- Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine professionelle, tierärztliche Konsultation.
Hunde niesen aus vielen Gründen und meistens besteht kein Grund zur Sorge. Falls dein Hund jedoch häufig und ununterbrochen niest, kann das ein Anzeichen für ein größeres Problem sein, das die Hilfe eines Tierarztes erfordert.
Wann ist also zu viel Niesen ein Problem? Dr. Paige Adams, Tierärztin im Etowah Veterinary Hospital, beschreibt ständiges Niesen als Niesen, das länger als ein paar Minuten anhält.
Was bedeutet es, wenn dein Hund viel niest? Hier erhältst du alle wichtigen Informationen, einschließlich einiger der Hauptursachen, der Symptome, auf die du achten solltest, und wie du deinem Hund helfen kannst.
Was bedeutet Niesen bei Hunden?
Oft lässt sich die Ursache für das häufige Niesen deines Hundes nur schwer feststellen. Dr. Sabrina Kong von WeLoveDoodles rät, auf den Zusammenhang und die Symptome zu achten, die das Niesen begleiten. Diese Informationen helfen dir und deinem Tierarzt bei der Ermittlung der Ursache.
Im Folgenden haben wir einige der häufigsten Erklärungen zusammengestellt.
1. Allergien
Staub, Pollen, Schimmel, bestimmte Futtermittel und Haushaltschemikalien können dazu führen, dass dein Hund aufgrund einer Allergie niest, erklärt Dr. Kathryn Dench, leitende Tierarztberaterin bei Paw Origins. Neben dem Niesen kann dein Hund auch unter tränenden Augen oder Juckreiz leiden.
Achte darauf, wann und wo dein Hund niest – zum Beispiel in bestimmten Räumen oder nach dem Verzehr bestimmter Futtermittel. Freiverkäufliche Medikamente wie Benadryl können Abhilfe schaffen, doch dein Tierarzt empfiehlt bei Bedarf einen Allergietest zur genaueren Abklärung.
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2. In der Nase steckt ein Gegenstand
Gelegentlich geraten Gegenstände wie Gras, Stöcke oder Kletten in die Nase von Hunden. Dadurch kann plötzliches, ununterbrochenes Niesen ausgelöst werden. Außerdem schütteln sie unter Umständen den Kopf, scharren mit der Nase oder reiben ihr Gesicht am Boden.
Wenn der Gegenstand Nasenbluten verursacht oder sich nicht entfernen lässt, dann bringe deinen Hund umgehend zum Tierarzt, um den Gegenstand sicher entfernen zu lassen.
3. Verspieltes oder aufgeregtes Niesen
Hunde niesen oft, wenn sie aufgeregt sind oder spielen. Laut Dr. Dench ist dies eine Möglichkeit, ihre Nase frei zu machen und andere daran zu erinnern, dass sie Spaß haben und nicht kämpfen.
Das spielerische Niesen ist kurz und erfolgt nur beim Spielen oder in glücklichen Momenten.
4. Atemwegsinfektionen
Niesen kann auch auf eine Erkrankung deines Hundes hindeuten. Dazu gehören:
- Naseninfektionen: Bakterien oder Pilze können Niesen, eine laufende Nase, Husten oder Appetitlosigkeit verursachen. Ein Tierarzt verschreibt in diesem Fall Antibiotika oder andere Medikamente.
- Hundegrippe: Sie wird durch Tröpfchen oder Kontakt mit infizierten Hunden übertragen. Zu den Anzeichen gehören Husten, laufende Nase, Fieber und Müdigkeit. Die meisten Hunde erholen sich von selbst, aber dein Tierarzt kann dir bei Bedarf helfen.
- Hundehusten: Die hochansteckende Erkrankung verursacht Niesen, tränende Augen, eine laufende Nase, leichtes Fieber und Appetitlosigkeit. In der Regel klingen die Beschwerden innerhalb einer Woche ab, doch können Tierärzte bei Bedarf Medikamente verschreiben.
5. Nasenmilben oder Tumore
Mitunter kann das häufige Niesen deines Hundes auf seltene (aber ernsthafte) medizinische Probleme hinweisen: Nasenmilben oder Tumore.
Hunde können sich Milben einfangen, indem sie im Dreck wühlen. Diese winzigen Wanzen verursachen Rückwärtsniesen, blutigen Nasenausfluss und geräuschvolles Atmen. Tierärzte behandeln sie mit Parasitenmitteln und spülen gegebenenfalls die Nase, um die Milben zu entfernen.
Nasentumore treten dagegen häufiger bei älteren Hunden auf. Zu den Symptomen gehören Niesen, Nasenbluten, lautes Atmen oder Gewichtsverlust. Tierärzte empfehlen in diesem Fall gegebenenfalls Therapien wie eine Bestrahlung.
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Welche Symptome des Niesens erfordern einen Tierarztbesuch?
Laut Dr. Fernandez ist gelegentliches Niesen normal und kein Grund zur Sorge. Aber Niesen, das nicht aufhört oder immer wieder auftritt, kann ein Zeichen für eine Erkrankung sein. Achte deshalb auf diese Symptome:
- Nasenausfluss
- Schwellung oder Deformität des Gesichts
- Atemprobleme (wie Keuchen)
- Lethargie oder Appetitlosigkeit
- Häufiges Reiben mit den Pfoten an der Nase oder im Gesicht
Suche beim Auftreten dieser Symptome einen Tierarzt auf. In einigen Fällen ist jedoch laut Dr. Fernandez eine dringende Behandlung erforderlich. Gehe mit deinen Hund zu einem Notfalltierarzt, wenn das Niesen in Verbindung mit folgenden Symptomen auftritt:
- Starkes Nasenbluten
- Starke Atembeschwerden oder Erstickungsanfälle
- Anzeichen von Stress (z. B. als würde etwas im Hals stecken bleiben)
- Fieber, Zusammenbruch oder fehlende Ansprechbarkeit
Wenn du dir nicht sicher bist, empfiehlt sich immer ein Anruf bei deinem Tierarzt!
So hilfst du deinem niesenden Hund
Wenn dein Hund ständig niest, solltest du zunächst deinen Tierarzt um Rat fragen. Sobald du die Ursache kennst, können dir diese Tipps helfen
- Verwende einen Luftreiniger.
- Vermeide das Rauchen in Innenräumen.
- Versorge deinen Hund mit ausreichend Flüssigkeit.
- Wasche das Bettzeug deines Hundes regelmäßig.
- Verwende keine Kerzen oder einsteckbaren Duftdiffusoren.
- Verwende einen Luftbefeuchter, wenn die Luft in deinem Zuhause sehr trocken ist.
- Reduziere Staub, Pollen und Schimmel.
- Vermeide Spielverhalten, das Niesen auslöst.
- Verwende nur für Haustiere sichere Chemikalien in der Nähe deines Hundes.
Wenn sich das Niesen deines Hundes nicht bessert, kann dein Tierarzt konkretere Lösungen vorschlagen.
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Zusammenfassung
Häufiges Niesen bei Hunden kann von Spielverhalten bis hin zu einem Anzeichen für eine ernsthaftere Erkrankung reichen. Auch wenn gelegentliches Niesen normal ist, solltest du auf deinen Instinkt vertrauen und bei deinem Hund auf ungewöhnliche Symptome achten. Wenn du dir jemals unsicher bist, warte nicht – wende dich an deinen Tierarzt, damit dein Hund glücklich und gesund bleibt!