Vielleicht hast du schon davon gehört – die aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika stammende braune Hundezecke macht sich nun auch in Deutschland breit und das kann für unsere Vierbeiner zur echten Gefahr werden.
Forscher der Universität Hohenheim warnen vor dem neuen Parasiten, da sich die Zecken sehr schnell vermehren und verbreiten und, anders als andere Zeckenarten, sogar in Wohnungen überleben können.
Vom Koffer in die Wohnung
Die neue Plage ist wahrscheinlich von Urlaubern eingeschleppt worden, vermutet auch Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Parasitologin und Expertin für Zecken an der Universität Hohenheim: „Es wurden aber auch bereits Exemplare an Hunden gefunden, die ihren Hof nie verlassen hatten – ein Hinweis darauf, dass die Art hier möglicherweise bereits Fuß gefasst hat.”, so Mackenstedt.
Die kleinen Mittelmeertierchen haben es gerne warm – bei 25 Grad aufwärts fühlen sie sich am wohlsten und nisten sich daher auch gerne in kuschelig warmen Wohnungen ein. In dunklen Ritzen und Ecken macht es sich die braune Hundezecke gemütlich und vermehrt sich in Windeseile: Und da ein Weibchen bis zu 4.000 Eier legt, kann es im schlimmsten Falle passieren, dass die Wohnung voller Zecken ist, die wiederum eine Gefahr für deinen vierbeinigen Freund darstellt. Liegt ein solcher Befall vor, hilft tatsächlich nur eine professionelle Schädlingsbekämpfung, um die unerwünschten Hausgäste wieder loszuwerden.
Welche Krankheiten überträgt diese Zecke?
Die braune Hundezecke kann mehrere für Hunde gefährliche Krankheiten auslösen. Während sie das Blut aussaugt, gelangen die Krankheitserreger in das Wirtstier.
Hier siehst du, welche Krankheiten ausgelöst werden können und woran du sie erkennen kannst:
- Babesiose: Fieber und Blutarmut. Diese ist an blassen Schleimhäuten zu erkennen.
- Hepatoyoonose: Fieber, Gewichtsabnahme, Lymphknotenschwellung, Blutarmut
- Ehrlichiose: Fieber, Nasenbluten, schleimig-eitriger Nasenausfluss, Erbrechen
Solltest du eine dieser Anzeichen bei deinem Hund feststellen, suche unbedingt deinen Tierarzt auf. Um den Krankheitsverlauf nicht zu verschlimmern, ist dringlich davon abzuraten, die Behandlung selbst in die Hand zu nehmen. Frühzeitig erkannt und fachgerecht behandelt, sind diese Krankheiten nämlich heilbar.
Wie schütze ich meinen Hund?
Generell solltest du gerade im Sommer nach jedem Spaziergang deinen Hund nach Zeckenbefall untersuchen. Du kannst auch vorbeugende Maßnahmen treffen und deinem Hund ein sogenanntes Spot-on-Produkt auf die Haut im Nackenbereich des Hundes auftragen, welches auf Zecken abschreckend wirkt. Frage deinen Tierarzt, welches Mittel für deinen Vierbeiner das beste ist.
Um auf der sicheren Seite zu sein, empfehlen wir dir trotzdem deinen Hund täglich nach Zecken abzusuchen.