Hast du dich schon einmal gefragt, wie Katzen eigentlich miteinander kommunizieren? In diesem Artikel werden wir das Geheimnis lüften. Dank umfassender Recherchen und Gesprächen mit Experten können wir dir nun endlich mehr darüber verraten. Genau wie Menschen drücken sich auch Katzen auf ganz unterschiedliche Art und Weise aus. Dazu gehören die Vokalisierung (zum Beispiel durch Miauen, Schnurren und Fauchen), chemische Signale, Körpersprache (wie Bewegungen des Schwanzes und Gesichtsausdrücke) und das Markieren.
Die Kommunikationsmethoden von Katzen haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. So zeigt eine evolutionspsychologische Studie der Cornell University, dass Katzen gelernt haben, auf eine für Menschen angenehmere Weise zu miauen, damit diese ihrem Bedürfnis nach Nahrung und Zuneigung nachkommen. In der Studie werden Hauskatzen mit afrikanischen Wildkatzen verglichen, deren Lautäußerungen auf den Menschen überhaupt nicht ansprechend wirkten – was vielleicht erklärt, warum diese heute nach wie vor eine Wildart sind. Felis catus – die gewöhnliche Hauskatze – hat sich hingegen an das Zusammenleben mit dem Menschen gewöhnt und ihren Kommunikationsstil angepasst, damit ihre Bedürfnisse durch ihre menschlichen Mitbewohner erfüllt werden.
1. Lautäußerungen zur Kommunikation von Bedürfnissen oder Emotionen
Lautäußerungen sind wahrscheinlich das Erste, was einem in den Sinn kommt, wenn von Katzenkommunikation die Rede ist. Einige Katzen miauen oder trillern bei der Begrüßung. Viele von ihnen maunzen oder fauchen, um anderen Katzen zu kommunizieren, dass sie besser auf Abstand bleiben sollen. Dieses Warnverhalten kann auch mit noch aggressiveren Laute einhergehen, etwa mit wütendem Jaulen, Spucken und sogar Schreien.
Eine der bekanntesten und am schwierigsten zu interpretierenden Formen der Katzenkommunikation ist das Schnurren. Katzen schnurren oft, wenn sie glücklich sind, jedoch auch, wenn es ihnen nicht gut geht. Sie schnurren in der Gegenwart von Menschen und anderen Katzen oder während sie sich an Gegenständen reiben.
2. Körpersprache zur Kommunikation von Zuneigung, Angst oder Feindseligkeit
Eine weitere wichtige Kommunikationsmethode von Katzen ist ihre Körpersprache. Nicht alle Katzen miauen bei der Begrüßung, aber viele von ihnen berühren ihre Nasen, um Hallo zu sagen. Das Aneinanderreiben ist also eine Form der Zuneigung zwischen Katzen. Ebenfalls als freundlicher Gruß zu interpretieren, ist, wenn sie ihre Schwanzspitzen miteinander verhaken.
Ohren, Augen und Schwanz deiner Katze sind besonders wichtig für die Körpersprache – sowohl in der Kommunikation mit Menschen als auch mit anderen Katzen. Eine freundliche, selbstbewusste Katze hält ihren Schwanz hoch und die Ohren nach vorne gerichtet. Der Schwanz kann sich nach vorne beugen, wenn sie sich jemandem nähert, den sie mag. Rollt sie sich auf dem Boden, kann dies ein Zeichen von Vertrauen sein.
Wenn eine Katze eine andere Katze (oder einen Menschen) ansieht und langsam blinzelt ist das ebenfalls eine Art zu zeigen, dass sie offen und aufmerksam ist.
Wenn deine Katze ihren Blick abwendet, ihre Ohren zur Seite dreht bzw. abflacht oder wenn sie ihren Schwanz einzieht, kann das ein Zeichen dafür sein, dass sie sich unwohl oder sogar bedroht fühlt.
Dieses Gefühl der Bedrohung kann bei ihr auch ein aggressives Verhalten hervorrufen. Abgesehen vom Fauchen und Knurren zeigen Katzen auch durch ihre Körpersprache Aggression. Einige der Anzeichen dafür sind am Kopf angelegte Ohren, aufgeregte Schwanzbewegungen, ein gesträubtes Fell und ein gewölbter Rücken oder Schwanz.
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3. Pheromone zur Kommunikation von Botschaften
Chemische Botschaften sind die subtilste Form der Katzenkommunikation. Du hast vielleicht schon einmal erlebt, dass deine Katze sich an anderen Katzen, an dir oder an Gegenständen gerieben hat. Wenn Katzen sich an etwas reiben oder es zerkratzen, hinterlassen sie darauf Pheromone.
Wenn zwei Katzen sich aneinander reiben, tauschen sie Duftstoffe aus, was ihnen dabei hilft, sich gegenseitig als Mitglieder derselben Gruppe zu erkennen. (Manche Katzen tun das auch mit den Menschen in ihrem Haushalt.) Wenn deine Katze sich an Gegenständen in eurem Zuhause reibt, hinterlässt sie dabei einen Duftpfad, um ihr Revier zu markieren.
Katzen haben aber auch noch andere Möglichkeiten zur Reviermarkierung – zum Beispiel Urinieren. Das ist besonders häufig zu beobachten, wenn Katzen draußen in der Natur unterwegs sind, aber es kann auch innerhalb des Hauses als Reaktion auf einen Stressfaktor passieren, z. B. wenn mehrere Katzen im Haushalt leben, wenn streunende Katzen sich dem Haus nähern oder wenn Veränderungen wie der Umzug in ein neues Zuhause den Alltag der Katze auf den Kopf stellen.
Häufig gestellte Fragen zur Katzenkommunikation
Miauen Katzen, um miteinander zu kommunizieren?
Ja, Katzen miauen, um miteinander zu kommunizieren. Allerdings ist dies nicht unbedingt die gängigste Form der Katzenkommunikation. Katzen verwenden viele andere Kommunikationsmethoden, darunter Trillern, Fauchen, Heulen, Knurren, ihre Körpersprache und Duftmarken.
Verstehen Katzen das Miauen anderer Katzen?
Ja, Katzen verstehen das Miauen der anderen. Manchmal miauen oder trillern Katzen als eine Art von Begrüßung, wenn sie sich treffen.
Können Katzen und Hunde miteinander kommunizieren?
Katzen und Hunde kommunizieren auf unterschiedliche Weise, können jedoch genau so wie wir Menschen die generelle Bedeutung der Lautäußerungen und Körpersprache der anderen Spezies verstehen, indem sie aufmerksam das Verhalten ihres Gegenübers beobachten.
Ein Hund, der nicht viel Erfahrung mit Katzen hat, wird sich oft voller Begeisterung auf seinen neuen potenziellen Spielgefährten stürzen, nur um dann mit einem geschickt ausgeführten Pfotenschlag seitens der Katze in seine Schranken gewiesen zu werden. Ist ein Hund jedoch mit Katzen aufgewachsen, wird er etwaige Warnungen wahrscheinlich erkennen und daher wissen, wie er sich einer neuen Katze nähern kann oder ob er lieber Abstand halten sollte.
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Wie lange dauert es, bis sich Katzen aneinander gewöhnen?
Das ist ganz unterschiedlich. Die Humane Society schätzt zwischen einigen Tagen und einigen Monaten. Noch länger kann es dauern, bis zwei Katzen Freunde werden. Obwohl manche Katzen einander niemals als Teil derselben sozialen Gruppe akzeptieren werden, besteht immer die Hoffnung, dass sie lernen nebeneinander zu leben oder dass sie jeweils ihr eigenes „Territorium“ innerhalb des Hauses abstecken.
Wenn du dir überlegst, einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester für deine erwachsene Katze zum Spielen zu adoptieren, wird dir unser Leitfaden „So stellst du deiner Katze ein Kätzchen vor“ hilfreiche Tipps und Tricks liefern.
Kommunizieren Katzen mit Menschen genauso, wie sie mit anderen Katzen kommunizieren?
Deine Katze kommuniziert mit dir quasi genau gleich wie mit einer anderen Katze. Katzen nutzen Menschen gegenüber jedoch häufiger ihre Stimme als mit Artgenossen. Das kann daran liegen, dass es sich hierbei um die Art der Kommunikation handelt, die wir als Menschen am einfachsten erkennen und auf die wir am ehesten reagieren.
Sind es nur die nicht kastrierten bzw. nicht sterilisierten Katzen, die Harnmarkieren als Kommunikationsmethode verwenden?
Eine Studie des Cornell Feline Health Center besagt: „Katzen, die ihr Revier mit Urin markieren, sind in der Regel nicht kastrierte Männchen und in geringerem Umfang nicht sterilisierte Weibchen. Doch auch 10 % der kastrierten Männchen und 5 % der sterilisierten Weibchen kennzeichnen auf diese Weise ihr Revier. In Haushalten mit mehr als sieben Katzen ist es sehr wahrscheinlich, dass eine oder mehrere Katzen markieren.“
Hilft das Reiben dabei, Stress abzubauen?
Wenn Katzen ihr Gesicht an etwas reiben, hinterlassen sie Pheromone. Damit kennzeichnen sie Dinge als ungefährlich, was ihnen ein Gefühl der Sicherheit gibt. Einer der Gründe, warum Katzen sich in Tierheimen oft gestresst fühlen, ist, dass diese Pheromone durch eine regelmäßige Reinigung wieder aus ihrer Umgebung entfernt werden und die Katzen dadurch Angst entwickeln können. Die Verwendung von Pheromon-Diffusoren kann Katzen helfen, sich in neuen oder stressigen Umgebungen ruhiger zu fühlen.
Reiben Katzen nur ihren Kopf oder auch ihren Schwanz?
Katzen haben Duftdrüsen am Schwanzansatz. Den daraus abgegebenen Duft nutzen sie auch, um mit anderen Katzen zu kommunizieren.
Möchtest du noch mehr über die Katzenkommunikation erfahren? In den folgenden Artikeln findest du Anworten darauf, wieso deine Katze bestimmte Verhaltensweisen an den Tag legt, zum Beispiel wieso sie miaut oder wieso sie die Augen zusammenkneift, wenn sie dich ansieht.