- Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine professionelle, tierärztliche Konsultation.
Bohnen sind reich an Ballaststoffen und Proteinen und einige Sorten enthalten sogar wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Ihr Nährwert macht Bohnen nicht nur zu einem hervorragenden Nahrungsmittel für Menschen – bestimmte Bohnensorten kann man auch seinem Hund als leckeren Snack füttern. Doch aufgepasst: Nicht alle Arten von Bohnen sind für Hunde geeignet.
Hunde dürfen beispielsweise keine Dosenbohnen, Ackerbohnen, trockenen Bohnen oder Kaffeebohnen essen. Warum das so ist, erklären wir weiter unten noch ausführlicher. Wichtig ist auch zu wissen, dass Bohnen nicht die tierischen Proteine in vollwertigem und ausgewogenem Hundefutter ersetzen können. Außerdem solltest du deinem Hund nur Bohnen füttern, die gekocht sind und denen weder Salz noch Gewürze hinzugefügt wurden.
Die Food and Drug Administration (FDA) empfiehlt, dass man bei seinem Tierarzt nachfragt, bevor man ein Hundefutter kauft, auf dessen Zutatenliste unter den ersten 10 Zutaten Erbsen, Linsen und andere Hülsenfrüchte aufgeführt werden. Sprich dich am besten im Voraus mit deinem Tierarzt ab, wenn du Bohnen auf den täglichen Speiseplan deines Hundes setzen möchtest.
In diesem Artikel findest du eine vollständige Liste mit Bohnen, die für Hunde unbedenklich sind, fachkundige Anweisungen zum Füttern von Bohnen sowie einige Rezeptideen.
Welche Arten von Bohnen dürfen Hunde essen?
Laut Dr. Kevin Puzycki, DVM und Sprecher von Solid Gold können Hunde viele Bohnensorten bedenkenlos essen.
Beispiele solcher Bohnen – und ihre Vorteile – sind:
- Schwarze Bohnen: Diese enthalten Vitamin C, Vitamin K und Mangan sowie Proteine und Ballaststoffe.
- Limabohnen (Mondbohnen): Diese liefern neben fettfreiem Protein auch Ballaststoffe.
- Kichererbsen: Diese enthalten viele Ballaststoffe und Proteine. Du solltest deinem Hund keinen Hummus oder Kichererbsen aus der Dose geben, da diese beiden Lebensmittel oft Zusatz- oder Konservierungsstoffe enthalten, die Verdauungsprobleme verursachen können.
- Grüne Bohnen (Gartenbohnen): Diese liefern Ballaststoffe, Magnesium, Vitamin A, Vitamin C und Vitamin K. Hunde können frische, gefrorene oder gekochte grüne Bohnen essen.
- Kidneybohnen: Rohe Kidneybohnen sind für Hunde giftig, aber vollständig gekochte Kidneybohnen liefern ihnen zahlreiche Nährstoffe, darunter Antioxidantien, Ballaststoffe, Proteine und Vitamine.
- Pintobohnen: Diese liefern Proteine, Ballaststoffe und Magnesium.
- Linsen: Diese liefern Eisen, Ballaststoffe und Proteine.
- Augenbohnen: Diese liefern Proteine, Ballaststoffe und Vitamin K.
- Sojabohnen (Edamame): Diese enthalten Proteine, Omega-3-Fettsäuren, Kalzium und Vitamin C. Hunde können Sojabohnen roh oder gekocht essen.
Noch einmal zur Erinnerung: Du solltest es vermeiden, deinem Hund rohe, trockene oder Dosenbohnen zu füttern (sofern oben nicht anders angegeben), und Bohnen auch weder Gewürze noch andere Würzmittel hinzufügen.
Die wichtigsten Vorteile von Bohnen für Hunde
Für Hunde geeignete Bohnen haben einen guten Nährwert, wenn sie in Maßen verzehrt werden. Die folgende Tabelle zeigt einige der positiven Effekte von Bohnen.
Nährstoff | Vorteil |
Vitamin A | Trägt zur Aufrechterhaltung einer guten Sehkraft bei, unterstützt das Wachstum und die Entwicklung und fördert ein gesundes Immunsystem. |
Vitamin C | Unterstützt das Immunsystem und das allgemeine Wohlbefinden deines Hundes. Es hilft auch bei der Kollagenproduktion, die für gesunde Haut, Gelenke und Bindegewebe unerlässlich ist. |
Vitamin K | Hilft bei der Proteinverstoffwechselung und unterstützt eine gesunde Blutgerinnung. |
Magnesium | Hilft dem Körper, andere Nährstoffe effektiver aufzunehmen. |
Antioxidantien | Verhindert zelluläre und molekulare Schäden und kann bei älteren Hunden zur Verbesserung der kognitiven Funktion beitragen. |
Proteine | Enthält Aminosäuren wie Taurin und trägt zur Erhaltung der Gesundheit von Knochen, Muskeln, Knorpel und Haut bei. |
Ballaststoffe | Fördert die Verdauung, hilft bei der Regulierung des Stuhlgangs und kann dazu beitragen, dass sich Hunde nach dem Fressen länger satt fühlen. |
Stellt der Verzehr von Bohnen für Hunde ein Risiko dar?
Dr. Puzycki mahnt, dass Hunde trockene oder rohe Bohnen nicht verdauen können. Darüber hinaus enthalten verarbeitete Optionen wie Bohnen aus der Dose oder Baked Beans normalerweise viele Zusatzstoffe, Konservierungsstoffe und Natrium.
Ein übermäßiger Verzehr von Bohnen kann bei Hunden auch Nebenwirkungen haben, darunter Verdauungsstörungen, Blähungen, Gewichtszunahme oder ein Ungleichgewicht in der Ernährung.
Weitere Informationen zu den Bohnensorten, die Hunde nicht essen dürfen, findest du in der Tabelle unten.
Bohnensorte | Nebenwirkungen |
Rohe Bohnen | Viele Arten roher Bohnen können Hunde nur schwer verdauen. Rohe Kidneybohnen sind sogar giftig für Hunde. |
Bohnenpasten und -pulver | Handelsübliche Bohnenpasten und -pulver enthalten oft zugesetztes Salz und zugesetzten Zucker – und diese sollten Hunde ja bekanntermaßen nicht essen. Allerdings erklärt Dr. Puzycki, dass man seinem Hund eine hausgemachte Bohnenpaste zubereiten kann, die nur aus gekochten Bohnen und Wasser besteht. |
Rizinussamen | 30 g Rizinussamen reichen aus, um bei Hunden innerhalb von 12 bis 48 Stunden nach der Einnahme schwerwiegende Nebenwirkungen hervorzurufen. Zu diesen unerwünschten Folgen gehören Mundreizungen, Brennen im Mund und Rachen, erhöhter Durst, Erbrechen, Durchfall, Nierenversagen und Krämpfe. |
Frijoles Refritos | Das Fett in Frijoles Refritos kann bei Hunden Erbrechen, Durchfall und Magenbeschwerden verursachen. Frijoles Refritos aus der Dose können zudem für Hunde giftige Gewürze wie Knoblauch und Zwiebeln enthalten. |
Baked Beans | Baked Beans enthalten viel Fett und Zucker und sind daher besonders ungeeignet für Hunde mit Diabetes. Hunde, die Baked Beans essen, können eine Pankreatitis entwickeln oder eine Schädigung ihrer roten Blutkörperchen erleiden. |
Bohnen aus der Dose | Bohnenkonserven enthalten viel Salz. Salz ist generell für Hunde nicht gesund, es stellt jedoch ein besonderes Risiko für Hunde mit Erkrankungen wie beispielsweise einer Herzinsuffizienz dar. |
Ackerbohnen | Ackerbohnen enthalten eine Verbindung namens Phytohämagglutinin (PHA), die in großen Mengen für Hunde giftig ist. Beim Kochen wird das PHA zwar neutralisiert, doch die Größe und die zähe Schale dieser Bohne erschweren das Garen. Zu den Symptomen einer PHA-Vergiftung gehören Erbrechen, Durchfall und Lethargie. Wenn dein Hund diese Symptome aufweist, wende dich sofort an deinen Tierarzt. |
Kaffeebohnen | Alle Formen von Koffein sind für Hunde hochgiftig, da Koffein ihre Herzfrequenz gefährlich erhöhen kann. |
Wichtig: Glaubst du, dass dein Hund eine Bohnensorte gefressen hat, die er nicht essen sollte? Experten deiner örtlichen Giftnotrufzentrale können dir mehr Informationen zu den möglichen Nebenwirkungen geben und dir sagen, wann du deinen Tierarzt kontaktieren solltest.
Verursachen Bohnen eine sekundäre dilatative Kardiomyopathie?
Die FDA untersucht derzeit einen möglichen Zusammenhang zwischen bestimmten Hundefutterdiäten und einer Herzerkrankung, die als nicht-erbliche (sekundäre) dilatative Kardiomyopathie (dilated cardiomyopathy, DCM) bezeichnet wird. Sekundäre DCM ist eine Herzerkrankung, die jede Hunderasse betreffen kann. Sie wird durch Faktoren verursacht, die nicht mit der Genetik zusammenhängen – also etwa die Ernährung.
Die FDA konnte noch keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Hundefutter und DCM feststellen, jedoch gibt es einige berechtigte Bedenken. Beispielsweise können einige Hundefutterarten, die viele Hülsenfrüchte enthalten, das Risiko einer sekundären DCM bei Hunden erhöhen.
Begriff | Definition |
Hülsenfrucht | Hülse bzw. Samen von Leguminosen |
Bean | Ein essbarer, länglicher Samen, der in der Hülse einer Hülsenfrucht wächst |
Pulses | Dried beans |
Da Experten noch keine aussagekräftigen Ergebnisse zur Ursache der sekundären DCM gefunden haben, ist es eine gute Idee, deinen Tierarzt zu konsultieren, bevor du deinem Hund Futter gibst, auf dessen Zutatenliste Hülsenfrüchte unter den ersten 10 Zutaten aufgeführt sind. Dein Tierarzt kann dir bei dieser Gelegenheit noch weitere Vorschläge für eine sichere und nahrhafte Ernährung geben.
So fütterst du deinem Hund Bohnen
Die folgenden Tipps solltest du beachten, wenn du deinem Hund Bohnen zu fressen gibst:
- Passe die Bohnengröße an die Größe und Vorlieben deines Hundes an: Wenn dein Hund gerne auf Dingen herumkaut, kannst du die Bohnen ganz lassen, damit er sich eine Zeit lang damit amüsieren kann. Neigt dein Hund hingegen dazu, Dinge unzerkaut zu schlucken oder hat er Schwierigkeiten, große Futterstücke zu kauen, solltest du die Bohnen vielleicht besser in kleinere Stücke schneiden.
- Füttere ihm Bohnen nur in Maßen: „Wie alle Obst- und Gemüsesorten sollten Bohnen nicht mehr als 10 % der täglichen Kalorienaufnahme deines Hundes ausmachen“, rät Dr. Puzycki, der handelsübliches Hundefutter als Hauptnahrungsquelle für Hunde empfiehlt.
- Weiche trockene Bohnen über Nacht ein und koche sie in Wasser: Dadurch sorgst du dafür, dass die Bohnen sowohl weich genug zum Kauen als auch sicher für den Verzehr durch deinen Hund sind. Für einen zusätzlichen Geschmacks- und Nährstoffschub kannst du das Wasser durch hausgemachte oder im Handel erhältliche Knochenbrühe für Hunde ersetzen.
Hundesnacks aus Kichererbsenmehl
Wenn du deinem Hund gerne selbstgemachte Mahlzeiten zubereitest, solltest du zunächst die Hilfe eines tierärztlichen Ernährungsberaters in Anspruch nehmen.
Generell ist es völlig in Ordnung, deinem Hund selbstgemachte Snacks zu geben, solange diese nur 10 % oder weniger seines täglichen Kalorienbedarfs ausmachen.
Unser Rover-Koch hat im Folgenden ein proteinreiches Snack-Rezept zusammengestellt, das du zu Hause ausprobieren kannst. Diese Leckerlis aus Kichererbsenmehl sind reich an Ballaststoffen und können daher das Sättigungsgefühl deines Hundes positiv beeinflussen.
Zubereitung:
- Den Backofen auf 180 °C vorheizen.
- In einer großen Schüssel 120 g Kichererbsenmehl, 120 g ungesüßtes Apfelmus und 2 Esslöffel Erdnussbutter (darin sollte kein Xylit enthalten sein) mixen, bis alles gut vermengt ist.
- Den Teig ausrollen, bis er etwa einen halben Zentimeter dick ist. Falls gewünscht, die Arbeitsfläche mit zusätzlichem Mehl oder ein paar Haferflocken bestreuen.
- Die Kekse mit einer Ausstechform ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
- 22 Minuten backen oder bis die Ränder goldbraun sind.
- Die Kekse auf dem Backblech vollständig abkühlen lassen und anschließend in einem luftdichten Behälter aufbewahren.
Tipps:
- Für einen Keks mit mehr Biss den Ofen nach 22 Minuten Backen ausschalten und die Kekse weitere 5–10 Minuten im Ofen ruhen lassen.
- Dem Teig vor dem Backen Blaubeeren, geriebene Karotten oder andere für Hunde geeignete Obst- oder Gemüsesorten beigeben.