Obwohl Lethargie oft einfach als extreme Müdigkeit definiert wird, hat ein lethargischer Hund gegebenenfalls nicht nur ein außergewöhnlich hohes Ruhebedürfnis. Weitere Symptome könnten sein, dass er sein Futter nicht anrührt, nicht spielen möchte und – je nach Schweregrad des Problems – sogar seine Leckerlis ablehnt.
Obwohl Lethargie bei Hunden relativ häufig vorkommt, kann in einigen Fällen ein ernsteres Problem dahinterstecken. Daher solltest du wissen, wann dein Hund unter einer leichten, mittelschweren oder schweren Lethargie leidet und wann du ihn zum Tierarzt bringen solltest.
Wenn dein Hund sich träge verhält und außerdem die folgenden Symptome zeigt, ist es wichtig, dass du ihn sofort zum Tierarzt bringst:
- Erbrechen
- Durchfall
- Schweres Atmen
- Keuchen
- Probleme beim Aufstehen
Andererseits, wenn dein Hund nur unter milder Lethargie leidet, braucht er vielleicht nur ein langes Nickerchen und ist danach wieder frisch und munter.
Auf diese Symptome solltest du bei Lethargie achten
Weitere Symptome, die häufig mit Lethargie bei Hunden einhergehen, sind:
- Appetitverlust
- Zittern
- Schweres Atmen
- Erbrechen
- Durchfall
- Keuchen
- Husten
Wenn dein Hund träge ist, jedoch trotzdem isst und trinkt, ist das ein Zeichen dafür, dass es sich um einen milderen Fall handelt. Wenn dein Hund jedoch teilnahmslos ist und entweder nicht fressen möchte, sich erbrechen muss oder zittert, ist dies viel wahrscheinlicher ein schwerwiegendes Problem. Tritt also eines dieser Symptome auf, solltest du ihn unbedingt zur Notuntersuchung bringen.
Warum ist mein Hund lethargisch?
Es gibt zunächst einige altersabhängige Ursachen für Lethargie bei Hunden. Bei älteren Hunden kann man oft eine generelle Antriebslosigkeit beobachten, da sie aufgrund ihres Alters einfach weniger Energie haben. Jüngere Hunde und Welpen können träge werden, da sie vor lauter überströmender Energie und Spielfreude es manchmal ein bisschen übertreiben – besonders bei heißem Wetter.
Lethargie bei Welpen
Wenn ein Welpe normalerweise sehr aktiv ist, kann es einen erst einmal wundern, wenn er plötzlich antriebslos ist. Verschiedene Welpenkrankheiten können dazu führen, dass Welpen nicht ihr übliches Energieniveau an den Tag legen. Dazu gehören unter anderem:
- Hypoglykämie – Schwäche, Zusammenbruch, Tremores, Krampfanfälle (selten)
- Parvovirus – Appetitlosigkeit, Fieber, Durchfall, Erbrechen, Schock
- Staupe – Fieber, laufende Nase, Augen-/Nasenausfluss, Niesen, Erbrechen, Durchfall
- Zwingerhusten – leichtes Fieber, laufende Nase, tränende Augen, Niesen, Appetitlosigkeit
Lethargie bei erwachsenen Hunden
Die häufigsten Ursachen für Lethargie bei ausgewachsenen Hunden sind Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes.
Diese Probleme treten am häufigsten bei mittelgroßen und großen Rassen wie Golden Retrievern, Labradoren, Dobermännern, Dachshunden und Boxern auf.
Eine Schilddrüsenunterfunktion verursacht Lethargie, da die Schilddrüse in diesem Fall zu wenig jodhaltige Hormone herstellt, welche die Stoffwechselfunktion deines Hundes regulieren. Weitere Symptome sind eine geschwollene Schilddrüse, Gewichtszunahme und kahle Stellen.
Wenn dein Hund hingegen aufgrund von Diabetes lethargisch ist, liegt das an einem Mangel des Hormons Insulin. Die Hauptsymptome von Diabetes bei Hunden sind erhöhter Durst, übermäßiges Wasserlassen, hoher Appetit/übermäßiges Essen und Gewichtsverlust.
Lethargie bei älteren Hunden
Wenn dein älterer Hund antriebslos ist, kann das folgende Gründe haben:
- Arthritis – Steifheit, Lahmheit, verminderte Bewegungsfreiheit, Verdickung der Gelenke, Schwellung
- Krebs – Appetitlosigkeit/verminderter Appetit, Energiemangel, Erbrechen, Durchfall, Gewichtsverlust, erhöhter Durst, vermehrtes Wasserlassen
- Nierenprobleme – übermäßiges Urinieren, übermäßige Wasseraufnahme, sehr schlechter Atem, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Mundgeschwüre (selten)
- Herzkrankheit – schnelles Atmen, Schwäche, mangelnde körperliche Belastbarkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Bauchschwellung, Ohnmacht, Gelbsucht
- Lebererkrankung – Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Krampfanfälle, Fieber, Gelbsucht
Auch wenn dein älterer, lethargischer Hund sich am liebsten den ganzen Tag lang nur ausruhen möchte, ist es wichtig, dass er in Bewegung bleibt.
Was ist der Unterschied zwischen einem müden und einem lethargischen Hund?
Dein Hund ist müde. | Dein Hund ist lethargisch. |
Ist manchmal schläfrig | Schläft übermäßig viel |
Ist an einigen Aktivitäten nicht interessiert | Ist an normalen Aktivitäten nicht mehr interessiert |
Schläft manchmal lieber, statt zu spielen | Ist träge und möchte überhaupt nicht mehr spielen |
Reagiert immer noch auf Stimulation | Reagiert nicht mehr auf Stimulation |
Benimmt sich die meiste Zeit wie gewohnt | Benimmt sich die meiste Zeit untypisch |
Leichte Lethargie – wenn dein Hund beispielsweise nach einem besonders anstrengenden Tag im Park müde ist (besonders bei heißem Wetter), würden wir ihn in dem Moment als leicht lethargisch beschreiben. Zu Hause angekommen wäre dein Hund dann sehr schläfrig, doch er sollte nach einem Nickerchen schnell wieder er selbst sein. Ein Besuch beim Tierarzt ist wahrscheinlich nicht notwendig, aber wenn du dir Sorgen machst, kannst du ihn jederzeit um Rat fragen.
Mäßige Lethargie – ein mäßig lethargischer Hund zeigt auch nach einer Ruhepause weiterhin Symptome. Er reagiert jedoch immer noch darauf, wenn du ihn rufst oder ihm ein Leckerli anbietest. Falls er noch andere Symptome zeigt, über die du dir Sorgen machst, ist es eine gute Idee, einen Termin mit deinem Tierarzt zu vereinbaren, um ein zugrunde liegendes Problem auszuschließen.
Schwere Lethargie – wenn dein Hund stark lethargisch ist, muss du ihn zum Tierarzt bringen. Sollte dein Hund nicht auf dich reagieren und nichts seine Aufmerksamkeit erregen können, ist das wahrscheinlich ein schwerer Fall und du solltest den Notarzt rufen.
Wann sollte man den Tierarzt anrufen?
Wenn dein Hund mittelschwer bis schwerwiegend lethargisch ist, solltest du falls nötig den Tierarzt oder den Notfallarzt anrufen.
Dein Tierarzt wird einige Untersuchungen durchführen, um festzustellen, warum dein Hund so träge ist, z. B. Blutuntersuchungen oder einen Test auf Dehydration. Er oder sie wird dann in der Lage sein, die geeignete Behandlung zu verordnen, zum Beispiel Schmerzmittel, eine erhöhte Flüssigkeitszunahme oder Antibiotika.
Wenn dein Hund aus heiterem Himmel träge wird oder wenn er extrem lethargisch ist, versuche dir keine Sorgen zu machen. Ruf einfach den Tierarzt an, damit dieser die richtige Pflege für deinen Hund bestimmen kann.