- Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine professionelle, tierärztliche Konsultation.
Du bist vermutlich aus einem von zwei Gründen auf diesen Artikel gestoßen. Erstens: Du hast deine Katze dabei erwischt, wie sie Futter aus dem Napf deines Hundes gestohlen hat, und machst dir Sorgen, dass es ihr später nicht mehr so gut geht. Zweitens: Du warst den ganzen Tag beschäftigt, das Katzenfutter ist leer und du fragst dich, ob es doch noch eine andere Lösung gibt.
Dürfen Katzen Hundefutter essen? Ist Hundefutter für Katzen geeignet?
Die kurze Antwort auf diese Fragen lautet: Ja, aber nur im Notfall oder für kurze Zeit. Katzen und Hunde müssen nämlich unterschiedliche Nährstoffe zu sich nehmen. Hundefutter enthält nicht die wichtigen Nährstoffe, die Katzen für ein langes, gesundes Leben brauchen. Katzen sind Fleischfresser, sie fressen also ausschließlich Fleisch. Hunde hingegen sind Allesfresser, ihr Speiseplan umfasst neben Fleisch auch Getreide und Gemüse. Um ihren Nährstoffbedarf zu decken, brauchen sie daher eine abwechslungsreiche Ernährung, die nicht nur aus Fleisch besteht.
Bevor wir uns näher ansehen, warum deine Katze nicht langfristig Hundefutter fressen darf, gehen wir zunächst auf die Grundlagen einer katzengerechten Ernährung und die unterschiedlichen Ernährungsbedürfnisse von Katzen und Hunden ein.
Welche Nährstoffe brauchen Katzen?
Katzen sind Fleischfresser und benötigen daher Futter mit einem hohen Anteil an Proteinen, Fetten und Taurin. Laut dem Cornell Feline Health Center benötigen Katzen folgende Nährstoffe:
- Proteine aus Fleisch oder Fisch
- Aminosäuren wie Taurin und Arginin (aus Fleisch oder Fisch)
- Fettsäuren
- Vitamine
- Mineralien
- Wasser
Viele Tierärzte sind der Ansicht, dass Proteine etwa 35 bis 45 % der Ernährung von Katzen ausmachen sollten.
Woraus besteht Katzenfutter?
Dr. Sara Ochoa, DVM, ist Tierärztin für kleine und exotische Tiere im Osten von Texas und Veterinärberaterin für doglab.com. Sie betont, dass Katzenfutter unbedingt Taurin enthalten muss. Dabei handelt es sich um eine Aminosäure, die für eine gesunde Herzfunktion, das Sehvermögen und die Fortpflanzung wichtig ist. Da Taurin nur in tierischem Protein vorkommt, müssen alle Katzen mit Fleisch gefüttert werden, damit ihr Nährstoffbedarf gedeckt wird.
Katzenfutter ist besonders reich an Proteinen, Kalorien und Fett und enthält die notwendige Menge an Taurin. Patrick Mahaney, DVM, geht auf PetSafe genauer auf die Zusammensetzung von gesundem Katzenfutter ein:
- Natürliche, vollwertige Zutaten
- Hochwertige tierische Proteine (Mindestanteil von 30 %)
- Gesunde tierische Fette (ca. 15–20 %)
- Verdauliche Kohlenhydrate und Ballaststoffe
- Essenzielle Vitamine, Mineralien, Enzyme und Fettsäuren
- Keine Nebenprodukte, Füllstoffe oder künstliche Zusatzstoffe
Was ist der Unterschied zwischen Hundefutter und Katzenfutter?
Hunde sind Allesfresser. Ihr Futter enthält deshalb neben Proteinen auch Getreide und Gemüse.
Da Katzen Fleischfresser sind, enthält ihr Futter nur Proteine und kein Getreide oder Gemüse.
Sie vertragen Kohlenhydrate wie Reis und Mais in kleinen Mengen, brauchen sie aber nicht als Teil ihrer Ernährung. Beim Hundefutter sieht das anders aus: Hier spielen Kohlenhydrate eine große Rolle.
Dürfen Katzen Hundefutter essen? Was passiert, wenn meine Katze versehentlich Hundefutter frisst?
Mach dir keine Sorgen, wenn deine Katze aus Versehen das Abendessen deines Hundes gefressen hat.
Hundefutter ist ungefährlich für Katzen, sollte aber nicht regelmäßig anstelle von Katzenfutter verzehrt werden. Eine Katze wird zwar nicht krank, wenn sie begrenzte Mengen an Hundefutter isst, allerdings ist die Nährstoffzusammensetzung nicht optimal.
Solltest du einmal vergessen haben, Katzenfutter zu holen und hast nur noch Hundefutter zu Hause, kannst du es an deine Katze verfüttern, so Dr. Ochoa. Auch wenn deine Katze einzelne Stückchen aus dem Futternapf deines Hundes stibitzt, besteht kein Grund zur Sorge, betont sie.
Allerdings können Katzen auf Dauer nicht nur von Hundefutter leben. Ohne eine ausreichende Eiweißzufuhr verlieren Katzen Muskelmasse und werden lethargisch. Die Aminosäure Taurin ist laut VCA Animal Hospitals wichtig für das Sehvermögen, die Verdauung, die Herzfunktion, die fötale Entwicklung und ein gesundes Immunsystem bei Katzen.
Was passiert, wenn mein Hund das Futter meiner Katze frisst?
Die Fütterung in Haushalten mit mehreren Tieren kann ziemlich anstrengend sein. Katzen warten ungeduldig bei ihren Näpfen und Hunde fangen sofort an mit sabbern. Es kann durchaus vorkommen, dass Vierbeiner das Fressen ihrer tierischen Mitbewohner stehlen, aber ist das in Ordnung?
Nach Angaben des American Kennel Club könnte ein Hund sich ausschließlich von Katzenfutter ernähren, dies ist aber nicht ratsam. Der Kaloriengehalt, der hohe Proteinanteil und die großen Mengen an Fett sind nicht das Richtige für den Magen-Darm-Trakt von Hunden und können zu Fettleibigkeit oder sogar Pankreatitis führen.
Dein Hund kann ruhig ein bisschen vom Futter deiner Katze probieren. Wenn er jedoch nur Katzenkost zu sich nimmt, wird er nicht ausreichend mit den notwendigen Nährstoffen versorgt.
Wie füttere ich mehrere Haustiere gleichzeitig?
Katzen und Hunde können zwar friedlich in einem Haushalt zusammenleben, ihre Ernährung unterscheidet sich jedoch grundlegend. Die beste Lösung für eine einfache Fütterung sind daher getrennte Fütterungsbereiche.
Mikel Delgado, Expertin für Katzenverhalten bei Rover, empfiehlt einen separaten Futternapf pro Haustier. Zudem solltest du die Näpfe in separaten Bereichen aufstellen. Delgado erklärt: „Katzen jagen von Natur aus kleine Tiere und teilen nicht. „Wir Menschen essen gerne gemeinsam an einem Tisch, bei Katzen ist das jedoch ganz anders.“
Ein weiterer wichtiger Hinweis zum Thema Katzen und natürliche Instinkte: „Katzen bevorzugen beim Fressen viel Abstand und Privatsphäre und möchten nicht abwechselnd aus einem gemeinsamen Napf essen“, so die Expertin.
Welche Nahrungsmittel sind für Katzen giftig?
Katzen sollten keine Schokolade oder Zwiebeln fressen, da diese für die Vierbeiner gefährliche Giftstoffe enthalten. Kätzchen trinken in den ersten Lebenswochen zwar die Milch ihrer Mutter, Kuhmilch ist jedoch in der Regel für Katzen ungeeignet. Deine Katze kann Probleme bei der Verdauung bekommen, was zu Magenverstimmungen führt.
Dürfen Katzen ein paar Tage lang Hundefutter essen?
Hundefutter eignet sich nicht für die langfristige Ernährung von Katzen, da es nicht genügend Nährstoffe (hauptsächlich Proteine und einige gesunde Fette aus Fleisch) enthält, die sie brauchen, um stark und gesund zu bleiben Außerdem enthält Hundefutter andere Nährstoffe (z. B. mehr Kohlenhydrate), die Hunde zwar brauchen, Katzen aber nicht. In großen Mengen oder über längere Zeiträume hinweg können diese Nährstoffe sogar schädlich für Katzen sein. Fazit: Katzen können für eine kurze Zeit Hundefutter fressen, langfristig ist dies jedoch keine Lösung. Wenn deine Haustiere nur kurzzeitig das Futter des anderen fressen, besteht also keine Gefahr. Ein gelegentlicher Happen vom Futter deines Hundes schadet deiner Katze zwar nicht, aber wenn du ihr über einen längeren Zeitraum Hundefutter gibst, besteht das Risiko von Mangelernährung.
Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig. Achte beim Futterkauf auf die Beschriftung der Produkte und versorge deine Katze so stets mit gesundem Futter.