Pudel erkennt man ganz gut an ihrem krausen Fell und der aufgeweckten Persönlichkeit. Neben ihrem Aussehen und ihrer sympathischen Art haben sie jedoch auch eine interessante Rassengeschichte vorzuweisen. In diesem Artikel erfährst du mehr über diese beliebte Hunderasse – und ob ein Pudel zu dir passt.
Merkmale der Rasse
Schlüssel
- Gering
- Mittel
- Hoch
- Herkunft: Deutschland
- Größe:
- Gewicht: 18–32 kg
- Aktivitätsniveau:
- Lautstärke von Bellen/Heulen:
- Verträglich mit Hunden: yes
- Verträglich mit Kindern: yes
- Verträglich mit Katzen:
- Fellpflege:
- Fellpflegeverhalten:
- Trainingsniveau:
Aussehen des Pudels
Die hübschen Locken, die langen, runden Ohren und die elegante Schur (vor allem bei Ausstellungshunden) kann man in verschiedenen Größen bewundern – es gibt Großpudel, Kleinpudel, Zwergpudel und Toy-Pudel. Doch unabhängig von der Größe gehören sie alle ein und derselben Rasse an.
Innerhalb dieser Rasse gibt es eine große Vielfalt an Fellfarben. Da gibt es einfarbige Pudel in Café-au-Lait, Schwarz, Silber, Aprikose und Braun. Und es gibt Pudel mit einer Farbmischung, darunter Phantompudel und mehrfarbige Pudel.
Hinweis: Als Goldendoodle bezeichnet man nicht Pudel mit einer bestimmten Fellfärbung, sondern eine Mischung aus Pudel und Golden Retriever.
Alle Pudel haben dieses unverwechselbare dichte, lockige Fell. Doch wozu brauchen sie das? Ursprünglich wurden Pudel als Wasserhunde gezüchtet und eingesetzt, wobei ihnen diese Locken zugute kamen. Ihr Fell ist wasserabweisend und wirkt wie ein Pullover, der sie auch in kaltem Wasser warm hält. Zudem verfügen Pudel über Schwimmhäute zwischen den Zehen, die sie unter Wasser wie Flossen einsetzen können.
Pudel haben keine Unterwolle. Ihr Fell besteht aus einer einzigen Haarschicht, aus der kaum Haare ausfallen. Dies würde die Vermutung nahelegen, dass Pudel hypoallergen sind. Das entspricht allerdings nicht ganz der Wahrheit. Alle Hunde haaren (zumindest ein wenig) und für stark allergische Menschen stellen bereits kleine Haarmengen ein Gesundheitsrisiko dar.
Persönlichkeit des Pudels
Ein typischer Pudel ist aufgeweckt, energiegeladen und freundlich. Auch wenn er Fremden gegenüber anfangs etwas distanziert sein kann, wird er sich schnell mit ihnen anfreunden. Da er kein ausgeprägtes Territorialverhalten an den Tag legt, eignet er sich nicht als Wachhund – besteht jedoch eine reelle Gefahr für seine Besitzer und Familie, wird sein Beschützerinstinkt aktiv. Ansonsten sind diese Tiere eher ruhige, wachsame und spielerische Begleiter.
Die ideale Umgebung für einen Pudel
Pudel sind anpassungsfähige Tiere: Sie fühlen sich in einer Wohnung ebenso wohl wie in einem großen Haus mit Garten. Solange sie ganz viel Liebe bekommen und reichlich Möglichkeiten haben, um im Freien zu spielen und sich zu bewegen, fühlen sie sich pudelwohl. Du könntest deinen Pudel zum Beispiel mit in den Hundepark nehmen, um dort mit ihm Ballfangen zu spielen. Auch Wanderungen sind für Pudel ein angenehmer Zeitvertreib, besonders wenn sie zum Schluss in einem See schwimmen können.
Wenn du eine eigene Familie hast, dann wird ein Pudel gut zu euch passen – er ist nämlich ein tolles Familienhaustier. Wurden Pudel richtig sozialisiert, sind sie auch sehr sanft zu Kindern. Allerdings ist es in einem Haushalt mit Kindern wichtig, dass Pudel einen Rückzugsort haben. Da diese Rasse zur Reizüberflutung neigt, braucht der Hund einen Ort, an den er sich zurückziehen kann, wenn es ihm zu hektisch wird.
Der ideale Besitzer eines Pudels
Der ideale Pudelbesitzer ist aktiv und nimmt sich viel Zeit, um mit seinem Hund zu spielen und eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Auch benötigt der Pudel ausreichende Möglichkeiten zur geistigen und körperlichen Betätigung.
Wie viele andere Rassen mögen Pudel es nicht, allein gelassen zu werden. Auch brauchen sie den körperlichen Kontakt zu anderen. Der ideale Mensch für diese Rasse ist demnach oft zu Hause und genauso anhänglich wie sein lockiges Haustier.
In einer perfekten Welt arbeitet ein Pudelbesitzer Teilzeit oder ganz von zu Hause aus, damit er möglichst viel Zeit mit seinem Haustier verbringen kann. Wenn du einmal längere Zeit außer Haus bist oder keine Zeit für den täglichen Spaziergang hast, könntest du dir überlegen, die Hilfe eines vertrauenswürdigen Haustiersitters oder einer Tagesbetreuung in Anspruch zu nehmen.
Training für Pudel
Ist der Pudel die klügste Hunderasse? Das steht zur Debatte, aber Pudel zählen definitiv zu den cleversten Hunden. Wie andere kluge Rassen lernen sie schnell Befehle und versuchen sich gerne an fortgeschritteneren Tricks. Wenn du Schwierigkeiten hast, beim Training die Aufmerksamkeit deines Pudels auf dich zu lenken, kann ein Hundetrainer dir helfen, die richtige Motivation für deinen Hund zu identifizieren, und dir effektivere Kommunikationsmethoden beibringen.
Obwohl Pudel leicht zu trainieren sind, reagieren sie aufgrund ihrer hohen Intelligenz negativ auf aggressives oder strafendes Training. Positive Verstärkung ist für sie ein viel besserer Lehransatz. Die Trainingseinheiten sollten kurz und unterhaltsam sein und der Hund sollte dabei ausreichend stimuliert werden, damit er sich nicht langweilt. Kann er sich nicht richtig austoben, könnte sich die überschüssige Energie später in schlechtem Verhalten entladen.
Zur Frustration kommt es unter Pudelbesitzern häufig während des Leinentrainings. Daher ist es wichtig, dem Hund das Beifußgehen möglichst früh beizubringen. Wenn dein Pudel dabei etwas Unerwünschtes tut, solltest du stehen bleiben und erst dann wieder weitergehen, wenn er das Verhalten einstellt und die Leine ausreichend locker ist.
Die gute Nachricht ist: Während das Leinentraining sich etwas schwierig gestalten kann, ist das Training zur Stubenreinheit beim Pudel meist ein Kinderspiel.
So pflegst du einen Pudel
Solange man seinen Pudel nicht bei einer Hundeausstellung zur Schau stellen möchte, reicht eine einfache Schur aus. Dann musst du die Fellpracht deines Hundes auch nicht allzu viel kämmen.
Um an Ausstellungen teilzunehmen, benötigen erwachsene Pudel einen offiziellen Haarschnitt, der gut gepflegt werden muss, um Verfilzungen zu vermeiden. Für einige Ausstellungsschuren muss der Besitzer oder Hundefriseur etwa zehn Stunden pro Woche in die Fellpflege investieren. Einige aufwändigere Frisuren – darunter die seilartigen Locken von Schnürenpudeln – erfordern neben viel Zeit auch ein gewisses Fachwissen.
Die meisten Pudelbesitzer möchten ihre Hunde jedoch nicht bei Ausstellungen präsentieren. Daher entscheiden sich viele für eine einfache Schur, die sie selbst mit einer elektrischen Haarschneidemaschine vornehmen. Gebürstet wird dann nur, sobald das Fell ein wenig verheddert aussieht.
Pudel und Gesundheit
Ebenso wie andere Hunderassen ist auch der Pudel anfälliger für bestimmte Gesundheitsprobleme. Eine der häufigsten Erkrankungen ist die Addison-Krankheit (Nebenniereninsuffizienz), die mit Medikamenten kontrolliert werden kann. Weitere Gesundheitsprobleme sind Blähungen, das Magendilatation-Volvulus-Syndrom (MDV), Schilddrüsenprobleme, Epilepsie, Sebadenitis, Hüftdysplasie und seltener die Von-Willebrand-Krankheit. Viele Hundebesitzer entscheiden sich daher sicherheitshalber dafür, eine Haustierversicherung für ihren Pudel abzuschließen.
Aufgrund ihrer langen Ohren neigen Pudel zu Ohrenentzündungen. Es wird daher empfohlen, die Pudelohren regelmäßig zu reinigen und sich beim Tierarzt über geeignete Reinigungswerkzeuge und -techniken zu informieren.
Die Geschichte des Pudels
Diese Hunde wurden ursprünglich in Deutschland gezüchtet und sind sogar bereits auf Kunstwerken aus dem 15. und 16. Jahrhundert zu sehen. Der Name der Rasse kommt vom landschaftlich gebrauchten Wort „pudeln“, was „im Wasser planschen“ bedeutet. In Deutschland arbeiteten Pudel ab dem 17. Jahrhundert als Wasserapportierhunde, um Enten und andere geschossene Wasservögel zu apportieren. Gelegentlich waren sie zudem bei der Vogeljagd im Hochland aktiv. Auch als Zirkusartisten und Trüffeljäger arbeiten sie mit dem Menschen zusammen.
Die Abstammung der Rasse ist umstritten. Es wird vermutet, dass sie von einem deutschen Wasserhund abstammt oder vom französischen Barbet, der mit einem ungarischen Wasserhund gekreuzt wurde. Als Ursprungsland wird jedoch gemeinhin Deutschland genannt.
Viele Menschen denken beim Pudel sofort an Frankreich – und tatsächlich ist er dort seit jeher eine beliebte Rasse. Die Tiere werden bei unseren Nachbarn sowohl als Wasserapportierhunde als auch als Trüffelhunde geschätzt.
So findest du einen Pudel
Pudel sind nicht schwer zu finden, aber eine gewisse Vorbereitung ist vor der Adoption wichtig. Wenn du einen Pudelwelpen kaufst, musst du viel Zeit für das Gehorsamkeitstraining aufwenden. Du musst den Welpen mit anderen Menschen und Hunden vertraut machen und ihm wichtige Fähigkeiten beibringen: Er muss etwa lernen, durchzuschlafen und sein Geschäft draußen zu verrichten.
Wenn du einen Pudelwelpen oder einen ausgewachsenen Pudel adoptieren möchtest, wirst du bestimmt bei einer einfachen Internetsuche fündig, aber hüte dich dabei vor Massenzuchtbetrieben und Internetbetrug. Alternativ kannst du eine der vielen Möglichkeiten nutzen, um einen seriösen Züchter zu finden. Dabei ist es wichtig, dass du unabhängige Informationen über diesen Anbieter einholst und ihm einen Besuch abstattest, bevor du dich zu einer Zahlung verpflichtest. Vertraue immer deinem Bauchgefühl.
Adoption eines Pudels
Eine andere Möglichkeit, einen Pudel zu finden, ist über ein Tierheim. Im Gegensatz zu Welpen sind gerettete Hunde häufig bereits kastriert und geimpft. Viele Rettungshunde werden von ihren Besitzern abgegeben, kennen daher wahrscheinlich bereits grundlegende Befehle und sind sozialisiert. Wenn nicht, könnt ihr das immer noch gemeinsam nachholen. Wende dich dazu an einen vertrauenswürdigen Hundetrainer. Dieser kann dir zeigen, wie du einen Hund trainierst, der bisher kein strukturiertes Leben geführt hat, oder wie du einem traumatisierten Hund ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit schenkst.
Pudelzüchter
Einen vertrauenswürdigen Züchter, der strenge Anforderungen erfüllen muss, findest du beispielsweise über die Suchfunktion von Honest Dog.Wenn du einen Züchter besuchst, solltest du dich nach gesundheitlichen Problemen im Stammbaum des Hundes erkundigen und alle Gentests besprechen, die du durchführen lassen möchtest.