Vermutlich erkennst du einen Golden Retriever an seiner typischen Fellfarbe, seinen hübschen Haarfransen, seinen Schlappohren und seinem sonnigen Gemüt. Diese Hunde lieben Wasser und sind sehr verspielt. Ursprünglich wurden sie gezüchtet, um Geflügel für Jäger zu fangen. Heutzutage übernehmen sie gerne auch andere Aufgaben, spielen etwa Apportieren mit ihren Besitzern oder arbeiten als Assistenzhunde.
In diesem Artikel erfährst du mehr über eine der beliebtesten Hunderassen der Welt – und ob ein Golden Retriever zu dir passt.
Merkmale der Rasse
Aussehen des Golden Retriever
Wie der Name sagt, sind Golden Retriever goldfarben. Es gibt sie jedoch in unterschiedlichen Farbtönen: von hellgold (wie der weiße oder English Cream Golden Retriever) bis zu dunkelgold. An der Rückseite der Vorderbeine, vorne am Hals, an der Rückseite der Oberschenkel und am Schwanzende ist das Fell länger. Mit ihren langen Schlappohren und ihrer verspielten Persönlichkeit sehen sie immer ein bisschen aus wie ein Welpe.
Eine Randbemerkung: Du hast vielleicht schon vom Mini Golden Retriever gehört, der ebenfalls wie ein Welpe aussieht, aber wusstest du, dass der Mini ein Mischling aus anderen Hunderassen und kein „echter“ Golden Retriever ist? Jetzt weißt du’s.
Das wunderschöne goldene Fell besteht aus zwei Schichten: dem wasserabweisenden Deckhaar und der weichen Unterwolle, die die Körpertemperatur sowohl bei kaltem als auch bei warmem Wetter reguliert.
Wie bei anderen Hunden mit Unterwolle kannst du davon ausgehen, dass dein Golden Retriever haart. Um dem Fellwechsel im Herbst und Frühling zuvorzukommen, ist es wichtig, einen Golden Retriever wöchentlich und in den Monaten des Fellwechsels täglich zu bürsten. Wenn du sein Fell richtig bürstest, sollte ein Golden Retriever nur gelegentlich ein Bad benötigen.
Persönlichkeit des Golden Retriever
Golden Retriever sind freundlich, vertrauensvoll und sanft. Deshalb sind sie schlechte Wachhunde, aber wunderbare Familienhunde. Sie sind intelligent, um Zuspruch bemüht, verspielt, aktiv und sehr gut trainierbar.
Wenn sie längere Zeit allein gelassen werden, leiden sie oft an Angstzuständen. Am besten kommen sie mit einem ausdrucksvollen, engagierten Besitzer zurecht.
Die ideale Umgebung für Golden Retriever
Ein Golden Retriever braucht viel Bewegung und bevorzugt offene Flächen zum Apportieren. Aus diesem Grund sollte ein Golden Retriever am besten in einem Haus mit einem großen Garten leben oder oft ohne Leine in den Park gehen. Kleine Kinder sind kein Problem: Ein Golden Retriever ist ein sicheres Familienhaustier, insbesondere nach dem richtigen Training.
Der ideale Besitzer für Golden Retriever
Golden Retriever sind energiegeladene, aktive Hunde und brauchen täglich Bewegung. Die idealen Haustierbesitzer für diese Hunderasse sind ebenfalls aktiv und können den Hund bis zu eine Stunde täglich bewegen. Golden Retriever lieben Schwimmen, Laufen, Spazierengehen und (wenn du nicht so viel laufen möchtest) Apportierspiele.
Da Golden Retriever sehr aktiv sind und viel Zeit mit der Familien brauchen, sollte der Besitzer ebenfalls energiegeladen sein und viel Zeit für seinen vierbeinigen Freund haben.
Training für Golden Retriever
Golden Retriever sind bekanntermaßen umgängliche Tiere und leicht zu trainieren, aber wenn ihnen langweilig wird, können sie ganz schön frech sein. Diese Hunde sollten nicht längere Zeit alleine gelassen werden und werden auch unglücklich, wenn du nicht täglich mit ihnen Gassi gehst. Training ist nur sinnvoll, wenn du deinem Hund zuerst die Nähe und körperliche Aktivität bietest, die er benötigt.
Auf jeden Fall sind Golden Retriever hochintelligent, strengen sich für eine Belohnung an, sei es ein Leckerli oder Lob, und reagieren auch gut auf Clickertraining. Und weil Golden Retriever hervorragend im Gehorsamkeitstraining sind und oft Lust auf mehr haben, eignen sie sich gut als Assistenzhunde oder können in anspruchsvolleren Bereichen als Such- und Rettungshunden eingesetzt werden.
Ein Hinweis zum Training: Golden Retriever sind so freundlich und fleißig, dass sie sich manchmal überanstrengen. Achte darauf, ihnen bei anstrengenden Spiel- und Trainingseinheiten Wasser und Pausen zu gönnen und ergänze anspruchsvolle Trainingseinheiten mit geistig stimulierenden Übungen wie Puzzlespielen oder Verstecken. Auch lange, entspannte Spaziergänge sind eine gute Option.
So pflegst du einen Golden Retriever
Golden Retriever haben ein dichtes, wasserabweisendes Fell. Ihre Unterwolle fällt im Frühling und Herbst aus (in gemäßigten Klimazonen das ganze Jahr über). Während dem saisonalen Fellwechsel müssen sie möglicherweise täglich gebürstet werden, damit abgestorbenes Fell entfernt werden kann. Den Rest des Jahres sollte es ausreichen, das Fell einmal wöchentlich zu bürsten. Bade deinen Golden Retriever gelegentlich, um ihn sauber zu halten und ausgefallene Haare zu entfernen. Wie bei den meisten Hunden sollten die Krallen des Golden Retriever regelmäßig geschnitten und seine Zähne geputzt werden, um für seine Zahngesundheit zu sorgen.
Golden Retriever und Gesundheit
Wie Hunde jeder Rasse sind auch Golden Retriever anfällig für bestimmte gesundheitliche Probleme. Bis zu einem Fünftel der Golden Retriever leiden irgendwann an einer Form der Gelenkerkrankung, z. B. Hüftdysplasie oder Ellbogendysplasie. Golden Retriever bekommen auch häufiger als manche andere Rassen eine Herzkrankheit namens subvalvuläre Aortenstenose (SAS), die tödlich sein kann.
Viele Golden Retriever sterben jedoch an Krebs (z. B. einem Hämangiosarkom oder Osteosarkom). Mit diesen potenziellen Krankheiten muss man zwar rechnen, aber trotzdem lieben die meisten Hundebesitzer ihren Golden Retriever und sorgen gerne für ihn – egal wie lange er Teil der Familie ist. Viele Hundebesitzer entscheiden sich sicherheitshalber für eine Haustierversicherung.
Eine kurze Anmerkung zur Ohrenpflege: Aufgrund der Form ihrer Ohren müssen Golden Retriever ihre Ohren regelmäßig reinigen lassen, damit keine Ohrenentzündung entsteht. Frage deinen Tierarzt nach der richtigen Ohrenpflege und welche Ohrenreinigungsprodukte du sicher anwenden kannst.
Die Geschichte des Golden Retriever
Golden Retriever wurden ursprünglich im 19. Jahrhundert in Schottland als Jagdhunde gezüchtet, die für das Apportieren im Wasser und an Land bestimmt waren. Züchter kreuzten Wasserspaniels und andere Apportierhunde, um einen Hund mit den Talenten eines Golden Retrievers hervorzubringen, nämlich Wasservögel und andere Vögel unversehrt zu den Jägern zurückzubringen.
Die Rasse wurde 1925 vom American Kennel Club (AKC) offiziell anerkannt und gehört heute zumindest in den USA zu den beliebtesten Hunderassen.
So findest du einen Golden Retriever
Golden Retriever sind nicht schwer zu finden, aber eine gewisse Vorbereitung ist wichtig. Wenn du einen Golden-Retriever-Welpen kaufst, musst du viel Zeit für Gehorsamkeitstraining, die Sozialisierung des Welpen mit anderen Menschen und Hunden und das Beibringen wichtiger Fähigkeiten aufwenden: Etwa muss er lernen, durchzuschlafen und an der richtigen Stelle sein Geschäft zu verrichten.
Einen Golden-Retriever-Welpen oder einen ausgewachsenen Hund findest du ganz einfach über eine Internetsuche, aber hüte dich vor Massenzuchtbetrieben und Internetbetrug. Recherchiere ausführlich und erkundige dich nach seriösen Züchtern, mache einen Besuch, bevor du einen zahlungspflichtigen Vertrag abschließt, und höre auf dein Bauchgefühl.
Das kostet ein Golden Retriever
Wer bereit ist, einen Golden Retriever in die Familie aufzunehmen, sollte sich aller damit verbundenen Kosten bewusst sein. Laut einer Umfrage zu den Kosten von Haustieren von Rover gaben 64 % der Haustierbesitzer mit einem Golden Retriever an, dass sie erwarteten, 500 bis 2.000 US-Dollar im Voraus für ihren Hund auszugeben. 60 % gaben an, dass die tatsächlichen Kosten ihrem Budget entsprachen; allerdings meinten 32 %, dass die Kosten im Endeffekt höher waren. Insgesamt geben 54 % der Haustierbesitzer monatlich zwischen 100 und 150 US-Dollar und mehr für ihren Golden Retriever aus.
Einen Golden Retriever adoptieren
Eine andere Möglichkeit, einen Golden Retriever zu finden, ist über ein Tierheim. Im Gegensatz zu Welpen sind gerettete Hunde häufig bereits kastriert und geimpft. Da viele Golden Retriever in Tierheimen von ihren Besitzern abgegeben wurden, kennen diese Hunde oft schon die Grundkommandos und sind möglicherweise sozialisiert. Wenn nicht, kannst du trotzdem mit ihnen arbeiten. Wende dich dazu an einen vertrauenswürdigen Hundetrainer. Dieser kann dir zeigen, wie du einem Hund, der mit Struktur wenig vertraut ist, etwas beibringen kannst – oder wie du einem traumatisierten Hund ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit schenkst.
Züchter von Golden Retrievern
Einen vertrauenswürdigen Züchter, der strenge Anforderungen erfüllen muss, findest du beispielsweise über die Suchfunktion von Honest Dog. 74 % der Menschen, die einen Golden Retriever besitzen, haben ihn bei einem Züchter gekauft. Erkundige dich bei deinem Besuch nach gesundheitlichen Problemen im Stammbaum des Hundes und frage nach Gentests, die du durchführen lassen möchtest, wie z. B. Tests auf degenerative Myelopathie, Ichthyose oder progressive Netzhautatrophie.