Athletisch, treu und richtig richtig schlau: Das ist der Australian Shepherd! Aussies sind Arbeitshunde, die ursprünglich für das Hüten von Schafen gezüchtet wurden. Heutzutage werden sie immer noch auf Bauernhöfen auf der ganzen Welt eingesetzt, aber sie sind auch zu beliebten Begleithunde geworden. Sie sind treue Haustiere, die dir viel Liebe und Zuneigung geben werden… solange sie genug Bewegung bekommen.
In diesem ausführlichen Hunderassen-Profil gehen wir auf alles Wissenswerte zum Thema Aussie ein, angefangen bei seiner markanten Persönlichkeit über Fellpflege bis hin zur für ihn idealen Familie (Hinweis: Er braucht jede Menge Bewegung). Lies gleich weiter, um herauszufinden, ob der Australian Shepherd der richtige Hund für dich wäre.
Rassemerkmale
Schlüssel
- Gering
- Mittel
- Hoch
- Herkunft: Spanien/USA
- Größe:
- Gewicht: 40-65 Pfund
- Aktivitätsniveau:
- Lautstärke von Bellen/Heulen:
- Verträglich mit Katzen:
- Fellpflege:
- Fellpflegeverhalten:
- Trainingsniveau:
Australian Shepherd: Aussehen
Bei Australian Shepherds handelt es sich um eine mittelgroße, kräftig gebaute Hunderasse mit einem Gewicht von 40-65 Pfund. Sie haben eine eher niedrige Widerristhöhe – bedenke, dass sie gezüchtet wurden, um um Schafherden herumzulaufen – und sie haben hoch angesetzte, nach vorne hängende Ohren. Das Fell des Aussies ist dick und widerstandsfähig und kommt in verschiedenen Farben und Mustern vor. Es gibt komplett schwarze Aussies, welche mit rotem Fell (die im Englischen als “liver” bezeichnet werden) oder den häufig zu sehenden blue-merle, der ein gesprenkeltes schwarzes, graues und weißes Fell hat. Aussies haben häufig blaue Augen oder ein blaues und ein braunes Auge.
Ein für Hunde sonst typisches Merkmal wirst du bei einem Aussie nicht finden: eine lange Rute. In der Vergangenheit wurden die Ruten nach der Geburt kupiert, d. h. ein Teil des natürlichen Schwanzes wurde chirurgisch entfernt. Im Laufe der Zeit führte diese selektive Zucht jedoch ganz natürlich zu gewölbten Ruten. Heutzutage wird das Kupieren des Hundeschwanzes als tierquälerische Praxis angesehen, wie u.a. auch die American Veterinary Medical Association erklärt.
Australian Shepherd: Wesen
Als Hütehundrasse lieben Aussies es, beschäftigt zu werden und sie sind dafür gemacht, den ganzen Tag zu laufen. Sie sind schnell, wendig und haben eine enorme Ausdauer. Wenn du ein begeisterter Hundesport-Fan bist, wirst du mit ein Australian Shepherd einen Riesenspaß auf dem Agility-Parcours haben!
Australian Shepherds gelten auch als eine der intelligentesten Hunderassen überhaupt. Der AKC warnt davor, dass Aussies sogar “in der Lage sind, einen ahnungslosen, unerfahrenen Besitzer hinters Licht zu führen.” Oder mit anderen Worten: Dieser Hund muss beschäftigt werden! Darüber hinaus sind Australian Shepherds ihren Menschen gegenüber sehr loyal (obwohl sie Fremden gegenüber eher zurückhaltend sein können).
Die idealen Lebensbedingungen für einen Australian Shepherd
Hatten wir eigentlich schon erwähnt, dass Aussies jede Menge Energie haben?! Diese umtriebigen Hunde brauchen viel Auslauf und fühlen sich auf einem Bauernhof pudelwohl. Aber das bedeutet nicht, dass sie unbedingt auf einem Bauernhof leben müssen. Viele Aussies leben sogar gerne in Stadtwohnungen, solange sie genügend Beschäftigungsmöglichkeiten haben, wie z. B. Denk- und Beschäftigungsangebote in Form von Futter-Puzzles, Spielen und Zugang zu viel Auslauf im Freien.
Du solltest täglich mindestens eine Stunde Auslauf einplanen, und damit sind nicht nur gemütliche Spaziergänge in der Nachbarschaft gemeint. Hundesportarten wie Agility und Flyball sind eine gute Möglichkeit, deinen Australian Shepherd zu beschäftigen und deine Bindung zu ihm zu stärken. Wenn du Katzen oder Kinder zu Hause hast, solltest du vorsichtig sein: Aussies können wunderbare Familienhunde sein, die gut mit anderen Haustieren auskommen, aber ihr ausgeprägter Hüteinstinkt kann auch dafür sorgen, dass sie ihren Mitbewohnern auch mal in die Fersen zwicken.
Der ideale Besitzer für einen Australian Shepherd
Aussies lieben ihre Familien, und man muss kein Farmer sein, um gut mit ihnen auszukommen. Der ideale Australian Shepherd-Besitzer ist seinem Hund genauso zugetan wie der Hund ihm. Es ist sicherlich hilfreich, aktiv zu sein und viel Energie zu haben, immer bereit zu sein, dem täglichen Auslaufbedürfnis deines Aussies nachzukommen und viel Zeit für Training und gemeinsame Quality Time zu haben. Australian Sheperds sind anhängliche und treue Tiere und sie neigen dazu, sehr beschützerisch und Fremden gegenüber misstrauisch zu sein. Der ideale Hundebesitzer eines Australischen Sheperds ist jemand, der seine Bedürfnisse versteht und dafür sorgt, dass er sich frei entfalten kann.
Australian Shepherd: Training
Australian Shepherds sind klug, motiviert und lieben es, Aufgaben auszuführen. Training ist nicht nur eine gute Idee, sondern wirklich unerlässlich für die Erhaltung ihrer mentalen Gesundheit. Aussies lieben es einfach, zu lernen! Das Training ist auch ein wichtiger Bestandteil, um eine enge Beziehung zu deinem Aussie aufzubauen.
Wenn du dir einen Australian Shepherd-Welpen zulegst, empfehlen wir dir, an einem Welpenkurs teilzunehmen, sobald er alt genug ist. Eine gute Sozialisierung und das Training bilden eine wichtige Grundlage. Und wenn du einen erwachsenen Aussie adoptierst, sind Gruppen-Gehorsamkeitskurse immer noch eine gute Möglichkeit, an der Sozialisierung zu arbeiten und die Grundlagen zu erlernen.
Sobald dein Australian Shepherd die Grundlagen beherrscht (und das wird nicht lange dauern), kannst du ihm Tricks und Aufgaben wie das Aufräumen seines Spielzeugs oder das Holen deiner Hausschuhe beibringen. Egal, welche Art von Training du durchführst: Beginne möglichst in einer ruhigen, ablenkungsfreien Umgebung und sei konsequent. Es kann von Vorteil sein, wenn dein Aussie vor dem Training erstmal ausreichend Bewegung hatte, und führe kurze, konzentrierte Trainingseinheiten mit viel positiver Bestärkung durch.
Australian Shepherd: Fellpflege
Australian Shepherds haben ein doppeltes, wasserfestes Fell, das beim Herumlaufen Schmutz aufnehmen kann. Stell dich also besser darauf ein, dass das Fell regelmäßig gebürstet werden muss! Im Allgemeinen bleibt das Fell durch ein- bis zweimaliges Bürsten pro Woche in guter Verfassung. Während des saisonalen Fellwechsels (Frühjahr und Herbst) kannst du abgestorbenes Fell mit einer Unterwollharke entfernen. Aussies müssen nur gelegentlich gebadet werden, wenn sie besonders schmutzig geworden sind. Ansonsten reicht das regelmäßige Bürsten, Nägelschneiden und Zähneputzen aus, damit sie gepflegt bleiben.
Australian Shepherd: Gesundheit
Australian Sheperds sind eine robuste Rasse, die im Allgemeinen auch eine gute Gesundheit haben. Allerdings gibt es einige gesundheitliche Probleme, die bei Aussies häufiger auftreten. Sie sind beispielsweise anfälliger für Hüftdysplasien, eine genetische Fehlbildung der Hüftpfanne, die zu Entzündungen und Arthritis führt. Aussies können auch Augenprobleme entwickeln, einschließlich Katarakte, und sie sind anfälliger für Epilepsie. Für gewöhnlich tragen vorbeugende tierärztliche Behandlungen, eine hochwertige Ernährung und regelmäßige Bewegung dazu bei, dass dein Aussie gesund bleibt. Der AKC empfiehlt eine jährliche Untersuchung der Hüfte, der Ellbogen und der Augen sowie eine regelmäßige Überprüfung der Ohren und Zahnreinigungen. Ein gesunder Australian Shepherd wird normalerweise 12-15 Jahre alt.
Australian Shepherd: Geschichte
Vielleicht bist du davon ausgegangen, dass Australian Shepherds ihren Ursprung in Australien haben. Und obwohl sie über Australien in den amerikanischen Westen kamen, liegen die wahren Ursprünge der Hunderasse in Europa.
Dem AKC zufolge entstand die Rasse in der Nähe der Pyrenäen, wo Basken lebten und eine alte Schäferhundrasse als Hütehund einsetzten, die heute als Pyrenäenschäferhund oder Berger des Pyrénées bezeichnet wird. In den frühen 1900er Jahren wanderte eine große Population von Basken nach Australien aus und brachte ihre Schäferhunde mit. In Australien wurden die baskischen Schäferhunde mit Collies und Border Collies gekreuzt. Als viele dieser Schäfer und ihre Hunde in den amerikanischen Westen zogen, begannen die Amerikaner, die Hunde als “Australian Shepherds” zu bezeichnen.
Der Australian Shepherd, wie wir ihn heute kennen, wurde im frühen 20. Jahrhundert züchterisch noch verfeinert und nach dem Zweiten Weltkrieg populär, als sie in Rodeos, Pferdeshows und in Film und Fernsehen zu sehen waren.
Ein Australian Shepherd als Haustier
Die Suche nach einem Aussie-Welpen oder einem ausgewachsenen Hund kann mit einer einfachen Internetsuche bereits erledigt sein, aber sei vorsichtig, dass du nicht an eine Welpenmühle oder an Internetbetrüger gerätst. Die beste Anlaufstelle sind Tierheime und hunderassespezifische Rescue-Gruppen, da Australian Shepherds oft von Privatpersonen abgeben werden, die sich nicht mehr um ihr Haustier kümmern können.
Australian Shepherd: Rescues aus dem Tierschutz & Tierheimhunde
Laut AKC berichten die meisten Rettungsorganisationen, dass die Rescues überwiegend von Privatbesitzern abgegeben werden, wobei die häufigsten Gründe eine Änderung des Lebensstils sind oder die Hunderasse nicht zum Besitzer passt. Aussies werden meist dann zu Rescues, weil ihre Besitzer mit der Menge an Bewegung und Aktivität, die sie brauchen, überfordert sind. Für eine aktive Familie sind Aussies aber eine tolle Bereicherung!
Online findest du eine Reihe von Organisationen, die sich Aussies in Not angenommen haben, die nach einem neuen Besitzer suchen. Schau mal auf der Seite von My Australian Sheperd oder bei der Tiervermittlung nach.
Australian Shepherd: Züchter
Wenn es dir wichtig ist, einen Welpen zu bekommen, solltest du dich vorher eingehend informieren. Sprich persönlich mit den Züchtern, prüfe ihre Referenzen und ihren Ruf, bevor du dich festlegst. Es empfiehlt sich auch immer, wenn möglich die Elterntiere und ihre Nachkommen kennenzulernen. Wenn du einen Eindruck ihrer Persönlichkeiten bekommst, kann dir das bei der Entscheidungsfindung helfen, ob ein Welpe dieses Züchters das Richtige für dich wäre.
Frage den Züchter unbedingt nach genetischen Gesundheitstests bzgl. häufiger Probleme wie Hüftdysplasie und Katarakt. Verantwortungsvolle Züchter bieten dir einen schriftlichen Vertrag an und garantieren den von ihnen gezüchteten Hunden ein Zuhause, falls der Besitzer nicht mehr in der Lage sein sollte, sich um sie zu kümmern.
Um ein verantwortungsvoller Haustierbesitzer zu sein, ist es wichtig zu wissen, worauf du dich einlässt, wenn du dir einen Australian Shepherd anschaffst. Egal, ob du einen seriösen Züchter wählst oder aus dem Tierheim adoptieren willst – bereite dich auf einen energiegeladenen, klugen und emsigen Begleiter vor.