- Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine professionelle, tierärztliche Konsultation.
Ob sie sich wie ein Donut zusammenrollen oder mit erhobenen Pfoten auf dem Rücken liegen – Hunde sehen im Schlaf unglaublich niedlich aus! Es gibt eine Vielzahl verschiedener Schlafpositionen, die Hunde einnehmen. Grundsätzlich haben diese Positionen keine immanente Bedeutung – auch wir Menschen wählen die Position, in der wir schlafen, oft nicht bewusst aus. Die Körperhaltung gibt jedoch in manchen Fällen Aufschluss darüber, wie vertraut und sicher sich das Tier in der Gegenwart der Haustierbesitzer fühlt.
Ändern Hunde ihre Schlafposition jedoch in der Nacht? Kurz gesagt: Ja, das tun sie! In diesem Artikel verraten wir dir alles rund um die Schlafgewohnheiten deines Hundes – von Schlafposition bis hin zum Ort der Nachtruhe – und liefern einige Expertenratschläge dazu, wann du die individuellen Gewohnheiten deines Vierbeiners eventuell mit einem Tierarzt besprechen solltest.
Warum ändern Hunde ihre Schlafposition?
Es ist ganz gewöhnlich, dass Hunde in verschiedenen Positionen schlafen. Vielleicht ist dir auch schon aufgefallen, dass sich die Art und Weise, wie dein Hund schläft, über das Jahr hinweg verändert Die Gründe dafür sind vielfältig, darunter:
- Temperatur
- Komfort
- Raum
- Gesundheitliche Faktoren
- Gefühl der Sicherheit
- Persönliche Präferenzen
- Beziehung zu anderen Familienmitgliedern (Tiere und Menschen)
Wenn dein Hund keine bequeme Position zu finden scheint oder die Position immer wieder aufgrund einer etwaigen medizinischen Ursache wechselt, sprich mit deinem Tierarzt.
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Schlafpositionen von Hunden – vollständige Übersicht
Wissenschaftliche Untersuchungen zu Schlafpositionen von Hunden gibt es bisher nur begrenzt. Wir wissen allerdings, dass sie bis zu 80 % der Zeit nachts und bis zu 37 % tagsüber schlafen. Hunde scheinen es auch vorzuziehen, in der Nähe ihrer Haustierbesitzer zu schlafen – richtig herzerwärmend, oder?
Was sagt die Schlafposition jedoch über deinen Hund aus? Steffi Trott, Gründerin von SpiritDog Training, schlüsselt die verschiedenen Positionen und deren potenziellen Bedeutungen auf – und verrät, ob Rückschlüsse auf die Beziehung zwischen dir und deinem Hund oder was Wohlbefinden des Tiers gezogen werden können.
Dein Hund schläft alleine
- Der Donut. Wenn dein Hund zu einem Ball zusammengerollt schläft und dabei die Pfoten unter sich versteckt, fühlt er sich sicher und geschützt. Einige Hunde schlafen auch so, wenn ihnen kalt ist.
- Auf der Seite. Wenn Hunde auf der Seite schlafen, fühlen sie sich wohl und geborgen. In dieser Position können sie ihre Muskeln besser entspannen – sie empfinden also ein Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens. In dieser Position schlafen sie oft auf dem Boden oder in ihrem bevorzugten Hundebett.
- Löwenhaltung. Wenn dein Hund beim Schlafen den Kopf auf den Vorderpfoten abstützt, bedeutet das, dass er wachsam und bereit ist, bei Bedarf aktiv zu werden. Dies weist auf eine Balance zwischen Entspannung und Aufmerksamkeit hin.
- Der Superman – hier liegt der Hund mit den Vorder- und Hinterbeinen ausgestreckt flach auf dem Bauch. Diese Position wird häufig mit Verspieltheit und viel Energie in Verbindung gebracht. Sie erlaubt es dem Tier, sich zu entspannen, und sorgt sogar für schnelle Abkühlung.
- Eingegraben unter Decken oder Kleidung. Hunde, die sich unter Decken oder Kleidung eingraben, suchen nach Wärme, Komfort und Sicherheit. Bei diesem Verhalten handelt es sich um eine instinktive Reaktion. Sie möchten eine geschützte, höhlenartige Umgebung schaffen. Hundebetten, die wie Höhlen aussehen, bieten sich ebenso an, wenn sich dein Hund gerne in etwas Kuscheliges eingräbt.
- Schlafen mit erhobenem Kopf. Wenn ein Hund mit erhobenem Kopf auf einem Kissen oder Spielzeug schläft, deutet dies in der Regel auf ein Bedürfnis nach Komfort oder Linderung möglicher Atemwegs- bzw. Verdauungsprobleme hin.
- Auf dem Rücken liegend. Wenn sie mit dem Bauch nach oben gerichtet schlafen, bedeutet das, dass sie sich in deiner Umgebung wohlfühlen. Diese Position ermöglicht auch eine schnelle Abkühlung.
Ganz allgemein empfiehlt die Tierärztin Dr. Corinne Wigfall, auf der Grundlage von Schlafpositionen von Hunden nicht allzu viele Vermutungen über ihr gesundheitliches Wohlbefinden anzustellen. Sie erklärt, dass die Bedeutung von Schlafpositionen erst seit Kurzem wissenschaftlich erforscht wird.
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Dein Hund schläft zusammen mit dir oder in der Nähe anderer Haustiere
Wenn dein Hund auf deinem Bett schläft oder du mehrere Hunde hast, die beieinander schlafen, kann dies auch auf das Wohlbefinden des Tiers hindeuten.
- Mit anderen zusammengekuschelt. Hundewelpen schlafen oft zusammen mit anderen Welpen, genauso wie erwachsene Hunde, die eine enge Beziehung zueinander haben. „Diese Position deutet darauf hin, dass sich Hunde in der Gesellschaft des anderen wohl und sicher fühlen“, so Trott. „Wenn ein Hund oft in dieser Position schläft und das eines Tages nicht mehr tut, könnte dies auf eine Veränderung in ihrer Beziehung zu einem anderen Tier oder ein Gesundheitsproblem hindeuten, das Aufmerksamkeit erfordert.“
- Rücken an Rücken. Hunde, die Rücken an Rücken oder gegenüber ihren Haustiereltern bzw. anderen Hunden schlafen, haben eine starke Bindung untereinander und fühlen sich in ihrer Gegenwart sicher. Sie vertrauen dir und fühlen sich geschützt in deiner Gegenwart. Wenn du deinem Hund erlaubst, bei dir zu schlafen, fördert das das Vertrauen, das dein Hund in dich hat.
- Mit dem Kopf auf deiner Brust, deinem Arm oder deinem Bein. Wenn ein Hund seinen Kopf beim Schlafen auf anderen Tieren und Menschen ablegt, kann das ebenso ein Zeichen dafür sein, dass er sich in deiner Gegenwart sicher und wohlfühlt – und dich sehr lieb hat.
- Zwischen deinen Beinen. Hunde, die zwischen den Beinen ihres Besitzers schlafen, fühlen sich ihm möglicherweise besonders nahe und suchen nach Trost und Sicherheit. Diese Position kann jedoch auch signalisieren, dass sich das Tier unsicher oder ängstlich fühlt und von seinem Besitzer Trost und Zuneigung sucht.
Haben die Schlafplätze von Hunden eine besondere Bedeutung?
Während die Körperform des Hundes Einfluss auf die Schlafqualität haben kann, kann auch der Ort, den er für seine Nachtruhe wählt, auf seinen Gemütszustand hinweisen. Einige Hunde schlafen beispielsweise gerne auf dem Sofa, während andere eine bequeme Hundebox bevorzugen. Wiederum andere suchen sich je nach Stimmung immer wieder neue Schlafplätze aus! Im Folgenden listen wir einige der beliebtesten Schlafplätze von Hunden auf und erläutern, was hinter diesen Präferenzen stecken könnte.
Dein Hund schläft auf dem Boden
„Wenn ein Hund auf dem Boden schläft, könnte das bedeuten, dass er eine kühlere Umgebung bevorzugt oder einfach gerne auf dem Boden liegt“, so Trott. Es könnte auch gewisse Plätze geben, an denen sie sich sicherer fühlen.
Dein Hund schläft auf dem Sofa
Für manche Hunde kann es gar nicht bequem genug sein – diese schlafen am liebsten auf dem Sofa. Trott erwähnt in diesem Zusammenhang auch, dass sich Hunde zum Schlafen auf die Couch legen, um in der Nähe ihrer Hundebesitzer zu sein. Das ist ein hervorragender Zeitpunkt, um eine engere Beziehung mit dem Hund aufzubauen!
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Dein Hund schläft im Freien in der Sonne
„Hunde, die gerne draußen in der Sonne schlafen, bevorzugen möglicherweise eine wärmere Umgebung oder genießen die Zeit an der frischen Luft“, so Trott. Es ist allerdings wichtig, Hunde immer im Auge zu behalten, wenn sie sich draußen aufhalten – vor allem im Sommer. Stelle ausreichend frisches Wasser und Schatten zur Verfügung, um einen Hitzschlag zu vermeiden.
Dein Hund schläft in deinem Bett neben dir
Wenn dein Hund neben dir im Bett schläft (also neben ihrer Lieblingsperson), könne das laut Trott auch darauf hinweisen, dass die Bindung zwischen dir und deinem Haustier äußerst eng ist und es dir voll und ganz vertraut. Wenn sie allgemein oder besonders nachts verängstigt sind, fühlen sie sich in deiner Gegenwart dann auch um einiges sicherer und wohler.
Dein Hund schläft in einer Box
„Wenn der Hund in einer Box schläft, kann das auf gute Erziehung und Disziplin hindeuten. Der Hund ist gewöhnt, in einem vorgesehenen Bereich zu schlafen“, erklärt Trott. Dabei fügt sie hinzu, dass Hundeboxen ein Gefühl der Sicherheit und Privatsphäre vermitteln können. Dies sei also eine gute Option für Hunde, die in größeren, unüberschaubareren Räumen eher unruhig sind und sich überfordert fühlen.
Beeinflusst die Schlafposition meines Hundes seine Schlafqualität?
Selbst wenn dein Hund beim Schlafen seltsame Positionen einnimmt, kann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgegangen werden, dass er sich wohlfühlt. Und das ist wichtig – denn guter Schlaf ist für die Gesundheit deines Hundes unerlässlich. Die meisten erwachsenen Hunde schlafen etwa 11 bis 12 Stunden pro Tag, wobei dieser Schlaf auf mehrere kürzere Zeitabschnitte aufgeteilt wird.
Welpen schlafen etwa 18 bis 20 Stunden pro Tag, während ein älterer Hund möglicherweise 20 Stunden Schlaf benötigt. Auch hier ist es wichtig, die üblichen Gewohnheiten deines Hundes herauszufinden. Trott schlägt vor, die Schlafmuster aktiv zu überwachen. Wenn es dann zu Veränderungen kommt, kann sofort Rat beim Tierarzt eingeholt werden.
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Trott teilt folgende Tipps zur Verbesserung der Schlafqualität deines Hundes:
- Sorge für einen gemütlichen Schlafbereich. Wähle ein bequemes Bett, das zu Hundegröße und -rasse passt. Es sollte ausreichend gepolstert sein, um die Gelenke und Muskeln zu stützen, und an einem ruhigen, entspannenden Ort abseits von Lärm und Ablenkungen platziert werden.
- Sorge für einen sauberen Schlafbereich. Reinige und wasche die Bettwäsche des Hundes regelmäßig mit haustierfreundlichen Reinigungsmitteln, um gegen Schmutz, Bakterien und Allergenen vorzubeugen. So können Hautirritationen, Infektionen und andere gesundheitliche Probleme vermieden werden.
- Achte auf die Temperatur. Stelle sicher, dass der Schlafbereich je nach Wetter und Jahreszeit eine angenehme Temperatur für deinen Hund hat. Für Hunde, deren Körpertemperatur schnell ansteigt, eignet sich ein kühlerer Platz. Wenn dein Haustier schnell friert, könntest du ihm zusätzliche Decken oder ein beheiztes Hundebett anbieten.
- Sorge für einen einfachen Zugang zu Wasser. Stelle sicher, dass dein Hund den ganzen Tag über Zugang zu sauberem, frischem Wasser hat, auch während der Schlafenszeit. Dies ist besonders wichtig für Hunde, die nachts durstig werden oder unter gesundheitlichen Beschwerden leiden, die eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr erfordern. Ein Wasserbrunnen für Hunde eignet sich hervorragend als unbegrenzte Wasserquelle.
- Berücksichtige die individuellen Vorlieben deines Hundes. Achte auf die Schlafgewohnheiten und -präferenzen deines Hundes und berücksichtige sie bei der Ausstattung des Schlafplatzes. Wenn dein Hund etwa gerne in einer Box schläft, stelle sicher, dass sie so gemütlich und bequem wie möglich ist und genügend Platz bietet.
Wann du mit einem Tierarzt über die Schlafpositionen deines Hundes sprechen solltest
Die meisten Schlafpositionen haben keinen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes. Wenn der Hund allerdings krank ist, kann sich das auf die Haltung des Tiers im Schlaf auswirken. Dr. Wigfall empfiehlt, auf folgende Anzeichen und Symptome zu achten, wenn sich dein Hund auf den Schlaf vorbereitet oder schläft:
- Schwierigkeiten, die Schlafposition zu wechseln
- Schwierigkeiten beim Aufstehen nach dem Schlafen
- Lautäußerungen, Winseln oder Weinen beim Versuch, die Schlafposition zu wechseln
- Schlafstörungen oder nächtliches Aufstehen
- Längerer Schlaf als üblich
- Jegliches Zittern oder Veränderungen beim Atmen (am besten für den Tierarzt filmen)
- Lautes Schnarchen beim Schlafen (möglicher Hinweis auf brachyzephales obstruktives Atemwegssyndrom oder BOAS)