Pflanzen im Haushalt gelten als frische und lebendige Deko-Ideen. Es gibt aber viele Pflanzen, die für Katzen giftig oder sogar tödlich sein können. Der Giftgehalt variiert je nach Pflanze und kann sich in manchen Fällen auf das gesamte Gewächs, in anderen nur auf Teile davon beziehen. Sowohl gängige Zimmer- als auch Gartenpflanzen und Kräuter können gesundheitsschädigend für deine Katze sein.
Wir haben mit Dr. Veronica Villanueva, medizinische Leiterin der Veterinary Emergency Group Anaheim Hills, gesprochen, um mehr über giftige Pflanzen zu erfahren und auf welche Anzeichen geachtet werden sollte, wenn du den Verdacht hast, deine Katze könnte davon gefressen haben. Außerdem gibt sie Tipps, wie du dafür sorgen kannst, gefährliche Gewächse außer Reichweite deiner Katze aufzustellen.
Zimmerpflanzen
Es wird dich vielleicht überraschen, wie viele Zimmerpflanzen für Katzen giftig sein können. Hier findest du eine Liste der gängigsten Beispiele.
- Sagopalme: Alle Teile dieser Zimmerpflanze sind extrem giftig und können für Katzen sogar tödlich sein. Der Verzehr kann zu Erbrechen, Durchfall oder blutigem Stuhl, Lethargie, Appetitverlust und Krampfanfällen führen.
- Aloe Vera: Diese Pflanze wirkt auf Menschen zwar beruhigend, kann bei Katzen aber auch eine leichte bis moderate giftige Wirkung entfalten. Vor allem der weiße Milchsaft in den Blättern der Aloe Vera kann beim Verzehr für Katzen giftig sein. Die Folgen davon wären zum Beispiel Depressionen, Durchfall, Erbrechen, Lethargie, Veränderung der Urinfarbe und Zitteranfälle.
- Efeutute: Alle Teile dieser rankenden Pflanze sind für Katzen giftig. Sie können leichte bis moderate Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Reizungen im Mundraum und Schluckbeschwerden verursachen.
- Bogenhanf (Dracaena Trifasciata): Diese Pflanze wirkt aufgrund ihres Saponingehalts giftig auf Katzen, da dieser für Magen-Darm-Beschwerden sorgen kann. Beim Verzehr drohen der Katze Magenschmerzen oder Schwellungen in der Schnauze sowie Erbrechen, erhöhter Speichelfluss, Lethargie und Appetitverlust.
- Efeu: Efeu ist sowohl als Zimmer- als auch als Gartenpflanze sehr beliebt, allerdings sind alle Teile dieser Pflanze giftig für Katzen. Sie kann leichte bis moderate Symptome wie erhöhten Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall und Magenbeschwerden hervorrufen.
- Geldbaum: Diese Pflanze gilt mit all ihren Bestandteilen als leicht giftig für Katzen und kann zu Erbrechen, Lethargie, Schwäche und Depressionen führen.
- Dieffenbachie: Diese gängige Zimmerpflanze findet man auch in der Natur und im Garten. Der Verzehr jeglicher Pflanzenteile kann leichte bis moderate Symptome wie erhöhten Speichelfluss, Schmerzen im Mundraum, Kratzen an der Schnauze, Appetitverlust oder Erbrechen zur Folge haben.
- Philodendron: Diese rankende Pflanze besteht aus hunderten Kletter- und Nichtkletterranken, die für Katzen aufgrund ihrer Kalziumoxalatkristalle giftig sind. Der Verzehr kann zu Schmerzen und Schwellungen im Mundraum, übermäßigem Speichelfluss, Erbrechen, Appetitverlust und Schluck- sowie Atembeschwerden führen.
- Spargelfarn: Die Blätter und Beeren dieser Pflanze können eine leicht bis moderat giftige Wirkung auf Katzen haben. Nach dem Verzehr zeigt die Katze möglicherweise Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Magenbeschwerden oder Hautreizungen.
- Großblättrige Schefflera: Alle Teile dieser Pflanze sind für Katzen giftig und können Symptome wie übermäßigen Speichelfluss, Schmerzen im Mundraum (die Kratzen an entsprechenden Stellen auslösen können), Appetitverlust und Erbrechen nach sich ziehen.
- Geigen-Feige: Alle Teile dieser Zimmerpflanze, die zur Familie der Philodendren gehört, können für Katzen giftig sein. Sie kann Probleme wie übermäßigen Speichelfluss, Appetitverlust und Erbrechen hervorrufen.
- Monstera: Diese Pflanze hat komplett eine leicht giftige Wirkung auf Katzen, was an den Kalziumoxalatkristallen in ihrem Pflanzensaft liegt. Dieser kann Reizungen an Hals, Augen und Schnauze sowie Verdauungsprobleme verursachen.
- Lilien: „Alle Teile der Lilie sind extrem giftig für Katzen. Selbst ein kleiner Anteil kann zu Nierenversagen führen,“ warnt Dr. Villanueva. Selbst die Pollen der Lilie können für Katzen gesundheitsschädigend sein. Lilien können eine ganze Reihe von Symptomen auslösen, darunter Erbrechen, Durchfall, übermäßiger Speichelfluss, Lethargie, Appetitverlust, Orientierungslosigkeit, Dehydrierung, Zitter- oder Krampfanfälle.
- Kalanchoe: Die gesamte Pflanze ist für Katzen giftig, eine besondere Gefahr stellen aber ihre Blüten dar. Sie können leichte bis moderate Symptome wie Erbrechen, Durchfall und erhöhten Speichelfluss hervorrufen.
- Taro (Elefantenohr): Hierbei handelt es sich um eine weitere Zimmer- und Gartenpflanze, die Kalziumoxalatkristalle enthält, welche wiederum giftig für Katzen sind. Bei Verzehr kann es zu Schmerzen im Mundraum, Schwellungen, Schluckbeschwerden und Magenverstimmungen kommen.
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Blumen & Kräuter
Blumen und Kräuter können sowohl im Haus als auch im Garten giftig auf Katzen wirken. Hier sind die 12 gängigsten Beispiele.
- Lilien: Alle Liliengewächse (ob als Zimmer- oder Gartenpflanze) gelten als extrem giftige und sogar tödliche Pflanzen für Katzen. Dazu gehören Oster-, Leoparden- und Goldbandlilien.
- Adventsstern: Diese festlichen Blumen gehören zwar zur Weihnachtszeit dazu, sie enthalten jedoch einen weißen, milchigen Saft, der giftig für Katzen ist. „Dieser kann zu Magenbeschwerden sowie Reizungen an Haut und Augen führen,“ sagt Dr. Villanueva. Zu weiteren Symptomen zählen erhöhter Speichelfluss und übermäßiges Lippenlecken.
- Tulpen & Hyazinthen: Alle Teile dieser Pflanzenarten sind für Katzen giftig, wobei die Zwiebeln besonders gefährlich sind. Katzen können unter Symptomen wie erhöhtem Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen sowie erhöhter Herz- oder Atemfrequenz leiden.
- Amaryllis: Alle Teile dieser eindrucksvollen Garten- und Zimmerpflanze können eine leicht bis moderat giftige Wirkung auf Katzen haben. Zu den häufigsten Symptomen gehören Hypotonie, Erbrechen, Magenbeschwerden und Hypoventilation.
- Chrysanthemen: Die auch Aster genannte Pflanze (eine beliebte Herbstblume) ist mit all ihren Bestandteilen giftig für Katzen. Sie kann zu Problemen wie Erbrechen, Appetitverlust und Durchfall führen.
- Begonien: Die unterirdischen Teile dieser Pflanze sind für Katzen aufgrund ihrer löslichen Kalziumoxalate besonders gefährlich. Diese können zu Reaktionen wie Reizungen oder Wunden im Mundraum, übermäßigem Speichelfluss, Dehydrierung und sogar Nierenversagen führen.
- Bastard-Schwertlilie (Iris Spuria): Alle Teile dieser Blume sind für Katzen giftig, ihre Rhizome (die unterirdischen Stängel) und Zwiebeln haben aber die höchste Giftstoffkonzentration. Ihr Verzehr kann zu erhöhtem Speichelfluss, Lethargie, Hautirritationen, Erbrechen, Durchfall und Geschwüren führen.
- Schnittlauch: Bei diesem Kraut handelt es sich zwar um eine köstliche Ergänzung für menschliche Speisen, für Katzen sind allerdings alle Pflanzenteile des Schnittlauchs giftig (ebenso wie Mitglieder ihrer Pflanzenfamilie wie Zwiebeln und Knoblauch). Bei Verzehr kann es zu Erbrechen, Atembeschwerden, Lethargie, Appetitverlust oder Durchfall bei Katzen kommen.
- Gänseblümchen: Alle Teile dieser Pflanze sind für Katzen giftig. Wenn Katzen sie fressen, kann dies zu Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Hautreizungen, übermäßigem Speichelfluss oder Schwierigkeiten beim Laufen führen.
- Dahlien: Der Verzehr jeglicher Teile dieser Pflanze kann deine Katze vergiften. Sie zeigt daraufhin möglicherweise Symptome wie Magenbeschwerden, Hautreizungen oder Juckreiz, übermäßiges Trinken oder Urinieren, unregelmäßigen Herzschlag und allgemeine Schwäche.
- Wüstenrose: Alle Teile dieser Pflanze können aufgrund ihrer Herzglykoside für Katzen gefährlich werden. Sie führen möglicherweise zu Schwäche, erhöhtem Speichelfluss, Magen-Darm-Störungen, abnormaler Herzfrequenz und sogar dem Tod.
- Oregano: Alle Teile dieses Krauts sind aufgrund seiner Ölanteile für Katzen giftig. Der Verzehr kann zu Reizungen im Mundraum, flacher Atmung, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen.
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Garten- und Hofpflanzen
Garten-, Hof- und Wildpflanzen können ebenfalls eine Bedrohung für deine Katze darstellen. Freigänger sind in Bezug auf folgende Gewächse besonders gefährdet.
- Azaleen: Alle Teile dieser leuchtenden Gartenblume sind extrem giftig und können für Katzen tödlich sein. Ihr Verzehr kann zu Depressionen, Erblinden, Krampfanfällen, Hypotonie, Magenschmerzen, abnormaler Herzfrequenz, erhöhtem Speichelfluss oder Magenverstimmungen führen.
- Oleander: Diese Gartenpflanzen sind für Katzen extrem giftig. Sie können Herzversagen und sogar ihren Tod verursachen.
- Narzissen: Diese geläufigen Gartenpflanzen sind zwar ein Zeichen für den nahenden Frühling, für Katzen sind sie allerdings leicht bis moderat giftig. Es kann zu Symptomen wie erhöhtem Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, abnormaler Atmung und erhöhter Herzfrequenz kommen.
- Nachtschattengewächse: Diese wilden Pflanzen können bei Verzehr leichte bis moderate Probleme bei Katzen hervorrufen, zum Beispiel Blutarmut, Durchfall, Erbrechen, Krampfanfälle oder Lethargie.
- Glyzine: Glyzinensamen und -schoten sind bei Verzehr besonders giftig für Katzen. Sie können zu Dehydrierung, Magen-Darm-Störungen, Zitteranfällen, Lethargie und Verwirrung führen.
- Eibe: Der giftigste Inhaltsstoff dieser Pflanze nennt sich Taxin und kann unmittelbare und schwerwiegende Auswirkungen auf das Herzsystem deiner Katze haben. Symptome einer Eibenvergiftung umfassen Krampfanfälle, Probleme beim Laufen, eine abnormale Herzfrequenz und Zitteranfälle.
- Kaladie: Alle Teile dieser Pflanze sind für Katzen giftig, was an ihren Kalziumoxalatkristallen liegt. Diese können erhöhten Speichelfluss, Appetitverlust, Erbrechen oder Schmerzen im Mundraum verursachen.
- Paradiesvogelbaum: Die Samen und Blätter dieser exotischen Pflanze, die man hauptsächlich in tropischen Klimazonen findet, sind für Katzen giftig. Zu den Symptomen einer Vergiftung können Magen-Darm-Probleme, Schläfrigkeit, erhöhter Speichelfluss und Hautreizungen zählen.
- Efeuzweige: Diese Gartenpflanze kann leichte bis moderate Vergiftungen bei Katzen verursachen. Dazu gehören Magenschmerzen oder -beschwerden, erhöhter Speichelfluss, übermäßiger Durst, Brennen in Rachen oder Schnauze und Koordinationsverlust.
- Birkenfeige: Alle Teile dieser Pflanze sind bei Verzehr für Katzen giftig. Sie können zu Symptomen wie Appetitverlust, erhöhtem Speichelfluss, Hautreizungen, Erbrechen und Durchfall führen.
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Anzeichen dafür, dass deine Katze unter einer Vergiftung leidet, und was du tun kannst
Laut Dr. Villanueva können die Anzeichen einer Vergiftung bei Katzen deutlich abweichen, je nachdem welche Pflanze deine Katze gefressen hat. Dies sind gängige Anzeichen, auf die du achten solltest:
- Magen-Darm-Beschwerden (Erbrechen und/oder Durchfall)
- Lethargie und/oder Schwäche
- Erhöhter oder übermäßiger Speichelfluss
- Schnelles und erschwertes Atmen
- Zittern, Zucken oder Krampfanfälle
- Appetitlosigkeit
- Erweiterte oder verengte Pupillen
- Veränderungen am Verhalten (Verwirrung, Reizbarkeit)
Wenn deine Katze eine Pflanze gefressen hat und seltsame Verhaltensweisen oder Symptome zeigt, kontaktiere direkt deinen Tierarzt oder rufe die Gifthotline für Haustiere unter 855-764-7661 an.
Tipps zur Vorbeugung und Ideen für Katzenschutz
Katzen sind von Natur aus neugierige Wesen. Wenn du eine neue Pflanze in dein Haus holst, empfiehlt Dr. Villanueva die folgenden Tipps zum Katzenschutz, damit deinem Vierbeiner nichts passiert.
- Pflanzen außer Reichweite aufstellen. Verwende ein hohes Regal oder hänge Pflanzenkörbe auf, die deine Katze nicht erreichen kann.
- Verwende Pflanzenbarrieren. „Du kannst es mit Maschendraht oder anderen physischen Barrieren versuchen oder deine Pflanzen in einen Raum stellen, den deine Katze nicht betreten darf,“ sagt Dr. Villanueva.
- Informiere dich vorab. Bevor du dir eine Pflanze kaufst, solltest du dich informieren, ob sie für deine Katze giftig sein könnte. Wenn ja, dann halte dich an die oben genannten Methoden, um sie von deiner Katze fernzuhalten. Noch besser: Entscheide dich für katzenfreundliche Pflanzen wie Katzengras und Katzenminze.
Alle für Katzen giftige Pflanzen
Wenn es um giftige Pflanzen und Katzen geht, dann ist Wissen Macht. Wir bei Rover haben uns mit der Gifthotline für Haustiere zusammengetan, um eine Liste mit für Katzen giftigen Pflanzen zusammenzustellen, damit du genau weißt, welche Gewächse du für dein Haus oder deinen Garten kaufen solltest. Du kannst außerdem jeden Beitrag erweitern, um mehr über häufige Symptome zu erfahren, wenn deine Katze mit einer für Katzen giftigen Pflanze in Berührung kommt.