Allerdings sind einige von ihnen auch Opfer, denn Katzen können ebenso wie wir unter Allergien leiden.
Katzen sind oft allergisch gegen Flöhe und können auch Nahrungsmittel-, Kontakt- oder Inhalationsallergien entwickeln. Außerdem leiden viele ebenso wie wir Menschen unter saisonalen Allergien. Glücklicherweise gibt es jedoch eine Reihe von Maßnahmen, mit denen du deiner allergischen Katze helfen kannst. In diesem Artikel erklären wir die häufigsten Allergien bei Katzen und empfehlen die effektivsten Mittel zur Behandlung und Prävention.
Die häufigsten Allergien bei Katzen
Wenn deine Katze sich häufiger kratzt als sonst, ist es möglich, dass sie unter einer Allergie leidet. Atopische Dermatitis bei der Katze ist die ausgefallene Phrase, mit der Tierärzte eine allergische Reaktion der Haut beschreiben, die einen sogenannten Pruritus verursacht – also einen übermäßigen Juckreiz. Möglicherweise siehst du auch Hautläsionen oder -rötungen unter dem Fell deiner Katze. Umweltreize sind die häufigsten Auslöser allergischer Reaktionen bei Katzen – und ganz oben auf der Liste der Allergien steht die Überempfindlichkeit gegenüber Flöhen. Gleich darunter sind saisonale Allergien gegen Reizstoffe wie Pollen und Staub.
Deine Katze wird sich freuen, wenn sie von den lästigen Symptomen ihrer Allergien befreit wird. Wenn du sie zum Tierarzt bringst, wird er unter anderem Informationen zu ihrem Gesundheitsverlauf und Lebensstil erfahren wollen und vielleicht ein paar Labortests durchführen. Damit du die Anzeichen häufiger Allergien bei Katzen erkennen kannst, haben wir im Folgenden eine Übersicht aufgestellt.
Flohallergien bei Katzen
Die häufigste Allergie bei Katzen wird durch Flöhe verursacht. Folgendes solltest du dazu wissen.
Definition: Flohallergien sind eine Reaktion auf den Speichel von Flöhen, so Dr. Gary Richter, Tierarzt und Mitglied von The Dog People Panel bei Rover. Wenn ein Floh seinen Wirt beißt, injiziert er jede Menge histaminähnlicher Verbindungen, die eine Reaktion im Immunsystem von Haustieren und Menschen auslösen.
Symptome: Jucken ist ein gängiges Anzeichen dafür, dass deine Katze von einem Floh gebissen wurde und auf die Allergene im Flohspeichel reagiert. Die allergische Reaktion kann sofort nach dem Biss oder aber verzögert auftreten. Zu den Anzeichen, dass deine Katze allergisch auf Flöhe reagiert, gehören:
- Kratzen an Kopf und Ohren
- Kauen und Beißen am eigenen Körper
- Übermäßiges Lecken, besonders im Bereich der Beine
- Rote, gereizte Haut
- Kahle Stellen
Flöhe hinterlassen zudem ihren Kot – kleine dunkle Krümel – auf ihrem Wirt. Bei Kätzchen mit Flohbefall kann es zu Blutverlust und schweren gesundheitlichen Auswirkungen kommen. Alle Katzen können sich durch den Biss eines Flohs mit Krankheiten und Parasiten wie Bandwürmern infizieren.
Behandlung: Flöhen vorzubeugen ist laut Dr. Richter die beste Möglichkeit, um eine Flohallergie zu verhindern. „Das ist eine standardmäßige tierärztliche Empfehlung, auch wenn man selten Flöhe sieht.“ Wenn bereits Flöhe in deinem Zuhause sind, sollten eine gründliche Reinigung sowie monatliche vorbeugende Flohbehandlungen als Abhilfemaßnahmen ausreichen.
Um den Juckreiz bei deiner Katze in der Zwischenzeit zu lindern, so Dr. Richter, kannst du ihr ein wohltuendes Bad geben oder sie mit Feuchttüchern reinigen.
Nahrungsmittelallergien bei Katzen
„Echte Nahrungsmittelallergien sind bei Haustieren relativ selten“, erklärt Dr. Richter. „Die meisten Allergien sind auf gängige Umweltquellen wie Flöhe, Staub, Pollen oder Schimmel zurückzuführen.“ So kannst du feststellen, ob deine Katze Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten hat.
Definition: Laut Dr. Richter sind etwa 30 Prozent der Allergien bei Haustieren auf eine Nahrungsmittelallergie zurückzuführen. Üblicherweise sind Katzen allergisch gegen ein bestimmtes Protein in ihrem Futter. Eine Lebensmittelallergie wird definiert als eine Reaktion des Immunsystems, während eine Lebensmittelunverträglichkeit (zum Beispiel eine Reaktion auf Gluten oder bestimmte Kohlenhydrate) nur eine Reaktion des Verdauungssystems hervorruft.
Symptome: Lebensmittelallergien bei Katzen können mit Reaktionen der Haut, des oberen Atemsystems und des Verdauungssystems einhergehen, darunter:
- Rote, juckende Haut
- Schuppige oder fettige Haut
- Schlechter Zustand des Fells
- Erbrechen
- Durchfall
- Flatulenzen
- Gewichtsverlust
- Bindehautentzündung
- Atembeschwerden
Die jeweilige Lebensmittelallergie zu identifizieren kann einiges an Detektivarbeit erfordern, und du solltest dabei am besten die Hilfe deines Tierarztes in Anspruch nehmen, rät Dr. Rebecca Greenstein, Mitglied von The Dog People. „Wenn du feststellst, dass dein Haustier ungewöhnliche Symptome zeigt bzw. Hautprobleme oder Magenverstimmungen hat, die innerhalb von mehreren Wochen nach einer Ernährungsumstellung oder der Einführung neuer Leckerlis auftreten, würde das sicherlich auf eine zugrunde liegende Ernährungsallergie hindeuten.“
Behandlung: Dr. Greenstein rät dazu, für die Behandlung von Lebensmittelallergien als Allererstes mit dem Tierarzt zu sprechen. Da Lebensmittelallergien oft schwer zu identifizieren sind, probieren viele Haustierbesitzer immer wieder vergebens neue Lebensmittelumstellungen aus. Kätzchen mit Nahrungsmittelallergien verlieren ihre Empfindlichkeit gegenüber Allergenen mit etwas Glück, wenn sie älter werden. Doch manche erwachsene Katzen sind tatsächlich auf eine spezielle Diät angewiesen. Wenn du mit deinem Tierarzt sprichst, rät Dr. Richter, solltest du fragen, ob die Umstellung von Konserven- oder Trockenfutter auf eine frische (rohe oder gefriergetrocknete) Vollwertnahrung die Ernährungsprobleme deiner Katze lösen könnte.
Inhalationsallergien bei Katzen
Inhalationsallergien sind sowohl bei Hauskatzen als auch bei Freigängern gängig. In diesem Teil erklären wir dir, wie du Inhalationsallergien von anderen Arten von Katzenallergien unterscheidest.
Definition: Inhalationsallergien bei Katzen werden von luftübertragenen Reizstoffen verursacht. Sie können durch Allergene im Freien oder in Innenräumen verursacht werden und das ganze Jahr über andauern oder nur saisonal auftreten. Luftübertragene Reizstoffe, die Allergien bei Katzen verursachen, sind beispielsweise Pollen, Staub, Schimmel, flüchtige organische Verbindungen (wie Parfüm) und Rauch.
Symptome: Die Symptome von Inhalationsallergien bei Katzen betreffen in der Regel stärker die oberen Atemwege als bei Nahrungs-, Floh- oder Kontaktallergien. Sie umfassen:
- Rote, wässrige Augen
- Juckende Augen und Berührungen mit den Pfoten im Gesicht und an den Augen
- Nasenausfluss
- Husten, Niesen oder Keuchen
- Ausschlag oder juckende Haut
Behandlung: Wenn deine Katze Symptome einer Inhalationsallergie zeigt, gibt es einige Änderungen, die du an eurem Zuhause vornehmen kannst:
- Staubproduzierendes Katzenstreu gegen staubfreies Katzenstreu austauschen
- Aggressive chemische Reinigungsprodukte gegen haustierfreundliche Produkte austauschen
- Katzen säubern, die aus dem Freien ins Haus kommen
- Verwendung von Räucherstäbchen, Kerzen, Parfums und ätherischen Ölen vermeiden
Wenn deine Katze danach immer noch an Allergien leidet, wende dich an deinen Tierarzt, da dieser gegebenenfalls Anti-Allergiemedikamente verschreiben kann. Beachte bitte, dass es gefährlich ist, deiner Katze Medikamente oder Augentropfen für Menschen ohne Anweisung deines Tierarztes zu verabreichen.
Kontaktallergien bei Katzen
Kontaktallergien sind die am wenigsten verbreitete Art von Allergien bei Katzen. In diesem Teil erklären wir, wie du feststellst, ob deine Katze Kontaktallergien hat, und wie du ihr helfen kannst.
Definition: Eine Kontaktallergie tritt auf, wenn das Immunsystem auf den Hautkontakt mit einem Reizmittel reagiert.
Symptome: Hautallergien bei Katzen gehen normalerweise mit einer lokalisierten Reaktion einher, einschließlich:
- Juckreiz
- Rötungen
- Ausschlag oder Hautirritationen
Behandlung: Kontaktallergien können durch Flohhalsbänder, Bettwäsche, Shampoos oder andere Substanzen mit hautreizenden Inhaltsstoffen verursacht werden. Normalerweise sollte es ausreichen, den Auslöser der Allergie zu entfernen oder die Verwendung des jeweiligen Produkts einzustellen, um zukünftigen allergischen Reaktionen vorzubeugen. Es kann jedoch schwierig sein, die Ursache überhaupt zu identifizieren. Um Jucken und Schmerzen durch die Reaktion auf ein Kontaktallergen zu lindern, so Dr. Richter, könntest du die folgenden Hausmittel ausprobieren:
- Verwende ein hypoallergenes, sanftes oder medizinisches Shampoo.
- Gib deiner Katze Nahrungsergänzungsmittel für eine gesunde Haut, wie Omega-3-Fettsäuren.
- Trage ein beruhigendes Medizinalspray auf.
Bekommen Katzen saisonale Allergien?
Ja, sowohl Hauskatzen als auch Freigänger können unter saisonalen Allergien leiden. Saisonale Allergien bei Katzen ähneln denen ihrer menschlichen Gefährten. Das liegt daran, dass saisonale Allergien bei Katzen durch dieselben Reizstoffe ausgelöst werden und an denselben Zelltyp binden, wie bei der Immunreaktion des Menschen.
Genau wie beim Menschen sind auch bei Katzen Pollen häufige Auslöser saisonaler Allergien. Die mikroskopisch kleinen Pollenpartikel können in eure Wohnung gelangen und Niesen, Juckreiz, rote Augen, Keuchen und Hautreizungen auslösen. Andere häufige saisonale Allergien sind Staub- und Schimmelallergien.
Hat meine Katze Allergien oder Asthma?
Laut Dr. Richter tritt Asthma häufiger bei Katzen als bei Hunden auf. Die Diagnose von Asthma bei Katzen sei jedoch relativ ungewöhnlich. Am häufigsten diagnostiziert wird Katzenasthma bei jungen Katzen, Siamkatzen und Himalayakatzen.
Wenn eine Katze oder ein Mensch an Asthma leidet, ist das darauf zurückzuführen, dass das Gewebe in der Lunge gereizt wurde. Dies führt zu Kurzatmigkeit und Keuchen. Dr. Richter zufolge ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass Asthma und nicht eine Allergie das Problem ist, dass die Katze Probleme beim Ausatmen hat. Bei Katzen mit Asthma führt das gereizte und entzündete Gewebe in der Lunge dazu, dass Luft eingeschlossen und dadurch das Ausatmen erschwert wird.
Asthma und Allergien sind also unterschiedliche, aber ähnliche Leiden. Allergien können einen Asthmaanfall auslösen – und wenn ein Asthmatiker Allergenen ausgesetzt ist, kann dies einen Asthmaanfall erschweren. Untersuchungen haben ergeben, dass Reaktionen auf Allergene das Risiko erhöhen können, an Asthma zu erkranken, doch nur weil deine Katze Allergien hat, heißt das nicht, dass sie auch Asthma entwickeln wird.
Kannst du verhindern, dass Katzen Allergien bekommen?
Leider kannst du nicht verhindern, dass deine Katze eine allergische Reaktion auf ein Lebensmittel oder einen luftübertragenen Reizstoff entwickelt. Die gute Nachricht ist jedoch, dass du dein Zuhause gezielt so gestalten kannst, dass deine Lieblingskatze und du möglichst wenig Reizstoffe ausgesetzt seid.
Einfache Maßnahmen wie die Wahl von Reinigungsmitteln und Katzenstreu ohne Reizmittel werden der empfindlichen Nase deiner Katze guttun und das Risiko eines Allergieanfalls verringern. Im Frühjahr, wenn die saisonalen Allergien beginnen, kannst du einen Luftreiniger verwenden, damit alle im Haus besser atmen können.
Vor allem ist es auch ratsam, dass du auf die Körpersprache deiner Katze und auf Veränderungen in ihrem Verhalten bzw. bei ihrer Verdauung achtest und entsprechend reagierst. Dann wird sie glücklich und gesund bleiben.
Zusammenfassung
Allergien können sowohl beim Menschen als auch bei Katzen zu körperlichem Unwohlsein führen. Wenn du glaubst, dass deine Katze an Allergien leidet, sprich mit deinem Tierarzt. Er oder sie kann dir helfen, die zugrunde liegende Ursache für Juckreiz, Verdauungsstörungen oder Keuchen zu finden. In einigen Fällen wird dein Tierarzt dir empfehlen, einen Allergologen für Katzen aufzusuchen, um das Problem zu identifizieren und die Symptome deiner Katze zu lindern.
Allergien können jedoch auch Anzeichen für andere zugrunde liegende Bedingungen wie Autoimmunstörungen, Infektionen oder neurologische Störungen sein. Es ist also am besten, dass du die Ursache möglichst schnell herausfindest. Wenn du Zweifel hast, ob bestimmte Verhaltensänderungen, Ernährungsumstellungen oder katzenfreundliche Medikamente gegen Allergien für deine Katze geeignet sind, sprich mit deinem Tierarzt.