- Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine professionelle, tierärztliche Konsultation.
Brokkoli ist für uns Menschen ein wahres Superfood – vollgepackt mit vielen guten Nährstoffen. Doch ist Brokkoli auch gesund für Hunde? Tatsächlich dürfen sie das Gemüse sowohl roh als auch gekocht essen, doch zu viel kann ihnen Magenbeschwerden verursachen.
Als Allesfresser profitieren Hunde vom Verzehr verschiedener Obst- und Gemüsesorten, da diese fett- und zuckerarmen Lebensmittel reich an Vitaminen und Ballaststoffen sind. Brokkoli beispielsweise enthält reichlich Vitamin C und gesunde Ballaststoffe.
„Brokkoli ist eine großartige Nährstoffquelle und kann für etwas Abwechslung im Futterplan eines Hundes sorgen“, erklärt Tierärztin Dr. Primrose Moss. Allerdings, mahnt Dr. Moss, soll das Gemüse nur im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung im Hundenapf landen, und ein Hund sollte auch nicht zu viel davon futtern. Das liegt daran, dass Brokkoli reich an Isothiocyanaten (Senfölen) ist, deren übermäßiger Verzehr bei Hunden zu Magenreizungen führen kann.
In diesem Artikel erfährst du, wie viel Brokkoli ein Hund essen darf, wie man das Gemüse am besten zubereitet und was man sonst noch beachten sollte.
Ist Brokkoli gefährlich für Hunde?
Brokkoli enthält eine Verbindung namens Isothiocyanat, die von bestimmten Pflanzen zur Krankheitsabwehr produziert wird. Diese Verbindung verleiht Kreuzblütlern wie Brokkoli, Rosenkohl und Blumenkohl ihren unverwechselbaren Geschmack.
Bei Hunden kann Isothiocyanat laut Dr. Moss Magenreizungen verursachen, die wiederum Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme auslösen können. Doch sie gibt Entwarnung: Die meisten gesunden Hunde können problemlos eine kleine Menge Brokkoli fressen.
Auch Dr. Lindsay Wendt, Tierärztin und tierärztliche Beraterin bei Badlands Ranch mahnt, dass ein Hund Brokkoli und anderes Kreuzblütlergemüse möglicherweise nicht gut verdauen kann. Eine Überfütterung mit Brokkoli, so erklärt sie uns, kann zu einer übermäßigen Gasproduktion im Darm führen.
Wie viel Brokkoli ist für Hunde giftig?
Brokkoli ist für Hunde nicht giftig. Tatsächlich haben Dr. Wendt zufolge bislang keine wissenschaftlichen Studien gezeigt, dass Isothiocyanat bei Hunden toxisch wirkt.
Doch obwohl Hunde Brokkoli essen dürfen, sollte man ihnen im Allgemeinen nicht viel davon geben, auch wenn man selbst ein überzeugter Brokkoli-Fan ist.
Die Verdauungssysteme von Mensch und Hund weisen eine ganze Reihe von Unterschieden auf, sodass ein Nahrungsmittel, das für dich absolut sicher und gesund ist, für deinen Hund möglicherweise nicht geeignet ist.
Bei uns wirkt Isothiocyanat entzündungshemmend, sodass Menschen mit Arthritis und anderen Entzündungserkrankungen möglicherweise besonders vom Brokkoliverzehr profitieren. Forscher untersuchen Isothiocyanat zudem als mögliches Krebsmedikament.
Bei Hunden allerdings kann ein Übermaß an Brokkoli wie gesagt zu Magenbeschwerden führen. Möglicherweise wird der Hund dann auch mehr Blähungen als gewöhnlich oder sogar Durchfall haben.
Wie viel Brokkoli sollten Hunde essen?
„Wie viel davon ein Hund fressen darf, hängt vom jeweiligen Tier ab – als Faustregel gilt jedoch, dass Brokkoli weniger als 10 % seiner täglichen Kalorienaufnahme ausmachen sollte“, erklärt Dr. Moss.
Diese 10-%-Regel kann auch bei anderen Obst- und Gemüsesorten oder bei besonderen Leckerlis angewendet werden. Eine Portion für einen kleinen Hund oder Welpen bestünde demnach nur aus einem einzigen Röschen. Ein größerer Hund könnte mehr Brokkoli fressen und trotzdem innerhalb dieser 10-%-Grenze bleiben.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass du Brokkoli nur langsam in die Ernährung deines Hundes einführst, damit du dich davon überzeugen kannst, dass er das Gemüse auch gut verträgt. Achte dabei auf Anzeichen von Verdauungsproblemen wie Blähungen oder Durchfall.
Profitieren Hunde vom Verzehr von Brokkoli?
Brokkoli ist wie viele andere Obst- und Gemüsesorten vollgepackt mit nahrhaften Inhaltsstoffen, die auch dem Hundekörper zugutekommen. Dr. Wendt erklärt uns, dass Brokkoli eine gute Ballaststoffquelle ist und die Vitamine C und K, Folsäure, Antioxidantien sowie Mineralien wie Kalium und Kalzium enthält.
Die folgende Tabelle zeigt einige der positiven Effekte von Brokkoli.
Nährstoff | Vorteile für Hunde |
Vitamin K | Dieses Vitamin trägt zur Verbesserung der Knochenstärke und -dichte bei. |
Vitamin C | Dieses Antioxidans stärkt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. |
Kalium | Dieser essentielle Elektrolyt hilft dabei, Energie aus der Nahrung zu gewinnen. |
Kalzium | Dieses Mineral hilft beim Aufbau gesunder Knochen, Zähne und Muskeln. |
Ballaststoffe | Diese Art von Kohlenhydraten trägt zur Aufrechterhaltung eines gesunden Verdauungstrakts und zur Regulierung des Blutdrucks bei. |
Können Hunde einen ganzen Kopf Brokkoli essen?
Da die Röschen des Brokkolis etwas weicher sind als der Strunk, solltest du deinem Hund beim ersten Mal, wenn er dieses Gemüse probiert, nur diesen Teil kredenzen.
Danach kann er allerdings auch den Strunk essen (und sein Mensch übrigens auch). Laut Dr. Moss solltest du mit dem Stiel etwas vorsichtiger vorgehen, da er eine Erstickungsgefahr darstellt und etwas schwerer zu verdauen ist.
Um die Erstickungsgefahr zu reduzieren, kannst du deinem Hund mundgerechte Brokkolistücke geben oder die Portionen an die Größe seiner Leckerlis und des Futters anpassen, das er normalerweise bekommt.
Dr. Wendt empfiehlt außerdem, dass man seinen Hund immer beaufsichtigt, wenn er das erste Mal ein neues Futter probiert, um sicherzustellen, dass er keine Probleme damit hat.
Wie groß die Brokkolistücke sein sollen, hängt allerdings auch von der Größe des Hundes ab, so Dr. Moss. „Viele Hunde sind tatsächlich kleiner als Kleinkinder und könnten daher an ähnlich kleinen Futterstücken ersticken.“
Auch sollte man einem Hund nicht einen ganzen Brokkolikopf zum Fressen hinlegen. Dieser stellt nicht nur eine Erstickungsgefahr dar, sondern würde dem Hundekörper auch zu viele Ballaststoffe auf einmal zuführen, was zu Magenbeschwerden führen kann, erklärt Dr. Wendt.
Wie kann man Brokkoli auf sichere Weise für Hunde zubereiten?
In der folgenden Tabelle sind einige gängige Zubereitungsmethoden für Brokkoli aufgeführt.
Zubereitungsmethode | Sicher für Hunde? | Leicht verdaulich? | Reduzierung des Nährstoffgehalts? |
Roh | Ja | Mittel | Nein |
Geschmort | Ja | Ja | Verringert den Gehalt an Isothiocyanaten |
Gekocht | Ja | Ja | Verringert den Gehalt an Isothiocyanaten |
Als Chips | Ja | Ja | Verringert den Gehalt an Isothiocyanaten |
Gedörrt | Nein | Schwieriger zu kauen für manche Hunde | Nein |
In Öl angebraten | Nein | Nicht empfohlen | Erhöht den Gehalt an Isothiocyanaten |
Gedämpft | Ja | Nicht empfohlen | Erhöht den Gehalt an Isothiocyanaten |
Geröstet | Nein | Nicht empfohlen | Ja |
4 grüne Gemüsesorten, die du deinem Hund stattdessen geben kannst
Wenn du deinem Hund gerne mehr nahrhaftes grünes Gemüse fütterst, gibt es einige Alternativen:
- Grünkohl
- Spinat
- Seetang
- Gurken
Einige dieser Gemüsesorten sind für Hunde möglicherweise bekömmlicher – und vielleicht mag dein Mitbewohner ihren Geschmack auch lieber.
Hunden mit bestimmten Harntraktproblemen sollte man hingegen vielleicht lieber keinen Spinat füttern, sondern tatsächlich eher Brokkoli .
„Brokkoli enthält wenig Oxalate, daher ist er für Hunde, die schon einmal unter bestimmten Harnsteinen gelitten haben, eine bessere Option als Spinat oder andere Lebensmittel mit hohem Oxalatgehalt“, so Dr. Wendt. Sie fügt hinzu, dass Hundebesitzer mit ihrem Tierarzt sprechen sollten, bevor sie eine Ernährungsumstellung vornehmen, falls ihr Hund in der Vergangenheit Probleme mit dem Harntrakt hatte.
Zusammenfassend kann man sagen, dass grüne Gemüsesorten wie Brokkoli eine tolle Ergänzung für die Ernährung eines Hundes sind – solange sie nicht den Hauptanteil seines Futters ausmachen.
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