- Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine professionelle, tierärztliche Konsultation.
Es geht nichts über ein köstliches Rührei zum Frühstück – eine nahrhafte und sättigende Speise, die einfach zuzubereiten und vielseitig in ihrer Variation ist. Im Gegensatz zu bestimmten Lebensmitteln, die für Hunde nicht geeignet sind, sind Eier auch für deinen pelzigen Begleiter sicher und sehr nahrhaft.
„Eier sind eine hervorragende Proteinquelle“, so Gerald Pepin, qualifizierter Ernährungsberater für Hunde und Gründer von The Canine Nutritionist. Sie sind nicht nur reich an gesunden Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen, sondern liefern auch Energie, fördern den Muskelaufbau, stärken Zähne und Knochen und unterstützen die Heilung und Regeneration von beschädigten oder verletzten Gelenken und Geweben im Körper, so Pepin.
Hunde können sowohl das Eigelb als auch das Eiweiß verzehren – ein Trennen des Eis ist also nicht erforderlich. Zu bedenken ist aber: Einige Zubereitungsformen sind gesünder für Hunde als andere. Die Menge und Häufigkeit variiert dabei auch je nach Rasse.
In diesem Artikel erfährst du mehr über das Füttern von Hunden mit Eiern.
Wie viele Eier sollte ich meinem Hund geben?
Laut Dr. Emma Scales-Theobald, Ernährungsberaterin für Hunde bei Pooch & Mutt, ist der Konsum folgender Mengen pro Tag und Woche in Ordnung:
Rassengröße | Max. Eier pro Tag | Max. Eier pro Woche |
Spielzeug (bis 6 kg) | ¼ | ½–1 |
Klein (6–10 kg) | ½ | 1 |
Mittel (11–25 kg) | 1 | 1–2 |
Groß (26–45 kg) | 1 | 2–3 |
Sehr groß (über 45 kg) | 2 | 3 |
Sie weist darauf hin, dass diese Angaben lediglich einen Richtwert darstellen und je nach Alter, Aktivitätsgrad und allgemeinem Gesundheitszustand des Hundes variieren können. „Bestenfalls wird immer ein Tierarzt konsultiert, der über die angemessene Menge für einen gewissen Hund informieren kann“, so Dr. Scales-Theobald.
Welche Arten von Eiern dürfen Hunde fressen?
Hunde können verschiedene Arten von Eiern fressen, so Pepin:
- Gekocht: Du kannst deinem Hund bedenkenlos weiche oder hartgekochte Eier geben.
- Rührei: Auch diese Variation ist in Ordnung für deinen Hund – aber ohne Zugabe von Salz, Butter und Milch bei der Zubereitung. Wenn ein Hund zu viel Salz zu sich nimmt, ist das Risiko einer Dehydrierung höher, während Milchprodukte für Hunde nicht leicht verdaulich sind und daher zu Magenproblemen führen können.
- Pochiert: Hunde dürfen pochierte Eier bedenkenlos fressen.
- Gebacken: Hunde können auch gebackene Eier fressen – jedoch ohne weitere Zutaten wie Milchprodukte und Salz.
Spiegeleier eignen sich laut Pepin nicht für Hunde. „Hunde brauchen zwar Fett in ihrer Ernährung – zu viel Fett kann jedoch schädlich sein“, erklärt Pepin.
Rohe Eier sind eine Ausnahme
Das Füttern von Hunden mit rohen Zutaten erfreut sich in letzter Zeit immer größerer Beliebtheit. Rohe Eier eignen sich jedoch nicht für deinen Vierbeiner. Während rohe Eier zwar nicht giftig sind, können sie Bakterien wie Escherichia Coli und Salmonellen enthalten. Diese Bakterien können eine Lebensmittelvergiftung verursachen – sowohl bei Mensch als auch bei Tier.
Darüber hinaus können rohe Eier ein Enzym enthalten, das die Aufnahme von Biotin hemmt – ein wichtiges Vitamin für Haut und Fell.
Als Hundebesitzer kannst du einige wichtige Maßnahmen ergreifen, um eine Lebensmittelvergiftung zu vermeiden:
- Achte immer darauf, dass die Eier gut durchgekocht/durchgebraten sind, betont Dr. Scales-Theobald.
- Pepin empfiehlt, wenn möglich organische Eier zu kaufen und sie kühl zu lagern, um das Risiko einer Bakterienbildung zu minimieren.
- Für zusätzliche Sicherheit kannst du speziell behandelte Eier besorgen – oder auch Eier, die von Hühnern gelegt wurden, die gegen Salmonellen geimpft sind. In der EU gibt es Verordnungen, die die Impfung von Legehennen gegen Salmonellen vorschreiben.
- Wasche deine Hände immer gründlich, nachdem du Eier zubereitet hast.
Wenn dein Hund ein zu Boden gefallenes rohes Ei frisst, besteht kein Grund zur Sorge. Achte gut auf Anzeichen einer Verdauungsstörung wie Erbrechen oder Durchfall und rufe im Bedarfsfall deinen Tierarzt an.
Dürfen Hunde auch Eierschalen essen?
Der knusprige Überzug mag für uns Menschen vielleicht nicht so schmackhaft sein, Hunde sind hier aber nicht so pingelig. Die Schalen enthalten sogar wichtige Nährstoffe!
„Eierschalen sind eine ausgezeichnete Quelle für Kalziumkarbonat“, erklärt Pepin. „Ein Hund braucht Kalzium für den Aufbau und den Erhalt gesunder Knochen, Nägel, Zähne und Fell. Kalzium fördert außerdem die Nerven- und Muskelfunktion, unterstützt die Blutgerinnung und sorgt für ein gesundes Herz.“
Zu viel Kalzium kann Hunden jedoch schaden. Aus diesem Grund solltest du dich von deinem Tierarzt beraten lassen, bevor du Eierschalen an deinen Hund verfütterst. Dein Tierarzt kann dir je nach den individuellen Bedürfnissen deines Haustiers die entsprechenden Infos zur richtigen Menge geben.
Darüber hinaus können große Schalenteile eine potenzielle Erstickungsgefahr darstellen, da aufgrund der scharfen Kanten Verletzungsgefahr besteht. Pepin empfiehlt daher, Eierschalen zunächst zu waschen, im Ofen zu backen und dann zu Pulver zu mahlen.
Die 7 größten Vorteile von Eiern für Hunde
Eier können in Kombination mit anderen Lebensmitteln, die normalerweise vom Menschen gegessen werden (wie Obst und Gemüse) das Wohlbefinden von Hunden steigern.
Folgende Nährstoffe, die in Eiern enthalten sind, sind gut für deinen Hund:
Nährstoff | Vorteile für Hunde |
Essenzielle Aminosäuren | Anhand essenzieller Aminosäuren produziert der Körper Protein, das eine entscheidende Rolle für Wachstum, Entwicklung und Kraft spielt. Eiweiß ist eine gute Quelle für essenzielle Aminosäuren, so Dr. Megan Shepherd, staatlich geprüfte Ernährungsberaterin für Tiere und Gründerin von Veterinary Clinical Nutrition. |
Vitamin A | Vitamin A fördert viele wichtige Funktionen, darunter Immunität, Knochengesundheit, Sehvermögen und Fortpflanzungsfähigkeit. |
B-Vitamine, einschließlich Biotin, B12 und Folsäure | B-Vitamine in verschiedenen Formen unterstützen die Funktion des Nervensystems, die Produktion roter Blutkörperchen, die Immunität, gesundes Fell und gesunde Haut und mehr. |
Vitamin D | Dieses „Sonnenvitamin“ fördert die Knochen- und Herzgesundheit. Das Vitamin D, so Dr. Shepherd, ist im Eigelb enthalten. |
Eisen | Eisen ist für die Energieerzeugung sowie den Transport und die Speicherung von Sauerstoff im Körper essenziell. |
Selen | Selen unterstützt die Funktion der Schilddrüse – dem Teil des Körpers, der die Hormone reguliert. Es fördert außerdem den Stoffwechsel und wirkt als Antioxidans. |
Fettsäuren | Zu den bekanntesten Fettsäuren gehören Omega 3 und 6. Sie können auch dazu beitragen, das Immunsystem und die Herzgesundheit aufrechtzuerhalten, Entzündungen zu reduzieren (die mit zahlreichen Gesundheitsproblemen verbunden sind) und die Gesundheit der Haut zu fördern. Diese Nährstoffe befinden sich im Eigelb. |
Stellen Eier ein Risiko für Hunde dar?
Obwohl Eier gesundheitsfördernd sind, können sie auch einige Risiken bergen. Das Eigelb ist beispielsweise reich an Fett, so Dr. Shepherd. Hunde, die empfindlich auf Nahrungsfette reagieren, wie etwa solche mit einer Bauchspeicheldrüsenentzündung in der Vorgeschichte, sollten daher kein Eigelb essen.
Das Eigelb enthält außerdem reichlich Vitamin D. Wenn dein Hund also in der Vergangenheit an Kalziumoxalat-Harnsteinen oder Hyperkalzämie (erhöhtes Kalzium im Blut) gelitten hat, sollte er laut Dr. Shepherd kein Eigelb fressen. „Das liegt daran, dass das Vitamin D die Kalziumaufnahme über die Nahrung fördert.“
Auch die empfohlene Kalorienmenge ist zu berücksichtigen. Eier sollten laut Dr. Shepherd 10 % der täglichen Kalorienzufuhr des Hundes nicht überschreiten. Zu viele Kalorien können zu Fettleibigkeit und Gesundheitsproblemen wie Herzerkrankungen führen.
„Wenn du deinem Hund regelmäßig Eier füttern möchtest, musst du unter Umständen die Menge an Leckerlis oder Futter reduzieren, um sicherzustellen, dass die Kalorienmenge pro Tag nicht überschritten wird“, so Dr. Scales-Theobald.
Abgesehen von den zusätzlichen Kalorien und dem potenziellen Risiko von Fettleibigkeit gibt es folgende Faktoren, die zu gesundheitlichen Problemen im Zusammenhang mit dem Verzehr von Eiern führen können:
- Verdauungsstörungen: Symptome umfassen Durchfall, Erbrechen und Blähungen, so Dr. Scales-Theobald. „Untersuchungen haben gezeigt, dass bereits zwei Eier auf einmal bei einem kleinen Hund und fünf Eier bei großen Rassen zu Magenbeschwerden führen können.“
- Mangelernährung: Der Verzehr einer zu großen Menge an Eiern kann zu einer unausgewogenen Ernährung führen, die laut Dr. Scales-Theobald mit Gewichtsverlust und einem Nährstoffmangel in Verbindung gebracht werden kann. Langfristige gesundheitliche Schäden sind dabei möglich.
Unterm Strich gilt: Eier sollten nur in Maßen verfüttert werden. „Im besten Fall sind Eier Teil einer ausgewogenen Ernährung, die den spezifischen Ernährungsbedürfnissen deines Hundes entspricht“, so Dr. Scales-Theobald.
Können Hunde allergisch auf Eier reagieren?
Hunde können allergisch oder empfindlich auf Nahrungsmittel reagieren, einschließlich Eier. Gewisse Rassen wie etwa West Highland White Terrier, Labrador Retriever und Cocker Spaniel neigen häufiger zu Nahrungsmittelallergien.
Zu den häufigsten Anzeichen einer allergischen Reaktion auf Eier gehören laut Dr. Scales-Theobald:
- Erbrechen
- Durchfall
- Keuchen
- Juckende Haut
- Schwellungen
Wenn dein Hund nach dem Verzehr von Eiern Anzeichen einer Reaktion zeigt, solltest du dich unmittelbar an deinen Tierarzt wenden.
Serviervorschläge und Rezepte für Eier
Bei der Zubereitung von Eiern für Hunde solltest du Salz, Knoblauch und Zwiebeln vermeiden – letztere sind beide giftig für Hunde.
Laut Dr. Scales-Theobald kannst du Eier mit folgenden Nahrungsmitteln zubereiten:
- Gemüse wie Spinat, Brokkoli, Grünkohl oder Süßkartoffel
- Fleisch wie Huhn, Truthahn oder Rind
- etwas fettarmem Käse
- etwas Kokosnussöl mit gesunden Fetten zur Förderung der Haut- und Fellgesundheit des Hundes
Wie bei Eiern solltest du diese Zutaten in Maßen verabreichen, je nach den individuellen Ernährungsbedürfnissen deines Hundes, erklärt sie.
Du brauchst Inspiration für ein Rezept? Dann bist du hier genau richtig! Im Folgenden findest du ein Rezept für Mini-Muffins mit Ei sowie ein einfaches Rezept von Dr. Scales-Theobald für hundefreundliche Mini-Truthahn- und Brokkoli-Quiches.
„Bei der Zubereitung von Quiche für Hunde müssen einige Änderungen vorgenommen werden, da sie häufig Knoblauch und Zwiebel enthalten“, erklärt sie. „Man kann auch immer eine Eigenvariation mit Zutaten kreieren, die Hunde fressen dürfen. Bei diesem Rezept werden zwölf Mini-Quiches in einem Cupcake-Blech zubereitet – die perfekte Menge zum Einfrieren für später.“
Zutaten:
- 100 g Truthahn, in kleine Stücke geschnitten
- 100 g gehackter Brokkoli
- 43 g geriebener fettarmer Käse
- 120 Milliliter Milch
- 4 große Eier
Anweisungen:
- Das Backrohr auf 180 °C (350 °F) vorheizen
- Das Cupcake-Blech leicht einfetten.
- Etwas Truthahn, Brokkoli und Käse in jede Cupcake-Form füllen.
- Milch und Eier in einer Schüssel verrühren.
- Eier-Milch-Mischung gleichmäßig in jede Cupcake-Form füllen.
- Das Cupcake-Blech ins Backrohr schieben und 20 Minuten backen, bis die Mischung leicht goldbraun ist.
- Das Blech vor dem Entnehmen der Quiches eine Minute lang abkühlen lassen. Die Quiches dann auf einem Kuchengitter platzieren und vollständig abkühlen lassen.