- Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine professionelle, tierärztliche Konsultation.
Genau wie bei uns Menschen läuft bei Katzen manchmal die Nase, und ihnen gefällt das genauso wenig wie uns. Der Rotz von Katzen kann unterschiedliche Farben haben, farblos, gelblich, grün oder sogar blutig. Manchmal ist er von der Konsistenz her dünn und wässrig, manchmal dickflüssig und klebrig. Er kann nur aus einem Nasenloch kommen oder aus beiden.
Normalerweise leiden Katzen unter einer laufenden Nase, wenn sie eine Allergie, Entzündung, Infektion oder Krankheit haben. Manchmal gehen kleinere Infektionen von alleine weg, wenn die Symptome aber nicht besser oder sogar schlimmer werden, solltest du mit deiner Katze zum Tierarzt gehen.
Hier sind ein paar Gründe, warum deine Katze unter einer laufenden Nase leiden könnte, wie du es behandelst, verhinderst und wann du einen Tierarzt aufsuchen solltest.
Was sorgt für laufende Nasen bei Katzen?
„Eine laufende Nase wird durch Irritationen oder Entzündungen des Nasengangs verursacht,“ sagt Dr. Preston Turano, DVM und tierärztlicher Berater bei Felix Cat Insurance. Es können verschiedene Krankheiten zu Irritationen oder Entzündungen der Nase führen, manche leicht, andere schwerwiegend.
1. Eine Erkältung
Der häufigste Grund für Nasenausfluss bei Katzen ist eine Infektion der oberen Atemwege, auch Katzenschnupfen genannt. Normalerweise sind Herpes- oder Caliciviren die Auslöser, es können aber auch Bakterien oder Pilze das Problem sein
Das passiert vor allem bei Katzen, die im Tierheim oder mit mehreren Katzen zusammen wohnen. Normalerweise dauert eine Erkältung oder Grippe bei Katzen rund eine Woche.
2. Allergien
Katzen können auf viele Reizstoffe in der Luft allergisch reagieren, zum Beispiel auf Pollen, Staub, Schimmel und Parfüm.
Neben einer laufenden Nase führen Allergien zu:
- Rote, wässrige Augen
- Husten
- Niesen
- Keuchen
- Häufigem Reiben mit den Pfoten im Gesicht
3. Eingeatmete Reizstoffe
Giftstoffe aus Reinigungsmitteln, giftigen Pflanzen, Kerzen oder Lufterfrischern können die Nase deiner Katze reizen und entzünden.
4. Fremdkörper
Wenn deine Katze etwas einatmet, zum Beispiel Samen oder Grashalme, kann das zu einer laufenden oder gar blutenden Nase führen.
5. Nasenpolypen
Polypen sind zwar gutartig, sie können aber wachsen und die Nase verstopfen.
6. Trauma
Wenn die Nase deiner Katze verletzt ist, kann dabei auch der Nasengang beschädigt werden und zu einer laufenden Nase führen. Bei einer Infektion ist der Ausfluss gelbgrün und du benötigst ein Antibiotikum für sie.
7. Zahnerkrankung
Wenn sich ein Zahn oder das Zahnfleisch entzündet, gehen die Keime möglicherweise auch auf die Nase über. Manchmal kann es durch fortgeschrittene Zahnfleischerkrankungen zu einem Loch zwischen Maul und Nase kommen, so dass die Nase zu laufen beginnt.
8. Nasenkrebs
Es kommt zwar selten vor, aber Nasenkrebs kann sich zunächst durch eine laufende Nase zeigen. Es folgen ein dicker, farbiger Ausfluss, Verstopfung, Gesichtsschwellungen und Schmerzen.
Muss ich mit meiner Katze zum Tierarzt gehen?
Dr. Turano empfiehlt, in den folgenden Fällen zum Tierarzt zu gehen:
- Übermäßiger, nicht zu stoppender Ausfluss
- Gelber, grüner oder blutiger Ausfluss
- Weitere Symptome
Wenn es zu blutigem Ausfluss, Atembeschwerden oder Verstopfung kommt, solltest du innerhalb von 24 Stunden einen Tierarzt aufsuchen.
Welche Symptome sind noch mit einer laufenden Nase verbunden?
Dr. Turano meint, dass dies mit der Ursache der laufenden Nase zusammenhängt. Diese sind die geläufigsten Symptome, die zu einer laufenden Nase hinzukommen:
- Niesen
- Augenausfluss
- Weniger Mahlzeiten (wenn Katzen ihr Futter nicht riechen können, verlieren sie oftmals das Interesse daran)
- Lethargie
- Atembeschwerden (Schnaufen, Gurgeln, Schnarchen)
Wie diagnostizieren Tierärzte eine laufende Nase?
Zunächst wird der Tierarzt eine allgemeine Untersuchung deiner Katze vornehmen und über die Symptome sprechen, die dir aufgefallen sind. „Es ist wichtig, die Mundhöhle auf Schwellungen oder Zahnprobleme zu untersuchen, die mit einer laufenden Nase in Verbindung stehen können,“ ergänzt Dr. Amanda Chambers, DVM bei Embrace Pet Insurance.
Oft reicht eine visuelle Untersuchung aus. Je nach Ergebnis dieser Untersuchung kann es jedoch sein, dass weitere Tests durchgeführt werden, zum Beispiel:
- Blutuntersuchung: Um Anzeichen von Atemwegsinfektionen zu überprüfen.
- Röntgenaufnahmen: Laut Dr. Chambers sorgt diese Technik dafür, invasive Nasaltumore, Lungenprobleme oder metallische Fremdkörper zu erkennen.
- Nasenspiegelung: Der Tierarzt führt dabei ein röhrenförmiges Instrument mit Kamera und Licht unter Betäubung in die Nase der Katze ein.
- Zytologie oder Kulturen: Die Entnahme von Nasenzellen und Ausfluss, um diese unter dem Mikroskop zu untersuchen.
- CT-Scan: Diese fortschrittliche Bildtechnologie kann nützlich sein, um Polypen, Nasaltumore oder Fremdkörper zu entdecken.
Welche Behandlungen werden bei einer laufenden Nase bei Katzen angewendet?
Die Behandlung einer laufenden Nase hängt von der Ursache ab. Dr. Turano sagt, dass manche Krankheiten gar keine Behandlung erfordern. Wenn sich deine Katze anderweitig normal fühlt und verhält, solltest du sie ein paar Tage beobachten.
Dies sind weitere Formen der Behandlung:
- Antibiotikum, Virostatika oder Antimykotika bei Infektionen
- OTC-Allergiemedikamente wie Zyrtec oder Benadryl
- Steroide
- Polypenoperation
- Zahnoperation
- Bestrahlung bei Nasalkrebs
Zusätzlich empfiehlt Dr. Chambers, einen Luftbefeuchter aufzustellen oder deine Katze beim Duschen mit ins Badezimmer zu nehmen, um den Schleim zu lösen und die Genesung erträglicher zu gestalten. Du kannst den Ausfluss und Verkrustungen auch mit einem Tuch und warmem Wasser vorsichtig entfernen.
So verhinderst du eine laufende Nase bei Katzen
Die allgemeine Gesundheit deiner Katze ist ein guter Anfang. Geh mit deiner Katze regelmäßig zum Tierarzt und achte rechtzeitig auf die Impfungen.
Wenn die Tierarztkosten zu hoch sind, ist eine Krankenversicherung für Haustiere mit Wellness-Zusatz eine gute Idee, die jährliche Untersuchungen und Impfungen abdeckt.
Lass deine Katze lieber drinnen, damit die Chancen geringer sind, dass sie sich eine Krankheit einfängt oder etwas in ihrer Nase stecken bleibt. Verzichte bei dir Zuhause auf Dinge wie Parfüm, Staub und stark riechende Reinigungsmittel, die deine Katze stören könnten. Verwende außerdem staubarme, geruchsfreie Einstreu, um Irritationen zu vermeiden.