Es gibt kaum eine niedlichere Doodle-Rasse als den Bernedoodle, eine einzigartige Kreuzung aus dem wunderschönen Berner Sennenhund und dem Pudel mit seinem klassischen Fell. Diese Rasse weist eine Vielfalt an Fellfarben und Größen (von winzig klein bis groß!) auf und erfreut sich aus gutem Grund immer größerer Beliebtheit. Obwohl er ein wenig dickköpfiger ist als andere Doodles, schwärmen dennoch viele für seine Begeisterungsfähigkeit, seinen Eifer und seine unendliche Zuneigung seinen Besitzern gegenüber.
Ist ein Bernedoodle der richtige Hund für dich? Wer sich einen Hund zulegen möchte, muss viele Dinge beachten. Aus diesem Grund haben wir ein umfassendes Profil mit allen wichtigen Infos zu dieser Rasse zusammengestellt. Wir haben Nicole Ellis zu Bernedoodles befragt. Sie ist zertifizierte Hundetrainerin und Mitglied von The Dog People und hat viel Erfahrung mit Doodle-Rassen, ihren Züchtern und Besitzern.
Merkmale der Rasse
Schlüssel
- Gering
- Mittel
- Hoch
- Herkunft: Kanada
- Größe:
- Gewicht: 32–40 kg (Standard), 23–32 kg (Medium), 11–22 kg (Mini), 4,5–10 kg (Toy)
- Aktivitätsniveau:
- Lautstärke von Bellen/Heulen:
- Verträglich mit Hunden: yes
- Verträglich mit Kindern: yes
- Verträglich mit Katzen:
- Fellpflege:
- Fellpflegeverhalten:
- Trainingsniveau:
Aussehen des Bernedoodles
Wie bereits erwähnt, kann das Aussehen des Bernedoodles von Hund zu Hund stark abweichen, je nachdem, zu welchem Elternteil er genetisch tendiert. Die meisten Bernedoodles haben ein welliges Fell, das wenig haart und dem Fell vieler anderer Doodles ähnelt. Manche haben aber auch glattes Fell. Die Farbvarianten sind einzigartig: Neben Schwarz-Weiß, Merle, Schwarz, Phantom, Zobel und Schokoladebraun gibt es auch dreifarbiges Fell, was die beliebteste und auch teuerste Variante ist. Gut zu wissen: Das Fell deines Bernedoodles kann mit der Zeit blasser oder heller werden. Das liegt an den Pudel-Genen.
Dank ihres dichten Fells und der dick gepolsterten Pfoten sind sie bei jedem Wetter bereit für ein Abenteuer im Freien. Bei Kälte hält sie ihr Fell kuschelig warm und im Sommer sind sie vor starker Sonnenhitze geschützt.
Die Größe des Bernedoodles kann ebenfalls stark variieren und ist abhängig von der Größe des Pudels, der zur Zucht verwendet wurde. Das Gewicht des Bernedoodles kann also von 4,5 kg (Toy-Variante) bis zu 40 kg (Standard) reichen. Das Gewicht und die Größe deines Bernedoodles hängen davon ab, mit welcher Pudel-Variante der Berner gekreuzt wurde. Ein von einem Toy-Pudel abstammender Bernedoodle wird 4,5–10 kg schwer. Eine Kreuzung aus einem Zwergpudel und einem Berner Sennenhund wiegt 11–22 kg. Eine Kreuzung aus einem Standardpudel und einem Berner Sennenhund wiegt natürlich 23 kg oder mehr. Denke also an die Herkunft deines Hundes, um zu verstehen, wie groß und schwer er wird!
Persönlichkeit des Bernedoodles
Im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Goldendoodles, sind Bernedoodles erheblich dickköpfiger, aber genauso schlau. Welche Persönlichkeit dein Bernedoodle haben wird, ist nicht vorhersehbar und hängt davon ab, zu welchem Elternteil er tendiert. Der Pudel ist nämlich lebhafter und der Berner Sennenhund eher ruhig gestimmt.
Je nach Persönlichkeit der Eltern kann ein Bernedoodle auch wunderbar albern, verschmust oder beschützerisch sein. Manche Bernedoodles sind bekanntlich sehr anhänglich, was ein Anzeichen für Trennungsangst sein kann. Trotzdem erobern sie mit ihrem sanften Wesen unsere Herzen. Um abschätzen zu können, wie sich dein Bernedoodle verhalten wird, solltest du am besten die Elterntiere kennenlernen.
Fest steht, dass der Bernedoodle ein sehr soziales Tier ist und viel Aufmerksamkeit in Form von Bewegung, Sozialisierung und Training erfordert.
Um unerwünschte Verhaltensweisen einzudämmen (etwa die Empfindlichkeit gegenüber Fremden des Berner Sennenhundes), sind eine frühzeitige Sozialisierung (oder Desensibilisierung) sowie Erwartungsmanagement unerlässlich. Trotz ihrer Eigenheiten sind sie liebenswürdig, treu und sehr anhänglich gegenüber den Menschen, die Teil ihrer Familie sind.
Die ideale Umgebung für einen Bernedoodle
Wie bereits erwähnt, können Bernedoodles sehr unterschiedlich aussehen. Auch ihr ideales Wohnumfeld kann je nach Persönlichkeit stark variieren. Manche sind eher träge, während andere nur so vor Energie strotzen. Bernedoodles der Toy- und Zwergvariante sind tendenziell lebhafter und Standard-Bernedoodles sind eher ruhig. Die meisten Bernedoodles liegen irgendwo dazwischen. Sie gehen bereitwillig mit dir im Park joggen, entspannen sich aber auch genauso gerne auf der Couch.
Grundsätzlich ist dieser Hund überall gut aufgehoben, wo er die Möglichkeit hat, sich bei langen Spaziergängen, im Hundepark oder beim Spielen im Garten auszutoben. Bernedoodles kommen gut mit kaltem Wetter zurecht, was eine gute Nachricht für Familien in frostigeren Klimazonen ist. Auch hohe Temperaturen machen ihnen nichts aus, solange darauf geachtet wird, dass sie nicht überhitzen.
Der ideale Besitzer eines Bernedoodles
Viele Haustierbesitzer kommen mit Bernedoodle-Welpen weniger gut zurecht als mit Welpen anderer Rassen. Um sich richtig entfalten zu können, braucht der Bernedoodle eine Familie, die sich regelmäßig und reichlich Zeit für das Training und gemeinsame Unternehmungen nimmt. Immerhin liebt der Bernedoodle seine Bezugspersonen. Wenn du alleine lebst und einen Bernedoodle hältst, brauchst du vermutlich Unterstützung von außen, während dein Hund noch ein Welpe ist. Er muss nämlich ausreichend beschäftigt werden – und du brauchst deine Energiereserven.
Diese Rasse muss unbedingt sozialisiert werden, um schreckhaftes oder eigensinniges Verhalten zu unterbinden. Kleinere Bernedoodles, die typischerweise sehr energiegeladen sind, sind am besten in Familien mit einem aktiven Lebensstil aufgehoben. Bernedoodles vertragen sich auch gut mit Kindern. Aufgrund ihrer Stärke und Größe müssen größere Doodles allerdings lernen, richtig mit Kindern umzugehen. Wer Bernedoodles ausreichend Liebe, Aufmerksamkeit und Training bietet, wird mit einem wunderbaren und liebevollen Familienmitglied belohnt.
Hundetraining für Bernedoodles
Bernedoodle-Welpen sind wahre Energiebündel. Deshalb solltest du früh mit dem Training anfangen. Besonders Welpen in Standardgröße müssen bald lernen, nicht hochzuspringen, weil sie sonst im ausgewachsenen Zustand Schaden anrichten könnten. Große Bernedoodles sind sich im Wachstum auch nicht gleich bewusst, wie viel Kraft sie haben. Daher ist es wichtig, sie frühzeitig an die lockere Leine zu gewöhnen und ihnen Beißhemmung anzutrainieren. Auch solltest du wissen, wie du im Training mit der „Pubertät“ deines Hundes umgehst – wenn er die Regeln zwar kennt, sie aber nicht befolgen will.
Da Bernedoodles sehr schlau sind, musst du früh Grenzen setzen – sonst lernt dein Hund schnell, was du ihm alles durchgehen lässt. Die Trainingseinheiten sollten Spaß machen (beziehe z. B. sein Lieblingsspielzeug ein) und eher kurz gehalten sein, damit er sich nicht langweilt oder gestresst wird. Doodles sind dafür bekannt, dass sie aggressiv spielen, was im Hundepark zu Problemen führen kann. Bringe deinem Hund bei, ab und zu eine Pause zu machen.
Bernedoodles gelten als sturer als andere Doodle-Rassen. Ihr Eigensinn kann das Training manchmal ganz schön anstrengend machen. Das ist aber auch der Grund, warum Training so wichtig ist. Zum Glück lassen sich viele Bernedoodles von Leckerlis motivieren. Das kannst du ausnutzen, um deinen Hund dazu zu bringen, Anweisungen zu befolgen.
Auch wichtig ist es, diese Rasse früh zu sozialisieren. Man sollte sie mit einer Vielzahl von Situationen, Menschen, Tieren und Orten vertraut machen. Wenn man seinem Bernedoodle seine neue Umgebung zeigt und ihm ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit gibt, während er die Welt erkundet, entwickelt der Hund Selbstvertrauen und wird zu einem ausgeglichenen, gut erzogenen Haustier. Weil er intelligent und stets um Zuspruch bemüht ist, wird sich das Training auf jeden Fall lohnen.
Als Jelly bei uns einzog, hatten wir alle Hände voll zu tun. Ihre energiegeladene Persönlichkeit hat sie vermutlich von dem Pudel-Elternteil, aber sie hat auch eine faule Seite und liebt es, auf der Couch mit uns zu kuscheln. Deshalb finden wir diese Rasse so wundervoll. Sie ist brav beim Training und außerdem sehr schlau: Bei den Puzzles, die wir ihr gekauft haben, ist sie bereits auf dem fortgeschrittenen Niveau. Wandern geht sie gerne, das Apportieren lernt sie noch und sie liebt alles, das nach Erdnussbutter schmeckt. In den fünf Monaten bei uns ist sie schnell gewachsen (auf das Doppelte ihrer Größe) und wir nennen sie unseren kleinen Bären.
Rani, Besitzer des Bernedoodles Jelly
So pflegst du einen Bernedoodle
Da das Fell des Bernedoodles nur wenig haart, muss es für ein schönes Äußeres regelmäßig getrimmt und gepflegt werden. Kämme und bürste das Fell unbedingt zwei- bis dreimal pro Woche, um Verfilzungen zu vermeiden, die für deinen Hund schmerzhaft sein können.
Diese Rasse muss nicht allzu oft gebadet werden. Durch zu häufiges Baden gehen nämlich die natürlichen Öle verloren, die das Fell und die Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Tipp: Vereinbare alle paar Monate einen Termin bei einem professionellen Hundefriseur, der das Fell deines Hundes trimmt, seine Krallen schneidet und pflegt und die Gesundheit der Ohren überprüft.
Bernedoodles und Gesundheit
Da es die Rasse Bernedoodle noch nicht so lange gibt, ist es schwer, definitive Aussagen über ihre Langlebigkeit und ihren allgemeinen Gesundheitszustand zu treffen. Wie bei allen Rassen können bestimmte gesundheitliche Probleme auftreten, darunter Hüftdysplasie, Ellbogendysplasie, Augenerkrankungen und Hautallergien. Du kannst vermeiden, dass dein Hund an diesen Krankheiten leidet, indem du dich an einen vertrauenswürdigen Züchter wendest (falls du dich für einen Züchter entscheidest). Ein Bernedoodle, der zu 50 % von einem Berner Sennenhund und zu 50 % von einem Pudel abstammt, hat wahrscheinlich die besten Chancen auf ein gesundes Leben.
Bernedoodles werden in der Regel 12 bis 18 Jahre alt, wobei die größeren Hunde eher kürzer leben und die kleinen eher länger. Mit ausreichend Bewegung, dem richtigen Futter und regelmäßigen Tierarztbesuchen kannst du dafür sorgen, dass dein Hund ein langes und glückliches Leben hat.
Die Geschichte des Bernedoodles
Berner Sennenhunde und Pudel blicken zwar auf eine lange und gut dokumentierte Geschichte zurück, doch den Bernedoodle gibt es erst seit kurzer Zeit. Man geht davon aus, dass der erste Bernedoodle 2003 in Kanada von Sherry Rupke von SwissRidge Kennels gezüchtet wurde.
So findest du einen Bernedoodle
Wenn du einen Bernedoodle zu dir holst, solltest du dir im Klaren sein, dass du sein Temperament, sein Aussehen und seinen Gesundheitszustand vermutlich nicht im Vorhinein abschätzen kannst. Da es sich um eine neue Rasse handelt und es eine Vielzahl von Züchtern gibt, macht jeder Besitzer eines Bernedoodles andere Erfahrungen.
Züchter von Bernedoodles
Es ist immer eine gute Idee, die Eltern des Welpen kennenzulernen und zu sehen, wie die Wurfgeschwister miteinander umgehen. Das ist besonders bei Mischlingshunden wichtig, da du sehen kannst, wie groß die Eltern sind und welchen Charakter sie haben. Außerdem sollte ein guter, vertrauenswürdiger Züchter auch Aufzeichnungen über den Stammbaum der Eltern haben und dir mehr über die Zusammensetzung des Wurfs sagen können.
Da Bernedoodles an vielen Orten keine anerkannte Rasse sind, gestaltet sich die Suche nach einem seriösen Züchter etwas schwieriger. Die Website de VDH ist ein guter Ausgangspunkt für die Suche nach einem seriösen Züchter. Da die Rasse aber sehr beliebt ist, findest du bestimmt einen in der Nähe. Hüte dich jedoch vor Massenzuchtbetrieben und anderen Betrugsmaschen. Mit ein paar einfachen Schritten kannst du vermeiden, diese Art von Tierquälerei zu fördern. Immerhin willst du ein Haustier, das aufgrund seiner Abstammung und seinen frühen Lebenserfahrungen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem ausgeglichenen Hund wird.
Einen Bernedoodle adoptieren
Bernedoodles kommen oft aus den unterschiedlichsten Gründen ins Tierheim, zum Beispiel, wenn sie aus einem Massenzuchtbetrieb gerettet werden. Oft liegt es aber auch einfach daran, dass ihre früheren Besitzer sich nicht mehr um sie kümmern konnten, da sich vielleicht ihr Lebensstil oder ihr Gesundheitszustand verändert hat.
Hunde aus dem Tierheim sind oft schon gut erzogen, sodass ihnen eigentlich nur noch ein liebevolles Zuhause fehlt. Eine Auffangstation in deiner Nähe findest du über eine schnelle Internet-Suche.
Ein Bernedoodle kann ein wunderbarer Freund und eine Quelle der Freude sein. Du wirst viel mit ihm lachen und auch ein bisschen Unfug erleben. Wenn du also einen Welpen adoptieren oder bei einem Züchter kaufen möchtest, solltest du dich und dein Zuhause auf einen Hund mit viel Charakter und Energie vorbereiten.
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