eine bestimmte Hunderasse adoptieren möchtest.
Eine Frage des Alters
Das Alter eines Hundes kann bei der Wahl des perfekten Tierheimhundes von entscheidender Bedeutung sein. Je nach Hunderasse und der jeweiligen Gesundheit des Tieres, kann ein Hund 15 bis 20 Jahre alt werden. Wenn du dich für einen Hund entscheidest, gehst du damit eine jahrelange Bindung ein.
Welpen sind natürlich super niedlich und machen Spaß, erfordern aber auch viel Training und deine Bereitschaft, auch mal einen Schuh, ein Kissen oder dein Lieblingserbstück an die noch im Wachstum befindlichen Welpenzähnchen zu verlieren – ganz abgesehen vom Schlafmangel, der oft mit dem hohen Energiepegel von Welpen einhergeht und dich ordentlich auf Trab hält.
Welpen lassen sich am ehesten an ein neues Zuhause vermitteln. Gerne möchten wir dich deshalb ermutigen, die Adoption eines schon älteren Hundes zu erwägen. Sogar Hunde, die erst zwei Jahre alt sind, brauchen viel dringender ein neues Zuhause.
Erwäge auch Hunderassen mit besonderen Bedürfnissen
Leider existieren Tierheime, weil es einfach zu viele ungewollte Tiere auf der Welt gibt. Der amerikanische Tierschutzbund (The American Society for the Prevention of Cruelty to Animals) gibt an, dass in den USA jedes Jahr ca. 3,3 Millionen Hunde in Tierheimen untergebracht werden. Laut des Hörfunksenders NPR (National Public Radio) wächst die Anzahl von Hunden ohne Zuhause stetig an.
Als zukünftiger Hundebesitzer trägst du dazu bei, dass ein Platz für einen Hund im Tierheim frei wird und damit nicht mehr länger auf der Straße leben muss oder ansonsten in einer Tötungsstation gelandet wäre. Hurra!
Leider haben manche Hunde es aufgrund ihrer Rasse, ihrem fortgeschrittenen Alter und/oder besonderen medizinischen Bedürfnissen schwerer, adoptiert zu werden. Wir können dir lauter Gründe nennen, warum wir Pitbulls lieben, aber Pitbull-Hundehalter unterliegen leider oft auch strengeren Beschränkungen wenn sie Mieter sind oder eine Hausrat- und Haftpflichtversicherung abschließen wollen – und manchmal sehen sie sogar einem stadtweiten Pitbull-Verbot entgegen.
Wenn du dahingehend aber flexibel bist – wie wäre es, einen Hund mit mehr Einschränkungen bei dir aufzunehmen?
Viele ältere Hunde werden aufgrund von schon fortgeschrittenen gesundheitlichen Problemen oder einfach, weil sie äußerlich nicht mehr so ansprechend sind, weniger oft adoptiert als ihre agileren Artgenossen. Uns fallen lauter gute Gründe ein, warum du deine Liebe und einen Platz in deinem Zuhause einem Seniorhund schenken solltest.
Was du von Tierheimen und Hunderettungsorganisationen erwarten kannst
Es ist wichtig, dass du bei der Vielzahl an Tierheimen und Hunderettungsorganisationen den richtigen Ort für deine Adoption findest. Es gibt Auffangstationen, die sich auf bestimmte Hunderassen spezialisiert haben, die von Freiwilligen mit viel Herz für Tiere auf ihrem eigenen Privatgrundstück betrieben werden, komplett gemeinnützige Organisationen und kommunal verwaltete Tierheime.
Die freiwilligen Helfer und Mitarbeiter wissen möglicherweise nicht viel über das Haustier, das dich interessiert. Manche Auffangstationen haben eine hohe Adoptionsrate mit viel Fluktuation und geringen Kontrollen, sodass sie die Tiere in ihrer Obhut nicht besonders gut kennen. Bei anderen hingegen durchläuft man eine umfassende Prüfung, ob man die Voraussetzungen als neuer Hundehalter erfüllt. Es werden z.B. Hausbesuche durchgeführt und Probebetreuungen vereinbart, damit der Adoptierende die individuellen Bedürfnisse und Persönlichkeit des Hundes näher kennenlernen kann.
Wir empfehlen dir, eine Organisation auszuwählen, die dir während des Adoptionsprozesses das richtige Maß an Unterstützung bietet. Wenn du eine Wohnung oder ein Haus mietest, musst du damit rechnen, dass die Auffangstation deinen Vermieter kontaktiert, um sicherzustellen, dass dein Mietvertrag die Haltung eines Hundes gestattet.
Du bist bereit! Hol dir deinen neuen Freund
Im Tierheim hast du die Möglichkeit, den Hund oder die Hunde, an denen du interessiert bist, etwas näher kennenzulernen. Meistens kannst du mit dem Hund sogar etwas spazieren gehen.
Vergiss nicht, dass Hunde, die in einem Tierheim untergebracht sind, oft nicht „sie selbst sind“ und nicht unbedingt ihr typisches Verhalten zeigen. Wenn der Hund in einer Pflegefamilie gelebt hat, kannst du dich bei ihnen nach dem Charakter und Verhalten des Hundes erkundigen. Versuche bei der Suche nach dem passenden Vierbeiner ganz verschiedenen Hunden gegenüber offen zu sein – dein perfekter Adoptivhund ist vielleicht gar nicht der, auf den du anfangs ein Auge geworfen hast.
Wir können es gar nicht erwarten, zu sehen, wie sich dein neuer Hund bei dir zuhause einleben wird. Bitte poste ein Foto davon auf unseren Social Media-Kanälen!