Suchst du einen ausgeglichenen und liebenswerten Familienhund? Retriever gehören zu den beliebtesten Hunderassen in den USA und Deutschland – aber wie kann man sich zwischen einem Labrador Retriever oder einem Golden Retriever entscheiden? Sie sind sich unglaublich ähnlich, sind intelligent, haben ein hohes Energieniveau und diese drollige Persönlichkeit, von der Hundeliebhaber einfach nicht genug bekommen können!
Diese energiegeladenen Jagdhunde haben viel gemeinsam, sodass es für Hundebesitzer schwierig ist, eine Retriever-Rasse gegenüber der anderen den Vorzug zu geben. Damit du eine fundierte Entscheidung über dein zukünftiges Familienhaustier treffen kannst, haben wir einen leicht verständlichen Leitfaden über diese beiden beliebten Hunderassen für dich zusammengestellt. Hier findest du einen einfachen Vergleich von Golden Retriever und Labrador Retriever.
Aussehen und Erscheinungsbild
Eigenschaften, die sowohl Golden Retriever als auch Labrador Retriever aufweisen:
- Eine Größe von 55-60 cm
- Hänge-/Schlappohren
- Lange Rute
- Ein zufrieden anmutender Gesichtsausdruck
- Ein “weiches Maul”
- Schwimmhäute zwischen den Zehen
- Wasseraffinität
Besondere Eigenschaften des Golden Retrievers:
- Glattes oder gewelltes Fell
- Wasserabweisendes Fell
- Längere Schnauze
- “Lächelnder” Gesichtsausdruck
Besondere Eigenschaften des Labrador Retrievers:
- Ein breiter Schädel mit ausgeprägten Augenbrauen
- Ein wasserabweisendes Fell
- Ein mittelgroße, sich nicht verjüngende Schnauze
- Ein muskulöser Körperbau
Via Flickr-Nutzer James Whitesmith
Golden Retriever Welpen und Labrador Welpen
Beide sind einfach unfassbar niedlich! Wenn du soweit bist, dich mit einem Labrador oder Golden Retriever Züchter zu treffen, empfehlen wir dir die folgende Checkliste, damit du wirklich alle wichtigen Informationen bekommst, die du brauchst.
- Erkundige dich nach der Gesundheit und Krankheitsgeschichte beider Hundeeltern und auch nach den vorgenommenen Vorsorgeuntersuchungen und Checkup-Besuchen beim Tierarzt
- Frage nach den Impfnachweisen
- Beobachte das Temperament der Hundeeltern und ihre Charaktereigenschaften
- Wähle einen Welpen aus, der gesund aussieht (schau dir das Fell, die Ohren und Augen genau an)
- Wähle einen Welpen, der freundlich spielt und nicht schüchtern oder ängstlich ist
Retriever: Ein paar Infos zur Hunderasse und Geschichte
Labrador Retriever sind seit 25 Jahren in Folge die beliebteste Hunderasse Amerikas. Aber auch die Golden Retriever sind ganz oben mit dabei und landen immer unter den ersten Fünf im Beliebtheits-Ranking. In Deutschland zählt der Labrador ebenfalls schon lange zu den beliebtesten Hunderassen, immer dicht gefolgt vom Golden Retriever.
Beide Retriever haben einen gemeinsamen Vorfahren, den St. John’s Water Dog (alias: die kleinere Version des Neufundländers). Diese ausgestorbene Rasse stammt ursprünglich aus Kanada und wurde im 19. Jahrhundert von Neufundland nach England gebracht.
St. John’s Water Dogs wurden ehemals gezüchtet, um Fischern zu helfen, ihre Netze über das Eis zu ziehen. Diese Apportiereigenschaften wurden an die heutigen Vorfahren dieser Hunderasse weitergegeben und machen die Goldies und Labs zu sehr guten Schwimmern.
Lebenserwartung
- Golden Retriever: 10-13 Jahre
- Labrador Retriever: 10-12 Jahre
Gewicht
- Golden Retriever: 55-75 Pfund
- Labrador Retriever: 65-80 Pfund
Anschaffungskosten
Die Kosten können variieren. Im Durchschnitt liegen die Preise für Golden Retriever zwischen 650 € und 1000 €. Labrador Retriever sind etwas teurer, mit einem durchschnittlichen Preis von 750-1250 €.
Natürlich kannst du auch einen Retriever auch als Rescue übernehmen, wenn du an einer Adoption interessiert bist. Labs und Goldies kannst du oft in einem Tierheim in deiner Nähe finden. Wenn du einen Mischlingshund adoptierst, kannst du auch einen Hunde-DNA-Test durchführen (dieser hier ist besonders beliebt), um eine bessere Vorstellung des Erbguts deines Vierbeiners zu bekommen.
Fellfarbe
Gemäß dem AKC-Rassestandard gibt es Labrador Retriever in drei Fellfarben: Schokoladenbraun, gelb und schwarz.
Golden Retriever hingegen gibt es in einer Vielzahl von Schattierungen, die von einem cremigen Blond bis zu einem fast rötlichen Farbton reichen.
Gesundheitliche Probleme
Gesundheitliche Probleme, die sowohl bei Golden Retrievern als auch Labrador Retrievern auftreten können sind:
- Hohes Krebsrisiko
- Fettleibigkeit
- Hüftdysplasie
- Ohrinfektionen
Gesundheitliche Probleme, die vor allem bei Labrador Retrievern auftreten:
- Entropium: Eine Anomalie des Augenlids, bei der sich das Augenlid nach innen wölbt und die Hornhaut reizt.
- Fehlbildung der Knie und Ellenbogen.
- Kehlkopflähmung: Eine Erkrankung, die ältere Labradore betrifft und den Kehlkopf teilweise lähmt, was zu einem dumpfen Bellen und Atembeschwerden führt.
Gesundheitliche Probleme, die vor allem bei Golden Retrievern auftreten:
- Ellenbogendysplasie: Ähnlich wie bei der Hüftdysplasie ist dies auf ein anormales Wachstum des Ellbogengelenks zurückzuführen.
- Krampfartige Anfälle
- Hautprobleme wie z.B. Hot Spots
Fellpflege
Labradore and Goldies sind dafür bekannt, dass sie viel haaren. Deshalb benötigen beide Hunderassen eine regelmäßige Fellpflege. Beide haben ein doppeltes Fell und sie durchlaufen pro Jahr zwei Fellwechsel.
Auch wenn Labradore ein kürzeres Fell haben, das nicht ganz so häufig gestutzt werden muss, benötigt ihr doppeltes Fell trotzdem eine regelmäßige Pflege.
Golden Retriever haben ein langes, edel aussehendes Fell. Ihr Unterfell muss regelmäßig gebürstet werden, damit es nicht verfilzt. Außerdem muss in regelmäßigen Abständen die Befederung an Ohren, Hals und Schwanz getrimmt werden.
Aktivitätsniveau und Temperament
Ursprünglich als Jagdbegleiter gezüchtet, zählen Labradore und Golden Retriever zur Gruppe der Sporthunde. Sie wurden gezüchtet, um den ganzen Tag lang mit ihren menschlichen Partnern aktiv zu sein – beim Schwimmen, Laufen und natürlich beim Apportieren von Wild. Das bedeutet, dass sie sich am besten für einen aktiven Lebensstil eignen. Beide Hunderassen sind ideal, wenn du gerne joggst, spazieren und auf Entdeckungsreise gehst.
Sowohl Goldies als auch Labradore sind hochintelligente Hunde, die sich in verschiedenen Rollen profilieren und als Diensthunde, Blindenhunde und Such- und Rettungshunde zum Einsatz kommen.
Eins solltest du noch bedenken, wenn du erwägen solltest, einen Retriever in deine Familie aufzunehmen: Diese Hunderassen sind keine besonders guten Wachhunde. Ihr freundliches Wesen macht sie zwar zu außergewöhnlich tollen Familienhaustieren, es lässt sie aber auch weniger bedrohlich für Eindringlinge sein.
Labradore und Golden Retriever sind durch und durch Familienhunde, und sie wollen am liebsten Zeit mit ihren Lieblingsmenschen verbringen. Es gefällt ihnen nicht, wenn man sie sich selbst überlässt, und sie brauchen einen vertrauenswürdigen Hundesitter oder Dog Walker, der für sie da ist, wenn du tagsüber nicht zuhause bist.
Wie entscheidest du dich bei so vielen Gemeinsamkeiten? Hoffentlich hilft dir dieser Leitfaden dabei, die Wahl zwischen einem Golden Retriever und einem Labrador Retriever zu treffen.
Eine andere Möglichkeit zu entscheiden, welche Hunderasse für dich die richtige ist, ist, etwas Zeit mit diesen fantastischen Hunden zu verbringen. Da beide Hunderassen so beliebt sind, sollte es nicht allzu schwierig sein, einen im Hundepark oder bei dir in der Nachbarschaft zu finden. Die Kontaktaufnahme mit Züchtern ist auch eine gute Möglichkeit, einige grundlegende Informationen über das Temperament und die Abstammungsgeschichte der Hunde zu bekommen. Oder vielleicht kann dir die freiwillige Teilnahme an einer Rettungsaktion genau dieser Hunderassen bei der Entscheidungsfindung helfen.
Ganz gleich, für welche Rasse du dich auch entscheidest, du wirst so oder so ein liebenswertes Familienmitglied hinzugewinnen. Und nichts kann das übertreffen.
Bild via Flickr / josh