Stark, schön und ganz pausbäckig? Das ist ein Boxer. Während Boxer auf den ersten Blick vielleicht etwas einschüchternd wirken können, sind sie, wenn man sie besser kennenlernt, vor allem verspielte, liebenswerte und enthusiastische Hunde. Lies gleich weiter, um mehr über diese beliebte Hunderasse zu erfahren, von interessanten Fakten bis hin zu ihrer beeindruckenden Vergangenheit als Jagd- und Arbeitshunde und ihrem unstillbaren Bedürfnis zu kuscheln. Wir helfen dir bei der Entscheidung, ob ein Boxer vielleicht genau das Richtige für dich wäre.
Rassemerkmale
Schlüssel
- Gering
- Mittel
- Hoch
- Herkunft: Deutschland
- Größe:
- Gewicht: 55-80 Pfund
- Aktivitätsniveau:
- Lautstärke von Bellen/Heulen:
- Verträglich mit Hunden: yes
- Verträglich mit Kindern: yes
- Verträglich mit Katzen:
- Fellpflege:
- Fellpflegeverhalten:
- Trainingsniveau:
Boxer: Aussehen
Boxer haben ein kurzes Fell, einen starken, muskulösen Körper und einen kantigen Kiefer.
Boxer sind brachycephale Hunde. Sie haben dadurch breite, kurze Schädel mit einer flachen, quadratischen Schnauze. Außerdem haben sie einen Unterbiss, der in Kombination mit ihren Hängewangen zu so einigen amüsanten Situationen führen kann, vor allem, wenn ihr Kopf beim Autofahren aus dem Fenster hängt.
Boxer können unterschiedliche Farbgebungen haben, darunter gibt es den rehbraunen Boxer, aber auch gestromte Exemplare (beide haben manchmal weiße Zeichnungen). Einige Boxer sind ganz weiß. Weiße Boxer sind keine Albinos, sie kommen sogar recht häufig vor. Abgesehen von weißen Boxern haben viele Boxerhunde eine so genannte schwarze Maske, d. h. der Fang ist wesentlich dunkler eingefärbt.
Auch interessant: Da der Rasse ein bestimmtes Gen für ein rein schwarzes Fell fehlt, gibt es keine schwarzen Boxer.
Das kurze Haar eines Boxers erfordert nur wenig Fellpflege. Sie müssen selten gebürstet werden. Es reicht für gewöhnlich aus, sie alle paar Monate zu baden oder sie mit einem Handtuch abzurubbeln, wenn sie sich mal dreckig gemacht haben.
Boxer: Wesen
Boxer sind treu, liebevoll, energiegeladen und brauchen viel Aufmerksamkeit. Sie sind ziemlich intelligent und können daher auch mal stur sein. Aber mit dem richtigen Training können sie sehr gut erzogen werden. Und trotz ihres manchmal einschüchternden Aussehens sind Boxer nicht besonders aggressiv oder bösartig.
Sie neigen allerdings dazu, sich auf ihre Bezugspersonen zu fixieren, was sie zu guten Wachhunden macht. Du kannst dich also darauf verlassen, dass ein Boxer dir mitteilen wird, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Menschen mögen sie im Allgemeinen aber, was sie dann wieder nicht zu so guten Wachhunden macht, es sei denn, sie werden konkret dafür ausgebildet.
Die idealen Lebensbedingungen für einen Boxer
Boxer sind überwiegend flexible und vielseitige Hunde. Sie sind glücklich, da zu sein, wo immer du bist (denn da bekommen sie viel Liebe), und es macht ihnen nichts aus, Zeit in Innenbereichen zu verbringen. Natürlich wollen Boxer täglich spazieren gehen und sie mögen es, wenn dann auch noch Zeit fürs Spielen eingeplant wird.
Wenn du eine Familie hast, wirst du feststellen können, dass ein gut erzogener Boxer mit Kindern sehr geduldig ist. Sei allerdings vorsichtig, wenn du deinen Boxer unbeaufsichtigt lässt und er dann Zugang zu den Haustieren in deiner Nachbarschaft hat. Da Boxer ursprünglich als Fanghunde gezüchtet wurden, verspüren sie manchmal noch diesen Jagdinstinkt, der sich dann auf die Katze deines Nachbarn oder andere ahnungslose Tiere richten könnte. Ein starker Gartenzaun ohne Fluchtwege ist auf jeden Fall eine gute Idee.
Aufgrund ihres kurzen Fells ist es wichtig, dass du deinen Boxer bei kaltem Wetter gut warm hältst und er nicht unbegrenzt lange draußen in der Kälte bleibt. Auch wenn Boxer bei heißem Wetter gut zurechtkommen, brauchen weiße Boxer möglicherweise einen Sonnenschutz. Ja, Sonnenschutzmittel für Hunde gibt es wirklich!
Der ideale Besitzer für einen Boxer
Die idealen Haustiereltern für einen Boxer haben genug Zeit, sich mit ihrem Hund zu befassen, ihn zu trainieren und zu beschäftigen. Ein gelangweilter Boxer kaut, leckt und gräbt bis zum Exzess, sodass es notwendig sein kann, ihn in einer Hundebox unterzubringen, wenn du länger weg bist, als ihm gefällt.
In einer perfekten Welt würde ein Boxer-Besitzer in Teilzeit oder von zu Hause aus arbeiten, sodass er möglichst viel Zeit für die Pflege und Bindung zu seinem Tier aufbringen kann. Aber natürlich kannst du auch immer die Hilfe eines vertrauenswürdigen Dog Walkers oder Haustiersitters in Anspruch nehmen, vor allem dann, wenn du gerade mal nicht so viel Zeit für deinen Liebling hast, wie du es dir gerne wünschen würdest.
Boxer-Besitzer müssen sich möglicherweise auch darauf einstellen, Fragen von Mitmenschen zu beantworten, die von der beeindruckenden Präsenz ihres Hundes eingeschüchtert sein könnten, und bereit sein, für ein hohes Maß an Struktur und Beaufsichtigung zu sorgen, wenn die Situation dies erfordert.
Boxer: Training
Das Training eines Boxers gestaltet sich nicht allzu schwierig, eine frühe Sozialisierung ist aber natürlich wichtig. Aber sie reagieren nicht gut auf Strafmaßnahmen, daher solltest du vor allem auf positive Verstärkung setzen. Leckerlis, Lob und Clickertraining funktionieren bei Boxerhunden gut.
Etwas, worauf du achten solltest: Boxer können anderen Hunden gegenüber schwierig sein, insbesondere wenn es sich um größere Hunde des gleichen Geschlechts handelt. Ein konsequentes Leinentraining und eine eingehende Beaufsichtigung sind immer eine gute Idee, wenn du draußen unterwegs sind. Wie bei allen Problemen zwischen Hunden kann eine frühe Sozialisierung viel dazu beitragen, einem unerwünschten Knurren, Bellen und gar Kämpfen entgegenzuwirken.
Boxer: Fellpflege
Genau wie Pitbulls haben Boxer ein kurzes, dichtes Fell. Ein häufiger Gang zum Fell stutzen ist also nicht erforderlich. Zuhause kannst du deinen Boxer baden, seine Krallen kürzen, Ohren reinigen und ihn regelmäßig bürsten. Wenn du das nicht selbst übernehmen kannst, kann das natürlich auch ein Hundefriseur tun. Bei einem solchen Besuch werden in der Regel auch die Analdrüsen deines Hundes ausgedrückt, was bei vielen Hunden mehrmals im Jahr erforderlich ist.
Boxer: Gesundheit
Genau wie andere Hunderassen sind Boxer anfällig für bestimmte Krankheiten wie z. B. Hypothyreose, Hüftdysplasie, Herzerkrankungen wie Aortenstenose und Boxer-Kardiomyopathie, Epilepsie, Darmprobleme und Allergien.
Degenerative Myelopathie, eine unheilbare Wirbelsäulenerkrankung, betrifft eine große Zahl von Boxerwelpen (von denen die meisten vor dem Alter von sieben Wochen sterben), daher ist es wichtig, das Jungtier bei einem seriösen Züchter zu kaufen, der sich mit erblich bedingten Erkrankungen auskennt.
Hautkrebs ist ebenfalls ein häufiges Problem bei weißen Boxern, die einen zusätzlichen Sonnenschutz benötigen (hab also immer einen Sonnenschutz für deinen Vierbeiner dabei).
Wenn es um kleinere gesundheitliche Probleme geht, machen sich viele Boxer-Besitzer Sorgen über das Schnarchen ihres Hundes. Mit einem gewissen Schnarchen musst du – besonders bei brachycephalen Rassen – wohl rechnen. Wenn das Schnarchen jedoch plötzlich auftritt und vorher nicht vorkam oder wenn das Schnarchen mit übermäßigem Schleim und anderen Allergiesymptomen, Zahnverfall oder Lethargie und Fieber einhergeht, solltest du einen Tierarzt aufsuchen.
Boxer: Geschichte
Boxer wurden ursprünglich im späten 19. Jahrhundert in Deutschland gezüchtet. Der Brabanter Bullenbeißer gilt das direkter Vorfahre des Boxers. Der Bullenbeisser (der wiederum von Mastiffs abstammt) wurde mit alten englischen Bulldoggen gekreuzt, woraus schließlich der moderne Boxer hervorging.
Bullenbeißer wurden damals als Fanghunde für die Jagd auf Bären, Wildschweine und Hirsche eingesetzt. Mit ihren starken Kiefern fingen sie die Beute und hielten sie fest, bis ihre Jagdherren dazu kamen. Die ersten Boxer wurden als kleinere, schnellere Hunde für ähnliche Zwecke eingesetzt.
Leider wurden Boxer, wie auch ihre Vorfahren die Bulldogge, manchmal für die Bullenhetze und, nachdem diese Praxis verboten wurde, für Hundekämpfe eingesetzt.
Der Boxer wurde 1904 in den Vereinigten Staaten und in Deutschland als Rasse anerkannt. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden sie als Arbeitshunde an vielen Militärposten eingesetzt. Viele Boxer sind immer noch Diensthunde für das Militär und die Polizei. Aber die meisten von ihnen haben eine ebenso wichtige Rolle als beliebter Begleithund eingenommen, wie wir ihn heute kennen und lieben.
Ein Boxer als Haustier
Einen Boxer zu bekommen sollte kein Problem darstellen, aber es ist wichtig, gut vorbereitet zu sein. Wenn du einen Boxer-Welpen zu dir nach Hause holst, solltest du dir viel Zeit dafür nehmen, ihm den Grundgehorsam beizubringen, ihn zu sozialisieren und mit anderen Menschen und Hunden zusammenzuführen und ihm wichtige Fähigkeiten beizubringen, wie z. B. die Nacht durchzuschlafen und sein Geschäft draußen zu erledigen.
Die Suche nach einem Boxer-Welpen oder einem erwachsenen Hund kann bereits mit einer einfachen Internetsuche erledigt sein, aber sei vorsichtig, dass du nicht an eine Welpenmühle oder Internetbetrüger gerätst. Es gibt viele Möglichkeiten, einen seriösen Züchter zu finden, und es empfiehlt sich immer, sich vorher gut umzuhören, den Züchter zu besuchen, bevor man sich zu einer Zahlung verpflichtet und auf sein Bauchgefühl zu vertrauen.
Boxer: Rescues aus dem Tierschutz & Tierheimhunde
Eine weitere Möglichkeit ist die Adoption eines Boxers aus dem Tierschutz oder aus dem Tierheim. Im Gegensatz zu Welpen sind Rescues oft schon kastriert bzw. sterilisiert und haben bereits allen Impfungen bekommen. Viele dieser Hunde wurden von Privatpersonen abgegeben und die Hunde beherrschen meist schon die Grundkommandos und sind sozialisiert. Und falls nicht, heißt das nicht, dass du sie nicht mehr trainieren könntest. Wende dich bspw. an einen vertrauenswürdigen Hundetrainer, um mehr darüber zu erfahren, wie du einem Hund, der bisher nicht viel Struktur kennengelernt hat, etwas beibringen kannst, oder wie du einem Hund, der traumatisiert ist, helfen kannst, dass er sich sicher und willkommen fühlt.
Boxer: Züchter
Um Züchter zu finden, die die strengen Anforderungen erfüllen, kannst du z. B. die Suchfunktion des VDH nutzen, um einen guten Züchter in deiner Nähe zu finden. Frage bei deinem Besuch unbedingt nach gesundheitlichen Problemen in der Blutlinie des Hundes und bespreche alle genetischen Tests, die du ggf. durchführen möchtest.
Mehr über Boxer
Wenn du davon träumst, einen Boxer als Haustier zu haben, haben wir noch mehr interessante Blogbeiträge, die dir dabei helfen können, deinen Traum bald wahr zu machen. Oder vielleicht bist du bereits stolzer Besitzer eines stattlichen Boxers und suchst nach weiteren Inspirationen für Spielzeug, Futter und mehr? Schau dich gerne auf unserem Rover Blog um – und viel Spaß beim Lesen!