- Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine professionelle, tierärztliche Konsultation.
Bei Hunden kann es zu einigen geläufigen Hautproblemen kommen, zum Beispiel Ausschlag, bakterielle Infektionen und Allergien. Pilzinfektionen gehören ebenfalls zu diesen Erkrankungen und werden von Pilzen verursacht. Hunde können sich mit einer solchen Infektion anstecken, indem sie mit einem anderen kranken Tier in Berührung kommen, sich an verschmutzten Orten aufhalten oder wenn zu viele Pilze auf ihrem Körper wachsen. Kratzt sich dein Hund besonders oft, riecht er komisch oder verliert er Fell, dann kann das an einer Pilzinfektion liegen.
Es gibt viele verschiedene Arten von Pilzen und daher auch ganz unterschiedliche Pilzinfektionen, die zum Beispiel die Haut, die Ohren oder sogar den ganzen Körper befallen können. Jede Unterart hat ihre eigenen Symptome, wie Kratzen, Haarausfall und Hautirritationen.
Wenn dir Anzeichen einer Pilzinfektion auffallen, solltest du deinen Hund direkt zum Tierarzt bringen, so Dr. Wayne M. Johnson, Tierarzt im Birdneck Animal Hospital. Er hebt außerdem hervor, dass eine schnelle Behandlung wichtig ist, da sich solche Infektionen ausbreiten und dadurch zu noch ernsteren Problemen führen können. Sprich bei Bedenken oder wenn dir etwas Ungewöhnliches an deinem Hund auffällt, immer mit deinem Tierarzt.
In diesem Artikel erfährst du mehr über Pilzinfektionen, ihre Ursachen, wie du sie erkennst, wie Tierärzte sie behandeln und wie man sie verhindern kann.
7 Anzeichen einer Pilzinfektion bei Hunden
Die Behandlung einer Pilzinfektion bei deinem Hund kann einfacher sein, wenn du sie frühzeitig erkennst, so Dr. Kathryn Dench, Ärztin für ganzheitliche und integrative Tiermedizin und leitende Tierärztin bei Paw Origins.
Unsere Experten sind sich einig, dass folgende zu den üblichen Anzeichen für Pilzinfektionen gehören:
- Hautreizung oder -rötung
- Schuppige oder verkrustete Flecken
- Haarausfall (ausfallende Haarbüschel oder dünner werdendes Fell)
- Unangenehmer Geruch (von der Haut oder den Ohren)
- Lethargie
- Unwohlsein
- Übermäßiges Kratzen oder Lecken
Da es verschiedene Pilzinfektionen gibt, können auch die Symptome ganz unterschiedlich ausfallen. Diese gehören dazu:
- Husten
- Fieber
- Durchfall
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Erbrechen
- Geschwüre
- Knoten
- Gleichgewichtsprobleme (wie Neigen des Kopfes, im Kreis Gehen oder Bewegungsstörungen)
- Augenprobleme (wie Blutungen oder Schwellungen)
Wenn du an deinem Hund plötzlich solche Anzeichen entdeckst, solltest du ihn dringend zum Tierarzt bringen.
Können sich Menschen mit Pilzinfektionen von Hunden anstecken?
Dr. Johnson ist zum Glück der Meinung, dass sich Menschen eher selten mit den Pilzinfektionen von Hunden anstecken. Es gibt jedoch Ausnahmen. Zum Beispiel kann die Ringelflechte von Hunde auf Menschen übergehen.
Um das Ansteckungsrisiko zu mindern, empfiehlt Dr. Johnson, besonders auf die Hygiene zu achten und nach ungewöhnlichen Symptomen Ausschau zu halten, wenn du oder deine Familie mit einem infizierten Hund zu tun hatte.
Welche Arten von Pilzinfektionen gibt es?
Nicht alle Pilzinfektionen sind gleich. Dies sind die verschiedenen Arten:
- Aspergillose
- Blastomykose
- Kryptokokkose
- Eumyzetom (Pilzartiges Myzetom)
- Pilzartige Dermatitis (Kandidose oder Malassezia Dermatitis)
- Geotrichose
- Histoplasmose
- Mukormykose
- Ringelflechte (Dermatophytose)
- Sporotrichose
- Talfieber (Kokzidioidomykose)
Wodurch werden Pilzinfektionen hervorgerufen?
Es gibt verschiedene Gründe, warum Hund Pilzinfektionen bekommen. Dies sind laut Dr. Johnson die häufigsten Ursachen:
- Feuchte Umgebungen: Hunde, die viel Zeit an nassen oder feuchten Orten wie matschigen Gärten oder klammen Schlafplätzen verbringen, neigen eher zu Pilzinfektionen.
- Geschwächtes Immunsystem: Wenn der Hund unter einem schwachen Immunsystem leidet, möglicherweise weil er krank ist, bestimmte Medikamente bekommt oder älter wird, ist er ebenfalls anfälliger auf Pilzinfektionen.
- Schlechte Hygiene: Wenn du deinen Hund zu selten badest oder sein Lebensraum nicht ausreichend gesäubert wird, entstehen häufiger Pilzinfektionen. Dr. Johnson meint, dass dies durch das Säubern deines Hundes und seiner Umgebung vermieden werden kann.
- Kontakt mit Pilzen: Hund können sich mit einer Pilzinfektion anstecken, indem sie damit am Boden oder anderen erkrankten Tieren in Berührung gekommen sind.
Sind manche Rassen anfälliger auf Pilzinfektionen?
Alle Hunderassen können an Pilzinfektionen erkranken, egal wie alt, welche Rasse oder Geschlecht. Allerdings haben Studien erwiesen, dass bestimmte Rassen eher zu Pilzinfektionen wie Kryptokokkose, Aspergillose und Ringelflechte neigen. Dazu gehören folgende Rassen:
- Amerikanischer Cocker Spaniel
- Deutscher Schäferhund
- Rhodesian Ridgeback
- Border Collie
- Greyhounds
- Dackel
- Rottweiler
- Retriever
- Yorkshire Terrier
Wie diagnostizieren Tierärzte Pilzinfektionen?
Die meisten Pilzinfektionen bei Hunden können besser behandelt werden, wenn sie rechtzeitig entdeckt und darauf reagiert wurde. Es hängt jedoch von der Infektionsart ab und davon, wie gesund der Hund ist. Infektionen wie Ringelflechte und Kandidose sind eher ungefährlich, während andere, wie Blastomykose und Histoplasmose durchaus ernsthaft und sogar tödlich verlaufen können.
Um herauszufinden, ob dein Hund an einer Pilzinfektion leidet, wird er vom Tierarzt gründlich untersucht. Er sieht sich außerdem Zellen unterm Mikroskop an, entnimmt kleine Gewebeproben, führt einen speziellen DNA-Test (PCR) sowie andere Pilzuntersuchungen wie ELISA durch.
Wie behandelt man Pilzinfektionen beim Hund?
Die Behandlung von Pilzinfektionen gilt als langfristig und kann verschiedene Ansätze umfassen.
Art der Behandlung | Beispiele |
Gängige Behandlungen | Medizinische antimykotische Shampoos, Kalksulfat oder Imazalil. |
Orale Medikamente | Antimykotika wie Itraconazol, Fluconazol oder Voriconazol |
Operationen | Chirurgische Entfernung, CO2-Laser oder Kryochirurgie, um befallenes Gewebe zu entfernen oder Hautinfektionen zu behandeln |
Dekontaminierung | Bei der Desinfizierung mit tierverträglichen Reinigungsprodukten kürzt du das Fell an den betroffenen Stellen, achtest darauf, dass sich der Hund an leicht zu reinigenden Orten aufhält, und beseitigst die Haare regelmäßig durch Fegen, Wischen oder Staubsaugen. |
Es kann schwierig sein, eine Pilzinfektion erfolgreich zu behandeln. Daher sollten die Behandlungsphasen so abgeschlossen werden, wie es dein Tierarzt empfiehlt, damit es nicht zu einer erneuten Infektion kommt.
Kann man Pilzinfektionen verhindern?
Die gute Nachricht? Dr. Johnson meint, dass man die Wahrscheinlichkeit einer Pilzinfektion beim Hund senken kann. Diese Tipps können dabei helfen:
- Effektive Hygienestandards: Regelmäßiges Baden und Fellpflege sorgen dafür, dass die Haut deines Hundes sauber und gesund bleibt. Dr. Johnson empfiehlt außerdem, deinen Hund immer gut abzutrocknen, wenn er nass geworden ist.
- Regelmäßige Tierarztbesuche: Bei den jährlichen Vorsorgeuntersuchungen können Probleme früh erkannt werden, damit der Hund glücklich und gesund bleibt. Du möchtest bei den Untersuchungen sparen? Eine Haustierversicherung unterstützt dich bei den Tierarztkosten.
- Ein sauberer Platz für den Hund: Dr. Johnson empfiehlt einen sauberen und trockenen Platz für den Hund. Das regelmäßige Waschen seiner Decken sorgt dafür, dass kein Schimmel oder Pilze entstehen.
- Kranke Tiere und riskante Orte meiden: Manche Pilzinfektionen werden von anderen Hunden übertragen, also halte deinen Hund am besten von Tieren fern, die Krankheiten wie Ringelflechte haben. Achte außerdem darauf, dass sich dein Hund nicht am Wasser herumtreibt, vor allem dort, wo ein besonders hohes Risiko besteht, wie im Ohio River Valley, am Mississippi, Missouri und in den mittleren Atlantik-Bundesstaaten.
- Achte auf eine gesunde Ernährung und viel Auslauf. „Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßiger Auslauf stärken das Immunsystem deines Hundes, so dass er weniger anfällig auf Infektionen ist,“ sagt Dr. Johnson.