Manchmal ist es ganz schön schwierig, den liebenswürdigen Boston Terrier mit seinem kurzen Fang und eine Französische Bulldogge voneinander zu unterscheiden. Abgesehen von ihren niedlichen, felligen Merkmalen weisen sie sowohl viele Gemeinsamkeiten als auch einige Unterschiede auf. In unserem Leitfaden erfährst du mehr über diese beiden freundlichen Vierbeiner und kannst selbst entscheiden, welcher der beiden dir besser gefällt (falls das überhaupt möglich ist – wir können uns nämlich einfach nicht entscheiden!).
Geschichte und Herkunft von Boston Terrier und Französischer Bulldogge
Der Boston Terrier verdankt seinen Namen – du ahnst es wahrscheinlich schon – der Stadt Boston in Massachusetts. In den 1870er Jahren entwickelte sich diese in Nordamerika entstandene Hunderasse aus einer englischen Bulldogge und dem heute ausgestorbenen Old White English Terrier, einem so genannten Hooper’s Judge. Die Kreuzung zwischen englischer Bulldogge, Boxer, Pitbull Terrier und Französischer Bulldogge führte im Laufe der Zeit zu dem heutigen Boston Terrier. Interessant ist auch, dass es sich bei dem Boston Terrier um den ersten Nicht-Sporthund in den USA handelt.
Die Französische Bulldogge und der Boston Terrier haben eine gemeinsame Abstammung – die Englische Bulldogge. Die Frenchies, wie sie oft von ihren Fans auf der ganzen Welt genannt werden, nahmen ihre Anfänge eigentlich in England. Während der industriellen Revolution nahmen englische Köppler ihre Schoßhund-Bulldoggen mit in die Normandie, um dort zu arbeiten. Ihre vierbeinigen Freunde erwiesen sich dort als gute Rattenfänger. In Frankreich wurden die Hunde mit französischen Terriern gekreuzt, woraus die Französische Bulldogge entstand, die wir heute kennen und lieben. Die Hunderasse war bei Pariserinnen besonders beliebt, die sich sehr für ihre fledermausartigen Ohren aussprachen. Später, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, gründeten amerikanische Liebhaber den allerersten Club für Französische Bulldoggen.
Im Vereinigten Königreich zählen Boston Terrier und Französische Bulldoggen zu den Nutztierrassen. In diese Kategorie fallen auch Dalmatiner, Schnauzer und Pudel. Die Nutztiergruppe umfasst dabei ganz verschiedene Hunde. Der Name bezieht sich darauf, dass jede Hunderasse ursprünglich einem bestimmten Zweck diente, der jeweils von Rasse zu Rasse variiert. Boston Terrier wurden erstmals 1914 vom UK Kennel Club als eigene Rasse anerkannt. Französische Bulldoggen wurden im Jahre 1905 offiziell anerkannt.
Das Aussehen von Boston Terrier und Französischer Bulldogge im Vergleich
Beide Hunderassen kann man leicht verwechseln, da sie einige Merkmale gemeinsam haben. Abgesehen davon, dass sie beide unglaublich niedlich sind (und wir stundenlang darüber reden könnten, welcher niedlicher ist), haben Boston Terrier und Französische Bulldoggen einen kurzen Fang, eine kleine Rute und hervortretende Augen.
Schauen wir uns weitere Eigenschaften der beiden genauer an.
Größe von Boston Terrier und Französischer Bulldogge
Boston Terrier und Französische Bulldoggen sind von ähnlicher Größe und beides eher kleine Hunde. Frenchies sind muskulös gebaut und haben einen breiteren Knochenbau, während Boston Terrier die längeren Vorder- und Hinterläufe der beiden Hunderassen aufweisen. Dank ihrer etwas längeren Beine sind sie mit etwa 36-41 cm etwas größer als ihre Frenchie Cousins und wiegen um die 7-13 kg. Die etwas gedrungenere Französische Bulldogge hat dagegen ein Gewicht von 8-15 kg und ist nur 30-33 cm groß.
Farbe und Zeichnung
Boston Terrier sind für ihren “American Gentleman”-Look und ihre gescheckte, schwarze oder schwarz-weiße Zeichnung im Smoking-Stil bekannt. Frenchies gibt es mit scheckigem, cremefarbenem, beigem oder weißem Fell.
Ohrenvergleich zwischen Boston Terrier und Französischer Bulldogge
Frenchies sind für ihre charakteristischen “fledermausartigen” Ohren bekannt, die mittelgroß sind und aufrecht auf ihrem rechteckigen Kopf sitzen. Boston Terrier hingegen haben spitze Ohren und eine runde, nicht eckige Kopfform.
Schnauzenvergleich
Boston Terrier und Französische Bulldoggen haben beide kurze Schnauzen und einen breiten, kantigen Kiefer.
Bosties haben breite, schwarze Nasen, die mit einer Linie zwischen den Nasenlöchern gut definiert sind. Bei den Frenchies ist der Fang auch sehr kurz, die Nasenlöcher sind allerdings breiter und ebenfalls mit einer markanten Linie versehen.
Ihre flache Schnauze macht Bosties und Frenchies zu kurzköpfigen, brachycephalen Hunderassen. Mit ihren kleinen Nasenlöchern, langem Gaumen und engen Luftröhren kann dies zu Gesundheits- und Atemproblemen führen.
Boston Terrier vs. Französische Bulldogge: Wie sehr haaren sie?
Wenn es um die Fellpflege geht, sind beide Hunderassen sehr pflegeleicht. Beide haben kurzes Fell, sind sehr geruchsarm (abgesehen von gelegentlichen Blähungen!) und haaren nur minimal. Aufgrund ihres kurzen Fells reagieren beide Hunderassen auf extreme Kälte sehr empfindlich.
Rutenvergleich
Sowohl der Frenchie als auch der Boston Terrier haben kurze Stummelschwänze, entweder in gerader Form oder als Knick- oder Korkenzieherruten. Eine krumme Rute wird durch eine Fehlbildung der Wirbel verursacht und kommt häufiger bei Bulldoggen als bei Boston Terriern vor.
Aktivitätslevel
Beide Hunderassen benötigen mäßig viel Bewegung. Boston Terrier sind für gewöhnlich aktiver als Französische Bulldoggen und haben manchmal richtige Energieschübe. Sie lieben es, herumzurennen, herumzuspringen und zu apportieren. Manchmal sind sie regelrecht besessen von einem Tennisball. Sie können auch gute Joggingpartner sein, neigen aufgrund ihres kurzen Fangs allerdings auch dazu, zu überhitzen. Beide Hunderassen neigen generell wegen ihrer Atemprobleme zu Überhitzung, deshalb ist es wichtig, sie an heißen Tagen oder wenn sie viel Auslauf hatten, gut zu beobachten.
Mit ihrer schwereren Statur sind Französische Bulldoggen entspannter und nicht ganz so beweglich, deshalb aber nicht weniger verspielt oder motiviert, wenn es ums Rennen und Springen geht. Regelmäßige, moderate Bewegung wie lange Spaziergänge oder Wanderungen sind für Frenchies genau das Richtige und halten sie gesund und schlank.
Wesen und Charakter
Frenchies und Bosties mögen zwar von ihrer Körpergröße her klein sein, das gleichen sie mit ihren tollen Persönlichkeiten aber wieder aus. Beide sind sehr freundliche, liebenswürdige Hunderassen, was sie zu wirklich großartigen vierbeinigen Begleitern macht. Wenn du dich mal nicht selbst um deinen Liebling kümmern kannst, findest du bei Rover.com/de einen zuverlässigen Hundesitter, der Betreuungen über Nacht anbietet und für deinen Liebling da ist.
Boston Terrier werden ihrem Spitznamen als American Gentleman wirklich gerecht. Sie sind lebhaft, wachsam und intelligent. Sie können mal sehr energiegeladen sein, mögen es aber auch, sich einfach zusammenzurollen und auf der Couch zu kuscheln.
Frenchies hingegen können echte Clowns sein und haben eine freche und gleichzeitig freundliche Wesensart bezeichnet. Sie sind dafür bekannt, ihre Besitzer zum Lachen zu bringen. Dabei sind sie sehr liebevoll und kuscheln gerne.
Sind Bosties und Frenchies gute Familienhunde?
Beide Hunde sind liebenswürdige Rassen, die tolle Haustiere für die ganze Familie abgeben. Französische Bulldoggen können sehr beschützerisch sein, wenn es um kleine Kinder geht, daher empfiehlt es sich, deinen Frenchie schon früh mit anderen Hunden und Menschen in Kontakt zu bringen.
Bellen
Lass dich nicht von dem Stereotyp “kleine Hunde bellen viel” täuschen. Auch wenn beide Hunderassen eine kleine Statur haben, sind sie keine großen Kläffer. Boston Terrier neigen etwas mehr als Frenchies dazu, zu bellen, aber keiner von beiden ist im Vergleich mit anderen Hunderassen besonders lautstark.
Training
Boston Terrier und Französische Bulldoggen lassen sich gut trainieren und eignen sich hervorragend für erstmalige Hundebesitzer. Der American Gentleman ist seinem Spitznamen treu, lernt schnell neue Tricks, hört gut und ist gehorsam.
Französische Bulldoggen können ein wenig dickköpfig und stur sein, deshalb ist es wichtig, dass Hundebesitzer ihre Autorität gleich zu Beginn etablieren. Achte darauf, dass du mit positiven Verstärkern wie Lob und Leckerlis arbeitest. Frenchies mögen zwar klein sein, aber behandle deinen Liebling besser nicht wie ein Baby. Sie können dann sehr eigensinnig werden und wenn sie nicht gut trainiert werden, sogar anderen Hunden gegenüber aggressiv auftreten.
Boston Terrier können ein wenig territorial sein, deshalb ist eine frühe Sozialisierung mit anderen Hunden sehr wichtig. Wenn du einen Welpen hast, empfehlen wir dir, mit ihm zur Hundeschule zu gehen, wo er mit anderen Welpen und Menschen in Kontakt kommt.
Boston Terrier vs. Französische Bulldogge: Leben in der Stadt
Suchst du nach einem Hund, dem das Stadtleben nichts ausmacht? Frenchies und Bosties können gut in kleineren Häusern, Wohnungen und Apartments gehalten werden. Sie brauchen einfach nicht so viel Auslauf wie ein Border Collie oder ein Labrador und finden es prima, es sich mit dir zuhause gemütlich zu machen. Boston Terrier, die gerne draußen herumtollen, können ihre Energie im Hause gut kontrollieren und genießen es auch, auf dem Sofa zu relaxen. Beide Hunderassen können sich gut an neue Wohnsituationen anpassen. Wenn du also mal umziehst, haben die beiden normalerweise keine Probleme, den neuen Wohnort zu ihrem neuen Zuhause zu machen.
Boston Terrier vs. Französische Bulldogge: Anschaffungskosten eines Welpen
Die Anschaffungskosten deines Vierbeiner hängen vom jeweiligen Züchter ab, für den du dich entscheidest. In den letzten Jahren sind Französische Bulldoggen immer beliebter geworden, daher sind sie meist teurer als Boston Terrier. Französische Bulldoggen können bis zu 2o00 Euro kosten, während man für einen Boston Terrier mit ungefähr 800 Euro rechnen muss.
Alternativ kannst du dich bei deinem lokalen Tierheim erkundigen, ob nicht eventuell dort ein Bostie oder Frenchie auf ein neues Zuhause wartet.
Boston Terrier vs. Französische Bulldogge: Gesundheit
Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Französischen Bulldogge beträgt über 10 Jahre. Boston Terrier werden zwischen 12 und 14 Jahren alt. Ihre kurzen Fänge machen beide Hunderassen anfälliger für Atemprobleme und bei heißem Wetter sind sie gefährdeter, einen Hitzeschlag zu erleiden.
Französische Bulldoggen können an Übergewicht leiden, wenn sie überfüttert werden und zu wenig Bewegung bekommen. Sie neigen auch zu Problemen an den Augen, am Herzen und am Rücken. Boston Terrier sind anfällig für Katarakte und Anfälle und können an Allergien und Taubheit leiden.
Auch wenn es nicht unbedingt ein gesundheitliches Problem darstellt, sind beide Hunderassen dafür bekannt, sehr laut zu schnarchen und Frenchies sind dafür berüchtigt, – sag nicht, wir hätten dich nicht gewarnt! – dass sie manchmal (oder eigentlich ziemlich oft!) unter Blähungen leiden, was ganz schön unangenehm werden kann!