Hatschi! Es ist wieder Nies-Saison für uns Menschen. Wahrscheinlich kämpfst du zu dieser Jahreszeit gerade auch mit einigen Nebenhöhlenproblemen, aber wie steht es mit deinem besten, vierbeinigen Kumpel? Warum niest dein Hund eigentlich? Wenn dir auffällt, dass dein Hund viel niest, könnte das an einer Allergie, einem Virus oder aber auch nur am Spielen liegen.
Lies gleich weiter, um mehr darüber zu erfahren, was Hunde zum Niesen bringt, welche verschiedenen Arten von Niesern es bei Hunden gibt und wann du dir Sorgen machen solltest.
Hunden niesen beim Spielen
Wenn du mit einem Hund spielst oder ihn beim Herumtollen mit anderen Haustieren beobachtest, hast du wahrscheinlich schon einmal einen “Spielnieser” in Aktion gesehen. Viele Hunde niesen auf einmal kräftig mitten im Spiel – vor allem, wenn es so richtig aufregend ist.
Laut Hundeverhaltensexperten ist diese Art des Niesens eine Art der Kommunikation und soll dem Spielkameraden wahrscheinlich signalisieren, dass das Raufen nur zum Spaß ist oder um eine stressige Situation zu entschärfen. Hunde setzen ihren ganzen Körper zur Kommunikation ein und das Niesen ist dabei ein weiteres Werkzeug in ihrem Repertoire.
Wenn du deinen Hund beim Spielen und nur beim Spielen niesen siehst, ist es sehr wahrscheinlich, dass es etwas ist, worüber man sich Sorgen machen müsste. Wenn er jedoch unkontrolliert niest oder du Blutspuren bemerkst, sollten du deinen Tierarzt aufsuchen, um sicherzugehen, dass nicht etwas anderes dahintersteckt.
Steckt etwas in der Nase deines Hundes fest?
Wenn du beobachtest, dass dein Hund übermäßig niest, mit der Pfote an der Nase herumscharrt, sie am Boden reibt (häufiger oder aggressiver als sonst) oder Blut niest, steckt möglicherweise ein Fremdkörper in der Nase. Der wahrscheinlichste Übeltäter ist ein Grashalm, ein Haar, ein Essenskrümel oder eine Pflanze wie z.B. Mäuse-Gerste.
Die als Mäuse-Gerste bekannte Pflanzenfamilie zählt zu den Süßgräsern und hat einen scharfen, mit Widerhaken versehenen Samen. Diese stacheligen Kletten verteilen sich überall und können für Tiere extrem gefährlich werden.
Laut petMD kann Mäuse-Gerste in der Schnauze, den Augen, dem Maul, den Genitalien oder anderen Bereichen des Körpers eines Hundes stecken bleiben, und wenn sie einmal dort sind, wandern sie – was zu dauerhaften Schädigungen oder sogar zum Tod führen kann.
Wenn du den Verdacht hast, dass etwas in der Nase deines Haustieres feststeckt, solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen. Er oder sie wird die Situation genau einschätzen können und verhindern, dass es sich tiefer in der Nasenhöhle festsetzen kann.
Allergien bei Hunden
Eine weitere häufige Ursache für übermäßiges Niesen und Husten bei Hunden sind Allergien. Genau wie Menschen können auch Hunde allergisch auf Staub, Pollen, Schimmel, einen Flohbiss, ein Nahrungsmittel oder einen Reizstoff reagieren, der sich in der Luft befindet oder von einer eifrigen Schnauze aufgeschnüffelt wurde.
Das Niesen deines Haustieres kann vor allem dann auf eine Allergie zurückgeführt werden, wenn dein Vierbeiner außerdem besonders starken Juckreiz (entweder am ganzen Körper oder an einer bestimmten Stelle), Ausfluss aus den Augen oder der Nase hat oder hustet und keucht.
Wenn du glaubst, dass die Niesanfälle deines Hundes auf Allergien zurückzuführen sind, solltest du mit deinem Tierarzt sprechen. Er oder sie kann bestimmte Allergene identifizieren und einen Behandlungsplan mit dir ausarbeiten.
Rückwärtsniesen beim Hund
Wahrscheinlich wirst du dich erstmal ziemlich erschrecken, wenn dein Hund plötzlich ein wiederholtes Röcheln oder Würgegeräusch von sich gibt. Allerdings gibt es häufig einen harmlosen Grund für dieses furchtbare Geräusch: das Rückwärtsniesen.
Beim Rückwärtsniesen atmet dein Hund krampfartig und laut durch die Nase ein, was sich wie ein Ersticken oder Würgen anhören kann. Der American Kennel Club (AKC) weist darauf hin, dass dieser häufige und wirklich seltsame Reflex vermutlich eine Reaktion auf eine Reizung oder Entzündung der Kehle ist und dazu dienen soll, Fremdkörper, Allergene oder Reizstoffe zu entfernen.
Im Allgemeinen ist das Rückwärtsniesen harmlos. Wenn dein Haustier sich jedoch sichtlich unwohl fühlt oder mit dem Rückwärtsniesen einfach nicht aufhören kann, kannst du probieren, deinem Vierbeiner sanft den Hals zu massieren oder ihm leicht ins Gesicht zu pusten. Dies sollte den Schluckreflex auslösen, was krampflösend wirken kann. An die frische Luft gehen könnte ebenfalls hilfreich sein.
Es ist unwahrscheinlich, dass du deinem Hund Medikamente gegen das Rückwärtsniesen verabreichen musst, aber dein Tierarzt könnte Antihistaminika verschreiben, wenn das Rückwärtsniesen durch eine Allergie ausgelöst wird oder schwerwiegender wird.
Grund zur Besorgnis
Wenn du bemerkst, dass dein Hund ein bellend-keuchendes Geräusch macht (anstelle des charakteristischen Schnarchgeräuschs eines umgekehrten Niesens) und offenbar nicht mehr gut atmen kann, plötzlich Bewegung nicht mehr gut verträgt oder eine bläuliche Färbung des Zahnfleisches aufweist, solltest du ihn am besten sofort zum Tierarzt bringen.
Laut petMD könnte dies ein Anzeichen für einen Luftröhrenkollaps sein (der eher bei kleineren Rassen auftritt), was sehr schwerwiegend sein kann.
Mein Hund niest ständig
Wenn dein Hund unkontrolliert niest oder andere Symptome wie Husten, plötzliche Lethargie, Appetitlosigkeit, viel Ausfluss aus den Augen oder der Nase zeigt oder hohes Fieber hat, hat er sich möglicherweise mit dem Hundegrippevirus angesteckt.
Wenn du den Verdacht hast, dass sich dein Hund mit der Grippe angesteckt hat, solltest du sofort deinen Tierarzt anrufen. Bei unzureichender oder falscher Behandlung kann sich die Hundegrippe zu einer Lungenentzündung oder einer anderen gefährlichen Erkrankung entwickeln.
Da grippekranke Hunde hochansteckend sind, weist der AKC darauf hin, dass du deinen Tierarzt vorab über den möglichen Grippefall informieren solltest, bevor du deinen Hund zur Untersuchung in die Praxis bringst – dein Tierarzt hat eventuell bestehende Richtlinien zur Eindämmung oder Minimierung der Verbreitung des Virus.
Bei richtiger Behandlung sollten die Grippesymptome in etwa zwei bis drei Wochen abklingen. Es ist jedoch zu empfehlen, deinen Hund nach Auftreten der Symptome etwa dreißig Tage lang von anderen Hunden (und Katzen) zu isolieren, um eine Übertragung zu verhindern.
Genau wie Menschen können sich auch Hunde mit Erkältungsviren infizieren, die einen Niesanfall auslösen können. Wenn du bei deinem Vierbeiner zusätzliche Symptome wie eine laufende Nase, Fieber, tränende Augen oder einen allgemeinen Energiemangel feststellst, ist es wahrscheinlich, dass er sich einen Erkältungsvirus eingefangen hat.
Laut AKC sind die meisten Erkältungen bei Hunden relativ harmlos und klingen von selbst wieder ab. Trotzdem ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, sobald dein Hund Symptome zeigt (vor allem dann, wenn dein Hund sehr jung oder sehr alt ist oder ein geschwächtes Immunsystem hat). Dein Tierarzt kann durch eine Untersuchung ernstere Infektionen ausschließen, die eine zusätzliche Behandlung erforderlich machen könnten.
Nachdem dein Hund beim Tierarzt war, kannst du dir auch unsere Empfehlungen zu natürlichen Heilmitteln bei Hundeerkältungen ansehen, die du zu Hause anwenden kannst und die die Symptome deines Lieblings lindern können.
Gesundheit!
Obwohl das Niesen deines Hundes ein wenig beunruhigend sein kann, wirst du dank des Wissens über die verschiedenen Arten des Niesens besser einordnen können, wann du helfen kannst und ob das Niesen ein Anzeichen für ein ernsteres Problem ist.
Letztendlich kennst du deinen Hund am besten – wenn etwas nicht in Ordnung zu sein scheint, ist ein kurzer Anruf beim Tierarzt immer eine gute Idee.
Foto von: Unsplash/danielsan