- Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine professionelle, tierärztliche Konsultation.
Würgen und Husten bei Hunden mag auf den ersten Blick ähnlich aussehen, aber wenn du weißt, worauf du achten musst, werden die Unterschiede deutlich. Wenn ein Hund würgt, hat er Schwierigkeiten beim Einatmen und macht möglicherweise hohe quietschende oder pfeifende Geräusche, während er versucht, Luft zu holen.
Wenn dein Hund würgt, weist er möglicherweise auch noch andere Symptome auf, die sofortige Hilfe erfordern, wie z. B.:
- Würgehusten
- Sabbern
- Nervöses Herumlaufen
- Berühren des Mauls mit der Pfote
Ein Erstickungsanfall ist eine sehr ernste Angelegenheit, die eine sofortige Einschätzung und Intervention erfordert. Wenn du deinen Hund husten und würgen hörst, er aber nicht normal einatmen kann, solltest du trotzdem einen Termin mit deinem Tierarzt vereinbaren. Ein Hund kann tatsächlich ersticken, und wenn er drei bis fünf Minuten ohne Sauerstoff bleibt, kann er bleibende Gehirnschäden davontragen. Wenn die geringste Gefahr besteht, dass dein Hund erstickt und du ihm nicht helfen kannst, ergreife sofort Maßnahmen und bringe ihn zum nächsten Notfall-Tierarzt.
Wir wissen, wie beängstigend es sein kann, wenn dein Hund solche Symptome zeigt, du kannst ihm aber besser helfen, wenn du ruhig bleibst. Wenn du der Meinung bist, dass es sich nicht um einen Notfall handelt, kannst du deinem Hund möglicherweise zu Hause helfen.
Was zu tun ist, wenn dein Hund einen Erstickungsanfall hat
Schritt 1: Öffne das Maul deines Hundes, um seine Atemwege zu überprüfen
Das solltest du nur tun, wenn es unwahrscheinlich ist, dass dein Hund dich beißt. Wenn du glaubst, dass dein Hund dich beißen könnte, überspringe diesen Schritt und fahre zum Tierarzt.
Um das Maul eines Hundes zu öffnen, lege deine Hand auf die obere Seite der Hundeschnauze und halte sie mit Daumen und Zeigefinger hinter den Eckzähnen fest. Hebe dann den Oberkiefer an. Halte deine anderen Finger hoch und achte darauf, dass sie nicht ins Maul gelangen. Schau nach, ob etwas in den Rachen gelangt ist, das seine Atmung behindern könnte.
Schritt 2: Versuche, den Gegenstand zu entfernen.
Versuche, den Gegenstand mit deinem freien Zeigefinger und Daumen vorsichtig aus den Atemwegen zu entfernen. Du kannst auch eine lange Pinzette oder sogar eine Spitzzange verwenden, um den Gegenstand zu greifen und zu entfernen.
Achte aber UNBEDINGT darauf, den Gegenstand nicht weiter in den Rachen deines Hundes zu drücken.
Schritt 3: Nutze die Schwerkraft.
Wenn du es nicht schaffst, den Gegenstand auf manuelle Weise zu entfernen, nimm die Schwerkraft zu Hilfe, indem du deinen Hund umdrehst und mit dem Kopf in Richtung Boden hältst.
Bei einem kleinen Hund: Nimm deinen Hund an seinen Hinterbeinen hoch, damit sein Kopf nach unten gerichtet ist. Schau nach, ob der Gegenstand dadurch herauskommt.
Bei einem großen Hund: Halte deinen Hund an den Hinterbeinen wie eine Schubkarre hoch und achte darauf, dass die Hinterseite höher ist als der Rest des Körpers. Schau nach, ob der Gegenstand dadurch herauskommt.
Wenn der Gegenstand immer noch feststeckt, musst du den Heimlich-Griff anwenden.
Schritt 4: Wende den Heimlich-Griff an
So wendest du den Heimlich-Griff bei einem kleinen Hund an:
- Lege den Hund auf deinen Schoß und rolle ihn sanft auf den Rücken oder halte deinen Hund mit dem Rücken zu dir gewandt.
- Taste nach der weichen Stelle direkt unter seinen Rippen.
- Mache mit einer Hand eine Faust, lege deine andere Hand darauf und drücke sie fünfmal in einer schiebenden Bewegung HINEIN und NACH OBEN. Das Ziel ist, mit der Luft, die sich bereits in seinen Lungen befindet, kurze Druckstöße zu erzeugen, damit der Gegenstand herauskommt.
Nachdem du den Heimlich-Griff angewandt hast, lege deinen Hund seitlich hin und überprüfe, ob sich der Gegenstand noch im Maul befindet.
So wendest du den Heimlich-Griff bei einem großen Hund an:
- Halte deinen Hund auf den Hinterbeinen stehend mit dem Rücken zu dir gewandt.
- Lege deine Arme um den Bauch deines Hundes.
- Taste nach der weichen Stelle direkt unter seinen Rippen.
- Mache mit einer Hand eine Faust, lege deine andere Hand darauf und drücke sie fünfmal in einer schiebenden Bewegung HINEIN und NACH OBEN. Das Ziel ist, mit der Luft, die sich bereits in seinen Lungen befindet, kurze Druckstöße zu erzeugen, damit der Gegenstand herauskommt.
Nachdem du den Heimlich-Griff angewandt hast, lege deinen Hund seitlich hin und überprüfe, ob sich der Gegenstand noch im Maul befindet.
*Sollten all diese Versuche scheitern, bring deinen Hund sofort zum nächsten Notfall-Tierarzt.*
Warum hat dein Hund einen Erstickungsanfall?
Es gibt einige Dinge, die bei deinem Hund zu einem Erstickungsanfall führen können. Unabhängig von der Ursache handelt es sich hier um einen lebensbedrohlichen Notfall, der das sofortige Einschreiten eines Tierarztes erfordert. Hier einige der häufigsten Gründe:
- Etwas steckt im Rachen deines Hundes. Hunde lernen die Welt, indem sie Dinge in ihr Maul nehmen. Es könnte also sein, dass sie Gegenstände aufnehmen, die ein Erstickungsrisiko darstellen, z. B. einen Stock oder Stein, die dann im Rachen stecken bleiben. Spielzeug, das nicht die richtige Größe für deinen Hund hat, sollte aussortiert werden. Interaktives Spielzeug ist sicherer, solange es speziell für die Größe deines Hundes entwickelt wurde.
- Dein Hund zeigt eine anaphylaktische Reaktion. Das könnte daran liegen, dass er etwas Giftiges gefressen hat oder etwas, gegen das er allergisch ist. Die meisten Menschen wissen zwar, dass Trauben und Schokolade für Hunde giftig sind, es gibt aber noch viele andere Lebensmittel, die zu einer allergischen Reaktion führen können.
- Dein Hund ist krank. Bestimmte Infektionen, eine Kehlkopflähmung, ein Luftröhrenkollaps oder Zwingerhusten können zu Atembeschwerden führen. All diese Erkrankungen erfordern einen Besuch bei deinem Tierarzt.
Was zu tun ist, wenn dein Hund nicht wieder atmet
Es ist äußerst wichtig, deinen Hund sorgfältig zu untersuchen, sobald der Gegenstand entfernt ist. Überprüfe die Atmung und den Herzschlag. Wenn dein Hund seine Atmung nicht wieder aufnimmt, musst du sofort Wiederbelebungsmaßnahmen mit Herzdruckmassage beginnen und den nächsten Notfall-Tierarzt aufsuchen.
Wie erkenne ich, ob mein Hund atmet?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Atmung zu überprüfen.
- Lege deine Hand auf den Brustkorb deines Hundes und fühle, ob er sich hebt und senkt.
- Halte ein Taschentuch vor die Nase deines Hundes, um zu sehen, ob es sich bewegt, wenn dein Hund atmet.
- Wenn du zufällig ein Stethoskop zu Hause hast, ist das die effektivste Methode, um festzustellen, ob dein Hund atmet und ober er einen Herzschlag hat.
Wie überprüfe ich den Herzschlag meines Hundes?
Wenn dein Hund nicht atmet, musst du den Herzschlag überprüfen, indem du den Puls fühlst. So überprüfst du den Puls deines Hundes:
- Beuge den Ellbogen deines Hundes und schau nach, wo er auf die Brust trifft. Du solltest an dieser Stelle einen Puls spüren können, indem du deine Hand fest gegen seine Brust drückst.
- Lege deine Finger auf die Innenseite seines Hinterbeins in der Mitte des Oberschenkels. Du solltest nahe der Oberfläche einen Puls spüren können.
Woher weiß ich, ob ich eine Herzdruckmassage durchführen muss?
Wenn dein Hund nicht atmet und keinen Herzschlag hat, musst du auf dem Weg zum Tierarzt eine Wiederbelebung durchführen. Eine Wiederbelebung umfasst zwei Komponenten: Beatmung und Herzdruckmassage.
Anweisungen für die Beatmung:
- Lege deinen Hund seitlich hin.
- Öffne die Atemwege deines Hundes, indem du seinen Kopf leicht nach hinten neigst.
- Lege deinen Mund über die Nase deines Hundes, sodass sie ganz umschlossen ist. Eventuell musst du deine Hände um die Schnauze deines Hundes und deinen Mund legen, damit keine Luft entweicht.
- Atme in die Nase deines Hundes aus, bis du siehst, wie sich seine Brust hebt.
- Beatme deinen Hund ein zweites Mal.
Nachdem du sichergestellt hast, dass die Atemwege offen sind, beginne mit der Herzdruckmassage.
Anweisungen für die Wiederbelebung:
- Wiederbelebung für kleine Hunde: Lege deine Hände um den gesamten Umfang der Brust deines Hundes. Drücke die Brust mit einem Rhythmus von 120 Stößen pro Minute, wobei du jeweils nach 30 Druckstößen zweimal beatmest.
- Wiederbelebung für große Hunde: Wenn dein Hund seitlich liegt, lege deine Hände auf die breiteste Stelle der Brustwand. Wenn er auf dem Rücken liegt (die beste Position für Hunde mit rundem Brustkorb), lege deine Hände auf das Brustbein. Drücke den Brustkorb um etwa 3-10 cm (je nach Größe des Hundes) mit einem Rhythmus von 120 Stößen pro Minute nach innen, wobei du jeweils nach 30 Druckstößen zweimal beatmest.Es hilft, die Druckstöße im Takt von „Stayin’ Alive“ von den Bee Gees auszuführen.
Mach solange weiter, bis du den Tierarzt erreichst oder dein Hund wieder von selbst atmet.
FAQs
Hilft Wasser einem Hund mit Erstickungsanfall?
Wasser hilft deinem Hund erst nach dem Vorfall. Du kannst ihm erst einen kleinen Schluck Wasser anbieten, wenn der Notfall vorbei ist.
Muss ein Hund immer noch zum Tierarzt, wenn es ihm gut geht und der Erstickungsanfall vorbei ist?
Auch wenn es ihm gut zu gehen scheint, musst du deinen Hund zur Untersuchung zum Tierarzt bringen. Ein Erstickungsanfall kann zu erheblichen Verletzungen führen und der Gegenstand könnte das Maul oder den Rachen deines Hundes versehrt haben.
Wie kann man verhindern, dass ein Hund einen Erstickungsanfall hat?
Es ist viel besser, einen Erstickungsanfall von vornherein zu verhindern, als in einem Notfall handeln zu müssen. Da Hunde von Natur aus neugierige Wesen sind, sollten Situationen, die zum Ersticken führen könnten, am besten vermieden werden. Hier sind einige Tipps, wie du die Gefahr eines Erstickungsanfalls für deinen Hund minimieren kannst.
Informiere dich über die Anzeichen eines Erstickungsanfalls
Bitte lies dir die Informationen oben genau durch, damit du weißt, worauf du achten musst. Wenn dein Hund einen Erstickungsanfall hat, solltest du sofort reagieren können.
Entferne Gegenstände, die eine potenzielle Erstickungsgefahr darstellen, aus deiner Wohnung und deinem Garten
Dazu gehören:
- Bälle aller Art: Alle Bälle, die es an den Vorderzähnen deines Hundes vorbei schaffen, sind zu klein und bergen ein sehr hohes Erstickungsrisiko.
- Kauspielzeug: Kauspielzeug kann sicher sein, solange es zu deinem Hund und seinem Kauverhalten passt. Wichtig ist, dass du deinen Hund stets beaufsichtigst, wenn er mit verschiedenen Arten von Spielzeug beschäftigt ist.
- Rohleder: Rohleder sollte gänzlich vermieden werden.
- Kinderspielzeug: Spielzeug für Kinder ist häufig der Grund für einen Erstickungsanfall bei Hunden. Kinderspielzeug sollte außerhalb der Reichweite deines Hundes aufbewahrt und weggeräumt werden, wenn es nicht benutzt wird.
- Steine, Stöcke und Eicheln: Diese Gegenstände kannst du zwar unmöglich komplett von deinem Garten fernhalten, du solltest aber darauf achten, diese Gefahrenquellen so gründlich wie möglich zu entfernen.
- Für den Menschen bestimmte Lebensmittel und Essensreste: Dazu gehören Brot, Bonbons, Knochen und Knorpel.
- Plastikverpackungen: Hunde sind berüchtigt dafür, sich gern im Müll herumzutreiben. Wenn eine Plastikverpackung leckere Reste enthält, könnte dein Hund versuchen, sie zu fressen.
Sicherheit bei den Mahlzeiten
Hunde können auch beim Fressen einen Erstickungsanfall erleiden. Du solltest also die folgenden Vorschläge befolgen, um die Sicherheit deines Hundes beim Fressen zu gewährleisten.
- Gib ihm Futter in der richtigen Größe. Kleine Hunde könnten an großen Futterstücken ersticken, die für größere Hunde gedacht sind. Trockennahrung ist in verschiedenen Größen erhältlich, achte hier also auf die beste Option für deinen Hund.
- Beobachte deinen Hund während der Mahlzeiten. Bleib in der Nähe, während dein Hund isst, damit du einschreiten kannst, falls ein Problem auftreten sollte. Entsorge die Reste, damit dein Hund nicht zu einem späteren Zeitpunkt unbeobachtet fressen kann.
Training kann helfen
Kommandos wie „Aus“ können viel bewirken. Wenn du bemerkst, dass dein Hund einen gefährlichen Gegenstand im Maul hält, kann richtiges Training sein Leben retten.
Falls du immer noch am Lesen bist: Hoffentlich geht es deinem Hund gut und du verhältst dich nur proaktiv für den Fall, dass dein Hund jemals einen Erstickungsanfall haben sollte. Wenn du dich in einer Notsituation befindest, benötigt dein Hund sofortige Hilfe.