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Du hast es dir gerade mit deinem Hund auf der Couch gemütlich gemacht und freust dich auf einen schönen, ruhigen Abend zu Hause vor dem Fernseher. Du bist in eine kuschelige Decke eingewickelt, hast eine große Schüssel Popcorn neben dir stehen und deine Lieblingssendung fängt gerade an – da klingelt es im Fernsehen plötzlich an der Tür. Und dein Hund flippt aus.
Zwar bellen nicht alle Hunde den Fernseher an, doch diejenigen, die es tun, setzen der Gemütlichkeit in ihrem Zuhause schnell ein Ende. Wie soll man einem Hund nun erklären, dass es doch nur eine TV-Sendung ist? Oder noch besser: Wie bringt man ihm bei, den Fernseher nicht anzubellen?
In diesem Artikel erfährst du, warum Hunde den Fernseher anbellen und wie man sie davon abhält.
Was Hunde im Fernsehen sehen (und warum sie bellen)
Studien zeigen, dass Hunde Bilder im Fernsehen ähnlich wahrnehmen wie wir, und dass sie intelligent genug sind, um andere Tiere auf dem Bildschirm zu erkennen – besonders auf großen Bildschirmen. Allerdings nehmen Hunde Bilder schneller wahr als Menschen, und sie sehen weniger Farbnuancen.
Abhängig von der Größe deines Fernsehbildschirms kann dein Hund möglicherweise nur bestimmte Bilder erkennen, oder er reagiert einfach nur auf das verwirrende Durcheinander aus Licht und Bewegung, das er sieht.
Natürlich haben Hunde auch ein ausgezeichnetes Gehör. Oft reagieren sie daher nicht nur auf die Bilder, sondern auch auf die Geräusche im Fernseher. Dabei sind sie vielleicht nicht in der Lage, den Unterschied zwischen einem im Fernsehen übertragenen Geräusch und einem Geräusch in bzw. außerhalb eurer Wohnung zu erkennen. Deshalb bellen so viele Hunde, wenn es im Fernsehen an der Tür klingelt.
Warum sie den Fernseher anbellen, ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Einige mögliche Gründe sind:
- Verwirrung: Was machen die Menschen in dieser großen Kiste und warum sehe ich sie nicht mehr, wenn ich dahinter schaue?
- Aufregung: Ooh! Ein Hund! Ich liebe Hunde! Den werd ich mal anbellen!
- Warnung: Hey Menschen! Da kommt etwas auf uns zu! Wollt nur sichergehen, dass ihr’s gesehen habt.
- Gewohnheit: Ich belle alles an, was sich bewegt, warum sollte ich hier nicht bellen.
Die folgenden Tipps werden dir helfen, deinem Hund beizubringen, nicht jedes Mal zu bellen, wenn ihr euch etwas im Fernsehen ansehen wollt.
Fernsehzeit = Trainingszeit
Manche Hunde reagieren einfach nur aus Gewohnheit auf Bilder oder Geräusche aus dem Fernseher. Ihnen kann man helfen, ihre Gewohnheiten zu ändern und sich zu entspannen. Dafür braucht es einfach Zeit und geduldiges Training.
Eine Möglichkeit, deinem Hund beizubringen, vor dem Fernseher nicht zu bellen: Belohne ihn dafür, dass er entspannt ist und keine Geräusche von sich gibt.
Achte genau auf das Verhalten deines Hundes, während der Fernseher läuft. Wenn ein Bild oder ein Geräusch auftaucht, bei dem er normalerweise reagieren würde, gib ihm so schnell wie möglich eine Belohnung. Füttere ihm mehrere Leckerlis hintereinander, solange er ruhig bleibt.
Nachdem du deinem Hund ein paar Leckerlis verfüttert hast, solltest du eine kurze Pause einlegen, damit er wieder auf den Bildschirm schauen kann. Gib ihm dann noch ein paar Leckerlis. Belohne deinen Hund so lange, bis das störende Bild nicht mehr auf dem Bildschirm zu sehen ist (oder das Geräusch aufgehört hat).
Die Idee ist, deinen Hund so zu konditionieren, dass er Dinge auf dem Bildschirm mit Leckerlis assoziiert. Nach ein paar kurzen Trainingseinheiten sollte er anfangen, dich bei zuvor für ihn aufregenden Bildern oder Geräuschen anzusehen, anstatt zu bellen.
Ab dann kannst du ihn schrittweise von den Leckerlis entwöhnen, sodass du ihm nur noch gelegentlich einen Hundekeks geben oder aber Zuneigung zeigen musst, um sein positives Verhalten zu belohnen. Die Idee besteht darin, ihn allmählich so zu konditionieren, dass er sich entspannt und auf die Zeit mit dir konzentriert anstatt auf die Bilder und Geräusche auf dem Bildschirm.
Fernsehzeit = Spielzeit
Es gibt noch eine andere Art von Ablenkung, die bei Hunden gut funktioniert. Wenn du dir das nächste Mal deine Lieblingssendung ansiehst, kannst du parallel dazu mit deinem Hund Tauziehen oder Apportieren spielen. Sorge einfach dafür, dass er beschäftigt ist, damit du deine Sendung ohne den lautstarken Protest deines Mitbewohners genießen kannst.
Auch Spielzeug und Spiele können als Trainingshilfen verwendet werden. Folge einfach den bereits oben für Leckerlis vorgeschlagenen Ablenkungstipps, um deinen Hund mithilfe von Spielen zu trainieren.
Beschäftigung für den Mund
Du musst deine Lieblingssendung nicht wegen des Gebelles deines Hundes verpassen. Gib ihm einfach zu verstehen, dass TV-Zeit für ihn Unterhaltung bedeutet. Mit einem gefüllten KONG-Spielzeug, einem Geweih oder einem Bully-Stick kannst du seine Aufmerksamkeit und seinen Mund ablenken, damit er den Bildschirm nicht anbellt. Alternativ kannst du deinem Hund ein herausforderndes Puzzlespielzeug geben, damit er seine volle Gehirn-Power auf die Problemlösung anstatt auf den Fernseher fokussiert.
Wenn du jeden Tag zur gleichen Zeit fernsiehst, könntest du deinem Hund kurz vor Sendungsbeginn immer sein Futter geben. So bringst du ihm bei, TV-Zeit mit Futterzeit gleichzusetzen.
Training und Spiele vor der Ruhezeit
Ein müder Hund ist ein entspannter Hund, und ein entspannter Hund reagiert weniger wahrscheinlich auf audiovisuelle Trigger aus dem Fernseher. Wenn du also weißt, dass du später viel Zeit auf der Couch verbringen wirst, nimm deinen Hund vorher mit auf einen langen Spaziergang oder einen Spielbesuch.
Während du dann nachher durch die Programme zappst, wird dein Hund so entspannt sein, dass er gar nicht mehr mitbekommt, was auf dem Bildschirm vor sich geht.
Kabellose Kopfhörer
Manche Hunde können einfach nicht damit umgehen, seltsame Geräusche im Fernsehen zu hören. Training ist zwar der beste langfristige Ansatz für dieses Problem, aber wenn du jetzt sofort unbedingt Netflix mit deinem Hund ansehen möchtest, sind kabellose Kopfhörer eine gute kurzfristige Lösung.
Während du dann hören kannst, was in der Sendung vor sich geht, wird dein Hund nur dich hören. Das ist ein Kompromiss, der euch beiden Stress ersparen kann.
Titelbild: DogTV