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- Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine professionelle, tierärztliche Konsultation.
Letzten Herbst überraschte eine Studentin meiner Frau sie mit einem Strauß Lilien und Rosen. Er sah wunderschön auf dem Küchentisch aus, und als unser neun Monate altes Kätzchen Lily mit ihren Pfötchen die Blumen anstupste, fanden wir es einfach nur niedlich, wie Lily mit den Lilien spielte.
Ein paar Stunden später bemerkte ich, dass Lily an einigen abgefallenen Lilienblättern herumkaute. Ich bin ein ziemlich entspannter Haustierbesitzer, also habe ich mir nicht allzu viel dabei gedacht. Zum Glück war meine Frau klug genug, um nachzuschauen. Eine schnelle Internetrecherche gab Anlass zur Sorge, also schrieb sie einer befreundeten Tierärztin eine SMS. Die Antwort der Tierärztin kam unmittelbar und dringend: „BRING SIE SOFORT ZUM TIERARZT!“
Welche Pflanzen sind für Katzen schädlich?
Ob du’s glaubst oder nicht, die ASPCA listet 417 Arten von Pflanzen auf, die für Katzen giftig sind, und 569, die ungiftig sind.
Ich fand das ganz schön schockierend – wie können Katzen ein langes, gesundes Leben führen, wenn sie von so vielen potenziell gefährlichen Pflanzen umgeben sind?
Das liegt zum Teil an der Definition. Giftig bedeutet, dass eine Pflanze schädlich sein kann, aber die Art und Schwere des Schadens kann dabei sehr unterschiedlich ausfallen. Einige giftige Pflanzen verursachen einen Hautausschlag oder Erbrechen, was zwar unangenehm, aber auf lange Sicht nicht gefährlich ist, während andere schwere Schäden an inneren Organen verursachen können, die zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Nierenversagen führen können.
Um mehr darüber zu erfahren, habe ich mich in das Thema eingelesen und die Hilfe des ganzheitlichen Tierarztes Dr. Patrick Mahaney aus Los Angeles in Anspruch genommen.
Warum fressen Katzen Pflanzen?
Katzen sind Fleischfresser, richtig? Warum in aller Welt fressen sie dann Pflanzen? “Es könnte ein Nährstoffmangel in der Ernährung einer Katze bestehen, der sie dazu veranlasst, pflanzliches Material zu fressen“, erklärt Dr. Mahaney. Katzen könnten auch auf der Suche nach mehr Feuchtigkeit in ihrer Ernährung sein, besonders wenn sie zu den Mahlzeiten hauptsächlich Trockenfutter fressen. Oder Ihre Katze fühlt sich unwohl und sucht gezielt nach Pflanzen, um ein Erbrechen herbeizuführen“, sagt er.
Die meisten negativen Wechselwirkungen zwischen Katzen und Pflanzen entstehen, wenn die Katze auf einer Pflanze herumkaut oder sie frisst. Auch direkter Hautkontakt kann manchmal zu Irritationen führen. „Einige Pflanzen, wie der Bleistiftkaktus (Euphorbia tirucalli), enthalten einen milchigen Saft, der bei Kontakt mit Körperstellen, die zum Schutz eine geringere Behaarung aufweisen, eine Dermatitis (Hautentzündung) verursachen kann“, so Dr. Mahaney. Ähnlich wie beim Menschen können der Kletternde Giftsumach (“Giftefeu”) und Toxicodendron diversilobum (im englischen oft als Poison Oak bezeichnet) bei Katzen juckende Hautreaktionen mit Blasenbildung hervorrufen, wenn die giftigen Öle das Fell der Katze durchdringen können.
Meide diese Pflanzen, wenn du eine Katze hast
Ausgehend von der ASPCA-Liste haben wir einige der gefährlichsten Pflanzen recherchiert, denen deine Katze wahrscheinlich begegnen wird.
1. Lilien
Lilien haben einen so schlechten Ruf, giftig für Katzen zu sein, dass die Pet Poison Helpline eine spezielle Aufklärungskampagne mit dem Namen „No Lilies for Kitties“ (Keine Lilien für Katzen) durchgeführt hat. Aus seiner eigenen Praxis kennt Dr. Mahaney genügend Fälle, bei denen Katzen durch Lilien zu Schaden gekommen sind. „Ich habe eine Vielzahl von Vergiftungserscheinungen gesehen, die auf das Fressen von Pflanzenmaterial durch Katzen zurückzuführen sind, aber die durch Lilien verursachte Toxizität ist definitiv die häufigste“, sagt er.
Eine von Lilien hervorgerufene Vergiftung verursacht bei Katzen akutes Nierenversagen. Alle Teile von Lilienpflanzen sind giftig, einschließlich Blätter, Wurzeln, Blütenblätter und Pollen. Sogar das Wasser aus einer Vase mit Lilien kann giftig sein. Dies gilt für bestimmte Lilien (die zu den Gattungen Lilium und Hemerocallis gehören), einschließlich der bekannten Tigerlilie, Oster-Lilie, Taglilie und Stargazer-Lilie. Andere Arten, wie die Zantedeschien, die Spathiphyllum und die Inkalilien, sind für Katzen wesentlich weniger giftig und verursachen Reizungen im Mund und Magen, aber keine dauerhaften Schäden.
Wie verursachen Lilien Leberschäden? „Das toxische Wirkprinzip und der Mechanismus der toxischen Wirkung, die Lilien auf unsere Katzen haben, ist bisher unbekannt, aber die Pflanzen verursachen Schäden an den Nierenzellen und führen schnell zu potenziell irreversiblem Nierenversagen“, so Dr. Mahaney. Hmm, es bleibt also ein Rätsel. Hört sich nach einem guten Forschungsprojekt für einen angehenden Veterinärtoxikologen an!
2. Sagopalme
Sagopalmen sehen aus wie Bonsai-Palmen und sind unter viele Bezeichnungen bekannt: Coontie-Palme, Papp-Palme, Cycadeen und Zamia, und sie gehören zu den Gattungen Cycas, Zamia und Macrozamia. Sie sind weit verbreitete Zimmerpflanzen und werden in subtropischen Regionen wie Kalifornia und Florida auch in Gärten im Freien gepflanzt.
Alle Bestandteile der Sagopalme sind für Katzen giftig, da sie alle einen giftigen Wirkstoff namens Cycasin enthalten. Eine Cycasin-Vergiftung kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen, gefolgt von Störungen des Nervensystems und schweren Leberschäden. Die Pet Poison Helpline weist darauf hin, dass eine Katze oder ein Hund, der eine Sagopalme frisst, sofort ärztliche Hilfe benötigt – und selbst Haustiere, die schnell und intensiv behandelt werden, haben nur eine 50-prozentige Chance, die Vergiftung zu überleben.
3. Azaleen & Rhododendren
In Seattle, wo Lily und ich leben, kommt man ständig an einem Azaleen- oder Rhododendronstrauch vorbei. Diese beiden Pflanzen sind sehr eng verwandt und gehören beide zur Gattung der Rhododendron. Für Katzen sind alle Teile dieser Sträucher giftig, wenn sie gefressen werden. Grayanotoxine sind der Übeltäter und verursachen unter anderem Zittern, Krampfanfälle, eine abnorme Herzfrequenz und Erbrechen. Zum Glück erholen sich die meisten Katzen wieder, wenn sie umgehend tierärztlich behandelt werden.
4. Dieffenbachien
Diese weit verbreitete blättrige Zimmerpflanze mit zweifarbigen Blättern ist ein fester Bestandteil in Hotellobbys und auf vielen sonnigen Fensterbrettern weltweit anzutreffen. Wenn eine Katze in die Pflanze beißt, werden unlösliche Kalziumoxalat-Kristalle freigesetzt. Diese winzigen, nadelspitzen Kristalle verursachen leichte bis mittelschwere Reizungen im Maul und im Verdauungstrakt.
In seltenen Fällen verursachen die Kristalle eine Schwellung der Atemwege der Katze, was das Atmen erschwert. Die meisten Dieffenbachia-Reizungen verlaufen leicht bis mittelschwer, aber einige können auch sehr schwerwiegend sein.
5. Cannabis
Es wird dich wahrscheinlich nicht überraschen, dass eine Katze, die auf einer Cannabispflanze herumkaut, unkoordiniert oder schläfrig werden kann. Medizinisches Cannabis wird auch bei Katzen angewendet, insbesondere das CBD-Öl, das von PetMD als Mittel gegen Entzündungen, Angst und Schmerzen beschrieben wird.
Beim CBD-Öl handelt es sich allerdings um ein raffiniertes Produkt, das nicht das psychoaktive THC enthält, für das die Pflanze bekannt ist. Zusätzlich zu Desorientierung und Schläfrigkeit kann das Kauen auf einer Cannabispflanze bei einer Katze Erbrechen, niedrigen Blutdruck, Krampfanfälle und sogar ein Koma hervorrufen. In seltenen Fällen sind Katzen an der Einnahme von Cannabis gestorben.
Da Cannabis zum legalen persönlichen Gebrauch oder als medizinisches Cannabis immer mehr verbreitet ist, ist es umso wichtiger, deine Katze von diesen potenziell gefährlichen Pflanzen fernzuhalten.
Vorsicht bei weihnachtlichen Pflanzen!
Misteln, Stechpalmen und Amaryllis sind allesamt gefährlich für Katzen. Frühlingssträuße enthalten oft Oster-Lilien, Narzissen, Tulpen und Weihnachts-Narzissen, die alle ein Risiko darstellen, wenn sie von Katzen gefressen werden.
Was ist zu tun, wenn deine Katze die falsche Pflanze frisst
Wenn deine Katze eine Lilie oder eine andere giftige Pflanze frisst, empfiehlt Dr. Mahaney diese möglichen Behandlungsmethoden mit, die dein Tierarzt anwenden kann:
- Entgiftung. Ein emetisches (Erbrechen auslösendes) Medikament oder ein kathartisches Mittel wie Aktivkohle kann verwendet werden, um Giftstoffe aus dem Verdauungstrakt zu beseitigen.
- Spülung. Eine intravenöse oder subkutane Flüssigkeitszufuhr kann verabreicht werden, um Giftstoffe und Metaboliten aus dem Körper zu spülen.
- Beobachten. Der Tierarzt wird das Blut der Katze auf Anzeichen eines Nierenversagens untersuchen, z. B. auf erhöhte Werte von Stoffwechselprodukten, die normalerweise von den Nieren ausgeschieden werden. Der Tierarzt kann auch die Urinausscheidung überwachen, um festzustellen, ob angemessene Mengen an Flüssigkeit, die in den Körper gelangen, diesen auch als Urin wieder verlassen.
Ältere Katzen sprechen möglicherweise nicht so gut auf die Behandlung an wie jüngere Artgenossen, weil die meisten Katzen in hohem Alter eine Nierenerkrankung entwickeln, so Dr. Mahaney. Wenn die Nieren von Anfang an nicht richtig funktionieren, ist es schwieriger, eine Katze nach einer toxischen Belastung wieder gesund zu machen.
Sichere Pflanzen für Katzen
Einige gängige Zimmerpflanzen, die für Katzen unbedenklich sind, findest du in der umfangreichen Pflanzenliste der ASPCA:
1. Grünlilie
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Jetzt bei Amazon für 9,90 € shoppen4. Bergpalme
Jetzt bei Amazon für 15,95 € shoppen5. Staghorn Fern
Buy Now on Amazon for $29.996. Hen & Chicks Sukkulenten (Echeveria)
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Jetzt bei Amazon für 11 € shoppen8. Phalaenopsis Orchidee
Jetzt bei Amazon für $9.99 shoppenBlumen, die für Katzen unbedenklich sind
Die Pet Poison Helpline schlägt diese sichereren Alternativen für Schnittblumen vor, damit du zuhause einen Hauch von Frühling genießen kannst, ohne dabei deine Katze in Gefahr zu bringen:
1. Gänseblümchen (Gerbera und andere)
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Jetzt bei Amazon für 3,29 € shoppen5. Sonnenblumen
Jetzt bei Amazon für 3,99 € shoppen6. Zinnia
Jetzt bei Amazon für 6,99 € shoppenBei meinem Kätzchen Lily war am Ende alles in Ordnung. Sie verbrachte die Nacht in der Notfalltierarztpraxis, wo sie intravenös Flüssigkeit erhielt und Bluttests gemacht wurden. Sie überstand die ganze Tortur und wurde mit einem kleinen Stück rasierter Haut am Bein wieder entlassen.
Bleibt vielleicht noch zu erwähnen, dass ich eine ordentliche Tierarztrechnung zu begleichen hatte. Seitdem hängt eine Liste mit Lebensmitteln, Blumen und Pflanzen, die für Katzen nicht geeignet sind an unserer Kühlschranktür und auf unserem Tisch stehen nur noch Rosen und Gänseblümchen.
Weitere für Katzen giftige Pflanzen findest du in unserer Rover-Datenbank zum Thema Giftige Pflanzen für Katzen und Hunde.