Viele Menschen wünschen sich einen Hund zum eigenen Schutz, aber wie geht man am besten vor, wenn man sich einen Hund zu diesem Zwecke halten möchte? Wir haben mit einem Experten gesprochen, um alles über die verantwortungsvolle Anschaffung und Ausbildung eines Wachhundes zu erfahren. Mit der richtigen Hunderasse und dem richtigen Training kannst du einen Hund an deiner Seite haben, der bereit ist, dich zu beschützen, aber gleichzeitig auch ein liebevolles Haustier sein wird.
Warum sollte man sich einen Wachhund zulegen?
Ist es eine gute Idee, sich einen Wachhund anzuschaffen? Wenn du das Bedürfnis nach mehr Sicherheit in deinem Leben hast, kann ein Hund dich und dein Zuhause schützen und dich vor eventuellen Gefahren warnen. Steve Robinson, der Wachhunde in Denver, Colorado trainiert, sagt, dass es darauf ankommt, eine dafür geeignete Hunderasse zu wählen und sicherzustellen, dass der Hund gut trainiert wurde.
“Um einen Hund zu haben, der zum Schutz ausgebildet ist, muss der Besitzer einiges an Arbeit investieren”, sagt er.
Seine Kunden reichen von Familien, die einen Hund zum Schutz zu Hause haben wollen, bis hin zu Geschäftsinhabern.
“Einer meiner Kunden besitzt ein Schuhgeschäft”, so Robinson. “Eines Tages wurde er in seinem Laden mit einer Waffe bedroht, und das war der Grund, warum er sich einen Hund zu seinem Schutz angeschafft hat.”
Hunderassen, die gute Beschützer abgeben
Robinson sagt, dass zu den Rassen, die für ihre schützende Eigenschaften bekannt sind, der Belgische Malinois, der Hollandse Herdershond und der Cane Corso Italiano gehören. Der American Kennel Club listet noch weitere Wachhunderassen auf:
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Bullmastiff
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Dobermann
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Riesenschnauzer
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Akita
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Deutscher Schäferhund
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Staffordshire Bullterrier
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Rottweiler
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Puli
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Rhodesian Ridgeback
Robinson mag den Belgischen Malinois, eine Hunderasse, die für ihr Selbstvertrauen, ihre Loyalität und Intelligenz bekannt ist.
“Ich habe festgestellt, dass alleinstehende Frauen, die einen Hund zu ihrem Schutz suchen, den Belgischen Malinois mögen”, sagt er. “Er ist ein guter Beschützer.”
Im Allgemeinen sind Hunderassen, die sich gut als Beschützer eignen, mutig, loyal, wachsam und gehorsam sind.
Die Ausbildung eines Hundes zum Schutz
Robinson sagt, dass ein zuverlässiger Wachhund ein Training durchlaufen muss, das möglichst früh beginnt.
“Wenn wir im Alter von etwa sechs Monaten mit dem Training beginnen, ist der Hund im Alter von etwa 1,5 Jahren bereit”, sagt er. “Wir empfehlen den Besitzern, das Training auch immer wieder mal zu wiederholen.”
Frühes Gehorsamkeitstraining ist entscheidend, denn der Besitzer muss seinen Wachhund kontrollieren können. Robinson trainiert Hunde für den Einsatz zu Hause, im Auto oder beim Spaziergang durch den Wald.
“Wir setzen den Hund verschiedenen Situationen aus und bringen Lockvögel mit, die als Eindringlinge, Angreifer, Entführer oder Autodiebe auftreten”, sagt er.
Er betont auch, dass es wichtig ist, den Hund zu sozialisieren und das Training in öffentlichen Räumen, also z.B. in Parks stattfinden zu lassen.
Wenn jemand bei dir zuhause einbricht oder dich angreift, ist der Hund darauf trainiert, zu attackieren. Robinson sagt, wenn der Angreifer aufhört, sich zu bewegen, lässt der Hund los bzw. der Hund lässt von der Person ab, wenn du ihn zurückrufst. Wenn die Person nochmal angreift, wird der Hund erneut attackieren.
Robinson sagt, dass es gefährlich ist, einen aggressiven, untrainierten Hund aus dem Tierheim zu holen, um ihn zum Schutz einzusetzen.
“Ein Hund, der von einem Trainer kommt, hat bestimmte Fähigkeiten erlernt und ist sozialisiert”, sagte er. “Bei einem aggressiven Tierheimhund weiß man nicht, ob er Kinder oder andere Hunde mag, und man kann nicht einschätzen, wie er sich verhalten wird.”
Hund rettet gehörlose Frau vor einem Eindringling
Gill Houghton aus East Sussex im Vereinigten Königreich weiß, welch großen Unterschied ein zum Schutz ausgebildeter Hund machen kann, wenn es drauf ankommt. Sie erzählte Medical News Today, dass ihre Hündin Nellie, die trainiert wurde, um sie als Gehörlose im Alltag zu unterstützen und ihre Familie zu schützen, sie auf einen Eindringling in einem Hotel aufmerksam machte.
Nellie weiß, dass sie Houghton auf Haushaltsgeräusche wie die Türklingel aufmerksam machen muss, indem sie sie mit der Pfote berührt. Wenn Gefahr besteht, ist Nellie darauf trainiert, Alarm zu schlagen und sich sofort auf den Boden zu werfen.
“Es war mitten in der Nacht und Nellie hat mich geweckt”, berichtete Houghton der Medical News Today. “Ich dachte zuerst, sie hätte sich geirrt, also sagte ich ihr, sie solle vom Bett runter gehen. Aber sie sprang wieder aufs Bett, alarmierte mich und ließ sich in der Notfallposition auf den Boden fallen. Ich setzte mich dann auf, setzte meine Brille auf und sah, dass die Tür zum Zimmer offen war und ein Mann in der Tür stand und uns ansah. Ich forderte den Mann auf, zu gehen, was er am Ende auch tat. Während des ganzen Vorfalls hat Nellie nicht mit der Wimper gezuckt, sondern blieb sitzen und beschützte die Kinder mit ihrem Körper.”
Wachhunde als liebevolle Haustiere
Robinson sagt, dass Wachhunde auch verspielte Familienmitglieder sein können.
“Natürlich sind sie für einen Job ausgebildet, aber diese Hunde lieben es, mit Kindern zu spielen oder einer Frisbee oder einem Ball nachzujagen”, sagt er. “Sie sollten auf jeden Fall Teil der Familie sein.”
Er fügt hinzu, dass es für jede Art von Aufgabe den richtigen Hund gibt, und manchmal sind es die kleinsten Hunde, die den Job gut erledigen.
“Ich habe einen Belgischen Malinois und einen kleineren Chihuahua-Yorkie-Mix, und der kleine Hund ist im Haus der Chef”, erzählt er. “Sie ist ein hervorragender Wachhund, weil sie bellt und uns wissen lässt, wenn jemand kommt. Es geht nicht unbedingt darum, einen großen, aggressiven Hund zu haben. Es geht darum, einen Hund zu haben, der seine Sache gut macht.”