Ein Hund kann auf vielerlei Weise teuer sein. Von umfangreichem Training im Welpenalter bis hin zu erblichen Gesundheitsproblemen, für deren Behandlung du tief in die Tasche greifen musst: Bei der Ermittlung der teuersten Rassen der Welt sind weitaus mehr Faktoren zu berücksichtigen als lediglich die Anschaffungskosten. Klar, du möchtest deinen treuen Gefährten nach Strich und Faden verwöhnen. Allerdings staunen viele nicht schlecht, wenn sie realisieren, wie schnell sich die Kosten auch dafür anhäufen können (wobei das finanzielle Ausmaß hier selbstverständlich in deinem Revier liegt).
Darüber hinaus gibt es einige weitere Faktoren, die dazu führen können, dass Haustierbesitzer umso mehr Geld für ihren Vierbeiner ausgeben müssen. Dieses kurze Video bietet einen Überblick über die teuersten Hunderassen der Welt:
Zum Beispiel:
- Größere Hunde können die Haushaltskasse stärker belasten, da sie mehr Gesundheitsuntersuchungen brauchen.
- Schlecht gezüchtete Hunde aus Massenzuchtbetrieben oder von Hinterhofzüchtern leiden oft an erblichen Erkrankungen.
- Arbeitshunde erfordern viel Training, um stimuliert zu bleiben.
- Einige erbliche Erkrankungen erfordern unweigerlich eine Operation.
- Große Hunde haben oft einen höheren Pflegebedarf.
Dr. Corinne Wigfall, BVMBVS, BVMedSci und Veterinärsprecherin von SpiritDog Training fügt hinzu, dass das Training ein weiterer Kostenfaktor sein kann, den Haustierbesitzer oft unterschätzen. „Der Trainingsbedarf kann manchmal über die grundlegenden Kurse in der Welpenschule hinausgehen – insbesondere dann, wenn dein Hund ängstlich ist oder viel geistige Stimulation benötigt. Während Gruppenkurse Spaß machen und oft erschwinglich sind, kann Einzeltraining mit einem erfahrenen Hundetrainer oder Tierverhaltensforscher teuer sein und viel Zeit in Anspruch nehmen“, erklärt sie.
Grundsätzlich ist es zwar unmöglich, genau vorherzusagen, wie viel dich ein Hund im Laufe seines Lebens kosten wird. Du kannst allerdings die anfänglichen Kosten steuern, insbesondere im Welpenalter.Du hast nicht nur ein großes Herz, sondern auch ein großes Budget? Im Folgenden stellen wir dir die teuersten Hunde auf dem Markt vor – inklusive der Durchschnittskosten einer Anschaffung dieser Welpen.
Französische Bulldogge (900–2.500 €)
Durchschnittliche Kosten: 900–2.500 €
Die Französische Bulldogge, auch bekannt als der Clown der Hundewelt, hat trotz seiner kleinen Statur jede Menge Persönlichkeit und Humor. Sie wurde ursprünglich im Großbritannien des 19. Jahrhunderts von Spitzenklöpplern als Schoßhund-Version der größeren Englischen Bulldogge gezüchtet. Die Hunde wurden dann während der Industriellen Revolution nach Frankreich gebracht, wo sie Berühmtheit erlangten (daher der Name) und später bei den Amerikanern beliebt wurden.
Französische Bulldoggen haben einen hohen Preis, wobei Hunde mit dreifarbigem, flauschigem Fell sogar umso teurer sein können. Sie sind allerdings auch anfällig für Gesundheitsprobleme (besonders bei schlechter oder verantwortungsloser Zucht), deren Behandlung oft mit hohen Ausgaben verbunden ist. Als brachyzephale (kurzköpfige) Rasse müssen sie aufgrund ihrer Atembeschwerden oft einer Operation unterzogen werden, die mehrere Tausend Euro kosten kann. Außerdem leiden sie häufig an Ohren-, Haut- und Augenproblemen. Aufgrund dieser Faktoren können sich die Tierarztrechnungen im Laufe des zehn- bis zwölfjährigen Lebens dieses Tiers schnell anhäufen.
Do Khyi (1.000–2.000 €)
Durchschnittliche Kosten: 1.000–2.000 €
Kommen wir nun zum Do Khyi – eine Hunderasse, die einmal um € 1 Million in China verkauft wurde. Diese alte Rasse diente einst als Herdenschutzhund im Himalaya-Gebirge, und sein Instinkt des Bewachens und Beschützens hat sich bis heute durchgesetzt (manchmal sogar zu sehr).
Aufgrund der Seltenheit dieser Hunde gehören sie zu den teuersten Rassen überhaupt. Dazu kommt, dass es sich um eine recht große Rasse handelt, die im Laufe ihres zehn bis zwölf Jahre langen Lebens einiges an Futter benötigt. Do Khyis sind darüber hinaus äußerst intelligente Hunde, die viel Stimulation brauchen. Und: Auch ihr weiches Fell muss regelmäßig gepflegt und gebürstet werden. Das kann teuer werden!
Samojede (ab 1.000 €)
Durchschnittliche Kosten: ab 1.000 €
Der Name dieser mittelgroßen Rasse stammt vom Volk der Samojeden in Sibirien. Nomadische Rentierzüchter in der Region züchteten diese weißen Hunde zum Ziehen von Schlitten und Hüten von Herden.
Die Samojeden haben immer ein Lächeln im Gesicht und sind verspielt, freundlich, aufmerksam, ehrgeizig und stark. Im Durchschnitt leben sie zwölf bis 14 Jahre lang. Gleichzeitig ist diese Rasse recht willensstark und pflegeintensiv. Rechne also damit, viel Geld für die Fellpflege und Beschäftigung des Tiers auszugeben – denn diese beiden Faktoren machen ihn zu einer der teuersten Hunderassen der Welt.
Englische Bulldogge (1.000–2.500 €)
Durchschnittliche Kosten: 1.000–2.500 €
Diese Rasse hat nicht nur ganz viele Falten im Gesicht, sondern auch eine beeindruckende Vergangenheit hinter sich. Ihren Ruhm erlangte sie hauptsächlich durch ihre Verbindung mit dem ehemaligen britischen Premierminister Winston Churchill während des Zweiten Weltkrieges, wobei sie ursprünglich im Mittelalter für den Sport des sogenannten „Bullbaitings“ eingesetzt wurde (Kämpfe gegen Stiere). Diese teure Hunderasse hat sich seither stark weiterentwickelt. Heute sind sie als wunderbare, lustige und freundliche Begleiter bekannt.
Wie ihre kleineren „französischen“ Gegenstücke neigen auch Englische Bulldoggen aufgrund ihrer kurzen Schnauze zu Atembeschwerden. Zu den am häufigsten auftretenden Gesundheitsproblemen gehören Cherry Eye (Vorstehen des dritten Augenlids) und andere Hautprobleme. Potenzielle Haustierbesitzer müssen sich daher über die Risiken im Klaren sein und ausgesprochen gründlich recherchieren, um einen verantwortungsvollen Züchter zu finden. Bei guter Gesundheit werden sie durchschnittlich acht bis zehn Jahre alt.
Irischer Wolfshund (1.500–2.000 €)
Durchschnittliche Kosten: 1.500–2.000 €
Die Geschichte dieser sanften Riesen reicht zurück ins Irland des 15. Jahrhunderts, wo sie zum Schutz von Vieh vor Wölfen eingesetzt wurden. Heute gelten sie als würdevolle Hunde mit einem loyalen und ruhigen Wesen. Bei entsprechender Pflege und angemessenem Training macht sie das zu wunderbaren Familienmitgliedern.
Da sie zu den größten Rassen gehören, ist eine Anschaffung dieses Hundes nicht gerade billig – und auch die Lebenserhaltungskosten können sich im Laufe des Lebens anhäufen (der Hund wird im Durchschnitt sechs bis acht Jahre alt). Zu den gesundheitlichen Komplikationen, unter denen Irische Wolfshunde häufig leiden, gehören Herz- und Leberschäden sowie Sehverlust. Aufgrund ihrer imposanten Größe eignen sie sich zudem eher für größere Häuser mit ausreichend Platz im Freien zum Austoben und Herumtollen.
Rottweiler (800–2.000 €)
Durchschnittliche Kosten: 800–2.000 €
Der Rottweiler stammt aus der Römerzeit und gilt als eine der ältesten noch lebenden Hunderassen. Diese großen Hunde haben einen starken Beschützerinstinkt und sind ihrer Familie gegenüber sehr treu. Ihre Lebenserwartung liegt bei neun bis zehn Jahren. Frühes Training und entsprechende Sozialisierung sind wichtig, um ihre territorialen Instinkte entsprechend zu steuern.
Wie viele reinrassige Hunde neigt auch der Rottweiler zu Erkrankungen wie Herzproblemen und Ellbogen- oder Hüftdysplasie. Als muskulöse und aktive Hunderasse brauchen sie neben ausreichend Bewegung auch viel Aufmerksamkeit und sollten darüber hinaus ein Gehorsamkeitstraining absolvieren.
Bernhardiner (ab 1.500 €)
Durchschnittliche Kosten: ab 1.500 €
Das große, niedliche Gesicht des Bernhardiners erlangte unter anderem in den 90er Jahren durch den Film Ein Hund namens Beethoven große Beliebtheit. In einer treffenden Darstellung dieser riesigen Rasse aus den Schweizer Alpen hält der Welpe seine Haustierbesitzer auf Trab, entwickelt sich dann aber zu einem sanften, ruhigen Beschützer der Familie. Bernhardiner sind außerdem wunderbare Behüter von Kindern, da sie sich gut ins Familienleben integrieren, wenn sie Wertschätzung erfahren und gut trainiert werden.
Wenn du einen Bernhardiner adoptieren möchtest, musst du dich insbesondere darauf einstellen, viel Geld für Futter ausgeben zu müssen. Außerdem ist es wichtig, ihn regelmäßig zu bürsten, um die Ansammlung großer Fellbüschel im Haus zu verhindern. Wie viele große reinrassige Hunde kann der Bernhardiner an einer Ellenbogen- oder Hüftdysplasie erkranken. Ihre Lebenserwartung beträgt acht bis zehn Jahre.
Deutsche Dogge (1.000–2.000 €)
Durchschnittliche Kosten: 1.000–2.000 €
Die Deutsche Dogge ist heute zwar für ihr sanftes Wesen bekannt – ursprünglich wurden sie jedoch als Jäger und später als Wachhunde gezüchtet. Diese intelligenten Hunde lieben es, zu spielen und Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Auch das Training geht leicht von der Hand, wenn du bereits Erfahrungen im Hundetraining gesammelt hast.
Die Kosten für einen Hund dieser Größe können beträchtlich sein. Zusätzlich braucht er viel Platz zu Hause und einen großen Garten für viel Auslauf. Wenn du ausreichend Zeit, ein großes Haus und genügend Ressourcen hast, ist die Deutsche Dogge ein treues und liebevolles Haustier. Diese Rasse solltest du in jedem Fall auf Hüft- und Ellenbogendysplasie sowie Augenprobleme untersuchen lassen. Die Lebenserwartung beträgt sieben bis zehn Jahre.
Russischer Schwarzer Terrier (500–2.000 €)
Durchschnittliche Kosten: 500–2.000 €
Der Russische Schwarze Terrier ist eine seltene und wundersame Rasse, die nach dem Zweiten Weltkrieg im russischen Militär zum Einsatz als Wachhund gezüchtet wurde. Dabei paarte man verschiedene Hunderassen, darunter Riesenschnauzer-Rüden. Seine angeborenen Instinkte bleiben bis heute erhalten und machen ihn zu einem Hund, der sich Fremden gegenüber recht distanziert verhalten kann. Zu ihren Besitzern und Mitmenschen bilden sie jedoch enge Bindungen, und hier zeigt sich auch ihr Beschützerinstinkt.
Aufgrund der Größe der Rasse und ihres dicken Fells mit Unterwolle sind Pflegebedarf und -kosten sehr hoch. Der Vorteil: Sie haaren nicht stark. Diese Hunde sind sehr klug und benötigen viel Training und geistige Stimulation. Ihre Lebenserwartung liegt bei zehn bis zwölf Jahren.
Cavalier King Charles Spaniel (1.200–2.000 €)
Durchschnittliche Kosten: 1.200–2.000 €
Der Cavalier King Charles Spaniel ist eine der teuersten kleinen Hunderassen der Welt. Ursprünglich wurden sie als Begleithunde gezüchtet und erfreuten sich bei Königin Victoria großer Beliebtheit. Der Cavalier ist liebevoll und anpassungsfähig und bis heute ein beliebtes Familienhaustier.
Zu den gesundheitlichen Problemen, für die sie anfällig sein können, gehört die Kniescheibenluxation, bei der die Kniescheiben aus ihrer Position rutschen. Empfohlen wird auch ein Screening auf eine schmerzhafte Erkrankung, die als Chiari-Malformation und Syringomyelie bekannt ist, bei der sich im Rückenmark mit Flüssigkeit gefüllte Höhlen bilden. Gesunde Cavaliere haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von zwölf bis 15 Jahren.
Chow-Chow (1.000–1.500 €)
Durchschnittliche Kosten: 1.000–1.500 €
Als majestätischer und edler Wächter überrascht es kaum, dass der Chow-Chow einen Platz auf dieser Liste einnimmt. Chow-Chow-Welpen sind allerdings um einiges günstiger (aber immer noch kein Schnäppchen).
Dieser mittelgroße Hund hat ein relativ geringes Energielevel. Die Zeit, die du dir jedoch bei Spaziergängen sparst, wirst du für die Pflege benötigen. Mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von acht bis zwölf Jahren benötigt diese Rasse außerdem schon eine frühe Sozialisierung sowie Training, um seine Beschützerinstinkte in die richtigen Bahnen zu leiten.
Gründe für Vorab-Gesundheitsuntersuchungen
Tierarztrechnungen können sich schnell summieren und sind damit finanziell gesehen der anspruchsvollste Aspekt der Hundehaltung. Du solltest also sicherstellen, dass der Welpe, für den du dich entscheidest, schon bei der Anschaffung glücklich und gesund ist. Während es natürlich keine hundertprozentige Garantie auf lebenslange Gesundheit gibt, führen die meisten seriösen Züchter vorab entsprechende Untersuchungen durch, um das Risiko erblich bedingter Gesundheitsprobleme zu minimieren.
Dr. Ellen Russell, DVM, MPH, Tierärztin bei The Malamute Mom, erläutert einige der Untersuchungen, die berücksichtigt werden sollten. „Die Gesundheitsprüfung durch den Züchter steht an erster Stelle. Gesundheitschecks sind Berichte von zertifizierten Fachleuten, die belegen, dass der Hund nicht an gewissen genetischen Krankheiten leidet. Sie stellen außerdem sicher, dass die Rasse nicht anfällig für Erbkrankheiten ist. Weiters sollten Nachweise über Impfungen, Wurmkuren und tierärztliche Untersuchungen verlangt werden.“
Wichtig ist auch, dass der Welpe in einer sauberen, sicheren und gut sozialisierten Umgebung aufwächst, so Dr. Russell.
„Ein unseriöser Züchter vernachlässigt möglicherweise die angemessene medizinische Versorgung des Tiers vor dessen Verkauf. Nicht selten kommt es vor, dass sie Interessenten einen einwandfreien Gesundheitszustand des Tiers vorgaukeln“, sagt sie. Bei Welpen von unverantwortlichen Züchtern kann es schon früh zu gesundheitlichen Komplikationen kommen, die Besuche in der Notaufnahme erforderlich machen und Tausende Euro kosten können.
Leider gibt es auch Massenzuchtbetriebe, in denen Hunde aus Profitgründen gezüchtet werden und die Gesundheit der Tiere vernachlässigt wird. Die unkontrollierte Züchtung führt zu ernsthaften Gesundheitsproblemen im Leben des Hundes, so Dr. Russell.
Bewältigung der Lebenserhaltungskosten
Der Preis für die Anschaffung eines Welpen auf dieser Liste ist nur ein Bruchteil der Lebenserhaltungskosten dieser Rassen. Die durchschnittlichen jährlichen Kosten für die Pflege eines gesunden Hundes belaufen sich auf 500 bis 3.000 €, wobei es sich hier natürlich um einen Richtwert handelt. Dabei versteht sich von selbst, dass Hunde keine Statussymbole sind. Sie müssen nicht nur in finanzieller Hinsicht versorgt werden, sondern brauchen auch viel Liebe und Aufmerksamkeit – Dinge, die man mit Geld nicht kaufen kann.
Zusammenfassung
Jeder Hund ist einzigartig und liebenswert, und sein Wert wird nicht durch den Preis bestimmt. Ein Hund, für den man weniger investieren muss, ist genauso besonders und liebenswürdig wie jeder andere. Die Hunde auf dieser Liste sind in jedem Fall hervorragende Begleiter, wenn du über das entsprechende Budget verfügst.
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