- Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine professionelle, tierärztliche Konsultation.
Du hast gerade in einen saftigen Apfel gebissen, da bemerkst du, dass dich dein Hund erwartungsvoll beäugelt. Bestimmt möchte er den Snack probieren, der seinem Besitzer so gut zu schmecken scheint. Und glücklicherweise darf er das auch, denn Äpfel sind für Hunde absolut ungefährlich. Die süßen Früchte eignen sich sogar sehr gut als Leckerli.
Sie stecken voller Antioxidantien und es gibt Hinweise darauf, dass der Verzehr von Äpfeln sogar das Risiko für Asthma, Diabetes und Herzerkrankungen senkt. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, einige Sicherheitstipps zu beachten, bevor du deinem Hund Äpfel fütterst.
In diesem Artikel erfährst du, welche Teile eines Apfels für Hunde unbedenklich sind und warum diese Frucht ein guter Snack für Hunde sein kann – laut Dr. Linda Simon, Mitglied des British Royal College of Veterinary Surgeons.
Sind Äpfel gut für Hunde?
„Für Hunde sind Äpfel ein leckerer Snack, der ihnen zudem einige gesundheitliche Vorteile bietet“, erklärt Dr. Simon. „Sie enthalten Ballaststoffe, die die Darmgesundheit fördern und zu einem festeren Stuhl führen können. Sie sind außerdem eine Quelle von Vitamin C, was das Immunsystem unterstützen kann.“
Dr. Simon erklärt, dass Äpfel zudem Vitamin A enthalten, das der Körper zur Unterstützung der Sehkraft, des Immunsystems und des Knochenwachstums verwendet. Wenn du einen Apfel mit deinem Hund teilst, solltest du die Schale dran lassen, da die meisten Nährstoffe des Apfels in der Schale zu finden sind.
In drei Apfelscheiben sind folgende Nährstoffe enthalten.
Nährstoff | Nährstoffe pro Scheibe | Vorteil |
Vitamin A | 2,25 Mikrogramm (µg) | Unterstützt das Sehvermögen, Immunsystem und Knochenwachstum |
Vitamin C | 3,45 Milligramm (mg) | Unterstützt das Immunsystem |
Ballaststoffe | 1,6 Gramm (g) | Fördert die Darmgesundheit |
Sind grüne oder rote Äpfel besser für Hunde? Dr. Simon empfiehlt grüne Äpfel, da sie mehr Vitamin A und weniger Zucker enthalten als rote Äpfel.
Während die Gesundheit deines Hundes durch Äpfel allein nicht maßgeblich verbessert wird, ist eine kleine Menge dieser Frucht eine tolle Alternative zu verarbeiteten Hundeleckerlis.
Allerdings solltest du auch bedenken, dass in einem ernährungsphysiologisch ausgewogenen kommerziellen Hundefutter bereits alle Vitamine, Mineralien und andere Nährstoffe enthalten sind, die dein Haustier für eine optimale Gesundheit benötigt.
Dürfen Hunde den ganzen Apfel essen?
Du solltest deinem Hund keinen ganzen Apfel zu fressen geben, da er einige Teile dieser Frucht nicht schlucken sollte.
In der folgenden Tabelle erläutert Dr. Simon, welche Teile des Apfels Hunde ohne Bedenken fressen können.
Teil des Apfels | Sicher für Hunde? |
Fruchtfleisch | Ja |
Schale | Ja |
Samen | Nein. Sie enthalten Spuren von Zyanid. Obwohl es in der Regel nicht schaden sollte, wenn dein Hund einige Samen verschluckt, ist es doch am besten, ihm diese nicht aktiv zu füttern. |
Grundlegende | Nein. Das Kerngehäuse enthält Samen und kann insbesondere für kleinere Hunde eine Erstickungsgefahr darstellen. Sollte dein Hund doch einen Apfelkern zwischen die Zähne bekommen, brauchst du dir aber wahrscheinlich keine Sorgen zu machen. |
Stiel | Nein. Er hat keinen nennenswerten Nährstoffgehalt und kann zwischen den Zähnen deines Hundes stecken bleiben. |
Saft | Am besten vermeiden. Er enthält viel Zucker und bietet nicht die gleichen ernährungsphysiologischen Vorteile wie der ganze Apfel. |
Was ist, wenn in meinem Garten Apfelbäume wachsen?
Wenn du Apfelbäume in deinem Garten hast, besteht die Möglichkeit, dass dein Hund sich an heruntergefallenen Äpfeln zu schaffen macht.
Deinem Hund wird es wahrscheinlich nichts ausmachen, wenn er ein oder zwei Äpfel verputzt. Futtert er allerdings zu viele davon, könnte er sich Dr. Simon zufolge erbrechen und Durchfall bekommen.
Da anhaltendes Erbrechen und anhaltender Durchfall schwerwiegende Folgen haben können, rufst du am besten den Tierarzt an, wenn diese Symptome auftreten.
Auch der Schimmel in heruntergefallenen, verdorbenen Äpfeln kann ein Gesundheitsrisiko für deinen Hund darstellen. Daher ist es wichtig, Äpfel vom Boden aufzusammeln, bevor du deinen Hund frei im Garten herumlaufen lässt. Generell gilt, dass es nicht schaden kann, deinen Hund bei seiner Spielzeit im Garten zu beaufsichtigen.
Wie viele Äpfel dürfen Hunde essen?
Äpfel sind zwar eine nahrhafte Alternative zu anderen Hundesnacks, leider enthalten sie aber auch Zucker. Zu viel Zucker kann die Darmflora deines Hundes verändern, was wiederum zu Durchfall führen kann. Daher solltest du deinem Hund nicht allzu viele Äpfel geben.
Tierärztliche Ernährungsexperten empfehlen, dass nur 10 % der täglichen Kalorienaufnahme von Hunden aus Leckerlis besteht.
Bist du nicht sicher, wie viele Kalorien dein Hund täglich frisst? Dann kannst du entweder deinen Tierarzt um Rat bitten oder einen Kalorienrechner verwenden. Beispielsweise sollte ein gesunder Hund, der 30 Kilogramm wiegt, etwa 1.240 Kalorien (kcal) pro Tag zu sich nehmen. Dieser Hund dürfte dann etwa 124 kcal pro Tag in Form von Leckerlis essen – also etwa einen mittelgroßen Apfel.
Stellen Äpfel ein Risiko für Hunde dar?
Auch wenn Äpfel vollgepackt mit guten Nährstoffen sind, gilt es einige Sicherheitsaspekte zu beachten.
„Die Blätter und andere Teile des Apfelbaumes sowie die Apfelsamen enthalten ein Toxin namens Amygdalin, das eine Zyanidvergiftung verursachen kann“, warnt Dr. Renee Schmid, DVM, leitende Veterinärtoxikologin bei der Pet Poison Helpline.
Bevor allerdings eine Vergiftungsgefahr entsteht, müssen die Samen zerkaut und im Magen zersetzt werden, erklärt Dr. Schmid.
Wenn dein Hund ein oder zwei Samen eines Apfels kaut, der für den menschlichen Verzehr bestimmt ist – also von einem Apfel, den du in einem Geschäft oder auf einem lokalen Markt gekauft hast –, ist eine Vergiftung durch die Samen unwahrscheinlich. In freier Natur gewachsene Äpfel können jedoch höhere Mengen an Amygdalin enthalten, weshalb man diese am besten meidet.
Wenn ein Hund einen Apfelkern und die Samen im Ganzen verschluckt, kann das abhängig von der Größe des Hundes und der Größe der verschluckten Stücke ein Obstruktionsrisiko darstellen.
Es ist immer eine gute Idee, besonders auf deinen Hund zu achten, nachdem du ihm etwas Neues zu essen gegeben hast, um zu sehen, ob er allergisch reagiert. Dr. Schmid gibt allerdings Entwarnung: Es kommt nur sehr selten vor, dass Äpfel bei Hunden eine allergische Reaktion hervorrufen. Die meisten Nahrungsmittelallergien bei Hunden treten bei eiweißhaltigen Nahrungsmitteln auf, und Äpfel enthalten nur sehr wenig Eiweiß.
So bereitest du Äpfel für deinen Hund zu
Äpfel sind unglaublich vielseitig. Achte nur darauf, den Stiel, das Kerngehäuse und die Samen zu entfernen, bevor du deinem Hund einen Apfel gibst. Sowohl Hunde als auch Menschen sollten nur die Schale und das Fruchtfleisch des Apfels essen.
Hunde können Äpfel unter verschiedenen Formen essen:
- Frisch: Schneide den Apfel in mundgerechte Stücke, um ein Ersticken zu verhindern.
- Püriert: Bereite dein eigenes hausgemachtes Apfelmus zu, indem du die Äpfel schmorst.
- Gefroren: An einem heißen Sommertag kannst du deinem Hund eine gefrorene Apfelscheibe als erfrischendes Leckerli anbieten.
- Getrocknet: Dörre dünne Apfelscheiben im Ofen oder in der Heißluftfritteuse. Getrocknete Apfelscheiben sind ein praktischer Snack für deinen Hund und für dich.
- Als Leckerli: Wenn du keine Zeit hast, die Äpfel selbst zu dörren, kannst du sie stattdessen als Hundeleckerlis im Geschäft besorgen. Achte dabei nur darauf, dass die Apfelscheiben für Hunde geeignet sind oder dass sie keine Zusatzstoffe enthalten.
Wichtig: Der Zuckergehalt von gekochten oder getrockneten Äpfeln ist unter Umständen höher als bei frischen Äpfeln. Daher musst du möglicherweise die Menge reduzieren, die du deinem Hund gibst, um zu vermeiden, dass er zu viel Zucker aufnimmt.