- Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine professionelle, tierärztliche Konsultation.
Es kann schwierig sein, die Wasseraufnahme deiner Katze ständig zu beobachten. Umso wichtiger ist es, die Anzeichen einer Dehydrierung zu kennen, um im Bedarfsfall schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen zu können. Die gute Nachricht: Es gibt einige leicht erkennbare Anzeichen einer dehydrierten Katze, auf die wir gleich näher eingehen werden. Außerdem erläutern wir, wie du zu Hause schnell überprüfen kannst, ob deine Katze ausreichend Wasser getrunken hat. Wenn du vermutest, dass deine Katze nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, kannst du einige einfache Anpassungen bei dir zu Hause vornehmen. Dazu gehört auch, sicherzustellen, dass sich deine Katze beim Trinken wohlfühlt. Es ist jedoch immer ratsam, mit dem Tierarzt zu sprechen, um ernsteren Fällen der Dehydrierung vorzubeugen und im Verdachtsfall entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Es gibt zahlreiche Faktoren, die beeinflussen, wie viel Wasser deine Katze trinken sollte – von der Art des Futters bis hin zur Umgebung, in der deine Katze lebt. Unterm Strich gilt aber: Wenn deine Katze zwei oder mehr Tage lang kein Wasser zu sich nimmt oder an Erbrechen oder Durchfall leidet, kann es zu einer Dehydrierung kommen. So erkennst du die Symptome:
Warnsignale für eine dehydrierte Katze
Je nachdem, wie lange eine Katze kein Wasser getrunken hat, können die Anzeichen einer Dehydrierung von subtil bis schwerwiegend reichen, so Dr. Rebecca Greenstein, Expertin bei Rover Dog People und Chief Veterinarian am Kleinburg Veterinary Hospital. Wenn bei deiner Katze Anzeichen einer Krankheit auftreten, die zu einer Dehydrierung führen könnte, suche sofort einen Tierarzt auf.
- Eingefallene Augen
- Verlust der Hautelastizität (Hautfaltentest)
- Lethargie
- Klebriges Zahnfleisch
- Trübe Augen
4 Wege, herauszufinden, ob meine Katze dehydriert ist
Bei weniger schwerwiegenden Fällen einer Dehydrierung empfiehlt Dr. Greenstein folgende Maßnahmen, die ganz einfach zu Hause durchgeführt werden können. Wenn die Symptome auf eine Dehydrierung hinweisen oder du dir nicht sicher bist, sprich am besten mit deinem Tierarzt.
- Der Hautfaltentest.Abhängig vom Alter der Katze sollte die Haut einen gewissen Elastizitätsgrad aufweisen. Um herauszufinden, ob deine Katze dehydriert ist, ziehe die Haut hinter den Schultern der Katze leicht nach oben. Die Haut sollte schnell wieder absinken (bei älteren Katzen ist die Haut etwas weniger elastisch). Wenn die Haut in einer gespannten Position bleibt oder nur langsam zurückfällt, ist die Katze möglicherweise dehydriert.
- Der Zahnfleischtest. Das Zahnfleisch der Katze sollte feucht und rosafarben sein. Wenn das Zahnfleisch trocken, klebrig und/oder blass ist, deutet dies auf Unwohlsein oder einen schlechten Gesundheitszustand hin. Klebriges Zahnfleisch ist ein Zeichen für Dehydrierung. Achte bei der Untersuchung des Mauls auch auf die Zunge – ist sie trocken und/oder der Speichel dickflüssig und weiß? Drücke deine Finger vorsichtig in das Zahnfleisch. Wenn der weiße Fleck, den deine Finger hinterlassen, zwei Sekunden oder länger bestehen bleibt, besteht möglicherweise eine verlängerte kapillare Nachfüllzeit, erklärt Dr. Greenstein. In diesem Fall solltest du dich mit deiner Katze sofort zum Tierarzt begeben.
- Der Katzenklo-Test.Wenn deine Katze ein normales Fress- und Trinkverhalten aufweist, sollte sie eine für sie typische Menge Urin produzieren. Eine Veränderung beim Wasserlassen könnte auf medizinische Bedenken hinweisen und einen Besuch beim Tierarzt erforderlich machen. Bei Durchfall oder weichem Stuhl verliert deine Katze auf jeden Fall Flüssigkeit – auch hier besteht das Risiko einer Dehydrierung.
- Der Augentest. Katzen, die stark dehydriert sind, haben trübe oder eingefallene Augen. Wenn die Augen der Katze etwas eingefallener als sonst aussehen und ihnen der typische Glanz fehlt, ist laut Dr. Greenstein eine tierärztliche Untersuchung erforderlich.
Ursachen für Dehydrierung bei Katzen
Wenn sich die Trinkgewohnheiten deiner Katze plötzlich ändern, kann laut Patrick Mahaney, DVM, ganzheitlicher Tierarzt in Los Angeles eine Grunderkrankung der Auslöser sein. „Da sich die Katze womöglich nicht gut fühlt, verspürt sie auch keinen Drang zu trinken“, erklärt er. Zu den Krankheiten, die das Risiko einer Dehydrierung erhöhen können, gehören:
- Magen-Darm-Beschwerden (Erbrechen oder Durchfall)
- Hitzschlag
- Diabetes
- Nierenkrankheit
- Lebererkrankung
- Hyperthyreose
- Parodontitis
- Krebs
Unabhängig von der Ursache sollte ein Mangel an Wasseraufnahme nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wenn die Katze 48 bis 72 Stunden lang nichts trinkt oder die Änderung der Trinkgewohnheiten mit anderen besorgniserregenden Symptomen einhergeht, sollte die Katze untersucht werden. Dein Tierarzt benötigt dabei Einzelheiten über die Wasser- und Nahrungsaufnahme deiner Katze, die Gewohnheiten auf der Katzentoilette und andere Verhaltensänderungen, die du vielleicht bemerkt hast.
Behandlung von Dehydrierung bei Katzen
Bei den ersten Anzeichen einer leichten Dehydrierung oder eines geringeren Wasserverbrauchs können ein paar kleine Veränderungen einen großen Unterschied für die Gesundheit der Katze ausmachen – und einen Notfallbesuch beim Tierarzt verhindern. Dr. Mahaney empfiehlt folgende einfache Techniken, um selbst den Durst besonders wählerischer Katzen zu stillen:
- Achte auf einen hohen Flüssigkeitsanteil in der Ernährung. Nassfutter enthält einen hohen Wasseranteil. Das Ersetzen von Trockenfutter durch Nassfutter wie Dosenfutter oder Eintöpfe kann die Wasseraufnahme deiner Katze deutlich erhöhen. Alternativ kannst du auch Wasser zu Trockenfutter zugeben.
- Füge zum Katzenfutter zusätzliches Wasser oder andere Flüssigkeiten hinzu. Meine Katzen trinken zum Beispiel sehr gerne Ziegenmilch, die viele Probiotika enthält. Sie freuen sich auch über eine kleine Menge selbstgemachter Knochenbrühe in ihrem Frühstück (aber ohne Gemüse – online gibt es viele Rezepte für katzenfreundliche Gemüsebrühe).
- Friere Thunfischwasser ein. Katzen sollten allgemein nicht zu viel Thunfisch essen. Dr. Mahaney empfiehlt jedoch, für dringliche Situationen Thunfischwasser einzufrieren und als Erfrischung parat zu haben.
Wenn deine Katze schwere Anzeichen einer Dehydrierung zeigt oder die Tipps für zu Hause keine Wirkung zeigen, ist ein Tierarztbesuch notwendig. Der Tierarzt wird dann Flüssigkeiten unter der Haut oder direkt in die Venen verabreichen und die Ursache der Dehydrierung auf Basis der von dir gelieferten Informationen diagnostizieren.
Wie viel Wasser sollte eine Katze trinken?
Der Grundwert für den Flüssigkeitsbedarf bei Katzen liegt bei 115 ml Wasser pro 2,3 kg Körpergewicht. Eine durchschnittliche Hauskatze mit einem Gewicht von 4,5 kg sollte also etwa 240 ml Wasser zu sich nehmen. Wenn du in einer heißen, feuchten Umgebung lebst, deine Katze sehr aktiv ist oder viel Zeit im Freien verbringt, benötigt sie aufgrund ihres Lebensstils unter Umständen mehr Wasser.
Dabei gibt es viele Wege, der Katze ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung zu stellen. Wie Menschen nehmen auch Katzen Wasser über die Nahrung auf. Katzen, die Nassfutter fressen, müssen daher weniger Wasser aus dem Napf trinken als jene Tiere, die sich von Trockenfutter ernähren.
Wieso trinkt meine Katze kein Wasser?
Wenn bei deiner Katze eine plötzliche Änderung ihrer Trinkgewohnheiten auftritt und keine weiteren Symptome bemerkbar sind, solltest du ihre Umgebung genau unter die Lupe nehmen. Prüfe dabei Folgendes:
Hat meine Katze frisches, sauberes Wasser?
Tierärzte empfehlen, den Wassernapf alle ein bis zwei Tage mit heißem Wasser und Spülmittel zu reinigen. Manche Katzen bevorzugen den Geschmack von Wasser mit Raumtemperatur, während andere kühleres Wasser präferieren.
Trinkt meine Katze aus einem geeigneten Wassernapf?
„Wenn sie ihr Gesicht zum Trinken in ihre Wasserschüssel halten, können die Schnurrhaare den Rand der Wasserschüssel berühren und Unbehagen verursachen“, erklärt Patrick Mahaney, VMD, ganzheitlicher Tierarzt in Los Angeles. Achte daher darauf, dass deine Katze aus einer breiten Schüssel trinkt, um eine Berührung mit den Schnurrhaaren zu verhindern. Für Kätzchen eignet sich für etwas mehr Spielspaß auch ein Katzenbrunnen.
Befindet sich der Wassernapf meiner Katze am richtigen Ort?
Einige Katzen bevorzugen es, an einem anderen Ort zu trinken als jenem, an dem sie ihr Futter zu sich nehmen. Andere wiederum mögen es nicht, in der Nähe anderer Katzen im Haushalt zu fressen oder zu trinken. Versuche, den Wassernapf an einem ruhigen Ort aufzustellen, abseits der Katzentoilette und nicht neben dem Futternapf.
Hat eine Ernährungsumstellung stattgefunden?
Nassfutter kann bis zu 80 % Wasser enthalten. Bei der Umstellung von Trocken- auf Nassfutter stellen Besitzer häufig fest, dass ihre Katzen weniger Wasser trinken.
Fazit: Wann du deine Katze zum Tierarzt bringen solltest
Da Wasser für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden der Katze sehr wichtig ist, sind bei einem Wassermangel immer entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Wenn eine Katze 48 bis 72 Stunden lang nichts trinkt oder die Änderung der Trinkgewohnheiten mit anderen besorgniserregenden Symptomen einhergeht, wie einer verminderten Urin- oder Stuhlmenge oder Appetitverlust, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
Eine angemessene Flüssigkeitszufuhr ist ein Grundbestandteil einer guten Gesundheit – vom Kreislauf über die Verdauung bis hin zur Organfunktion. Es kann jedoch schwierig sein, die Wasseraufnahme der Katze zu überwachen und herauszufinden, in welcher Form sie am liebsten Wasser zu sich nimmt. Als Haustiersitterin bei Rover habe ich schon viel erlebt, was den Wasserkonsum bei Katzen angeht.
Bei Katzen mit geheimnisvollen und wählerischen Trinkgewohnheiten ist es umso wichtiger, die ersten Anzeichen einer Dehydrierung sowie alle zugrunde liegenden Krankheiten zu erkennen, die diese Dehydrierung auslösen können. Wenn du Bedenken hinsichtlich der Trinkgewohnheiten deiner Katze hast, schadet es nie, deinen Tierarzt um Rat zu bitten.