Mit ihrem stoischen Gesichtsausdruck und dem stämmigen Körperbau gilt die Englische Bulldogge schon seit Jahrhunderten als Verkörperung von Stärke und Widerstandsfähigkeit. In den USA sind Englische Bulldoggen laut dem AKC die fünftbeliebteste Hunderasse. Und wen wundert’s: Besonders die kleinen Welpen sind mit ihrem breiten Grinsen einfach zum Dahinschmelzen.
In den Vereinigten Staaten kommen Englische Bulldoggen auch öfter als Maskottchen zum Einsatz, beispielsweise Handsome Dan an der Yale-Universität oder Chesty beim United States Marine Corps. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der englische Premierminister Winston Churchill aufgrund seines störrischen Charakters oft mit der Englischen Bulldogge verglichen.
Die Englische Bulldogge wurde ursprünglich im mittelalterlichen England für den brutalen Sport des Bullbaiting gezüchtet, bei dem die Hunde gegen Stiere kämpfen mussten. Seitdem wurde die Rasse jedoch zu dem sanften, liebevollen Haustier umgezüchtet, das wir heute kennen und lieben.
Englische Bulldoggen sind also sehr beliebte Haustiere, doch wie gut kennst du dich eigentlich mit diesen lustigen, charmanten Hunden aus? In diesem hilfreichen Rassenleitfaden kannst du deine Kenntnisse zur Englischen Bulldogge auffrischen und vielleicht auch ein paar neue interessante Fakten lernen:
Fakten zu Englischen Bulldoggen
Größe | Mittelgroß. Männliche Englische Bulldoggen bringen bis zu 23 kg und Weibchen bis zu 18 kg auf die Waage. Sie können eine Größe zwischen 35 und 39 cm erreichen. |
Merkmale der Rasse | Englische Bulldoggen sind für ihren kräftigen, muskulösen Körperbau und ihren krummbeinigen Gang bekannt. Sie haben einen breiten Kopf mit einer kurzen Schnauze und gerunzelten Stirn. Von dem ausgeprägten Kiefer hängen auf beiden Seiten die Backen herunter.
Ihr Fell ist kurz, glatt und kann verschiedene Farben und Muster annehmen, darunter Weiß, Hellbraun, Rot und gescheckt. |
Temperament | Trotz ihrer vielleicht etwas einschüchternden Mine sind Englische Bulldoggen gelassene, freundliche und treue Begleiter. Die gesellige Natur dieser süßen Kraftpakete äußert sich im Welpenalter als große Begeisterung beim Spielen.
Robustes Kauspielzeug und viel Geduld werden während der frühen Sozialisierung der störrischen Welpen nötig sein, damit sie im Erwachsenenalter ihr volles Potenzial entwickeln können. Diese sanftmütigen Hunde sind begierig darauf, ihren Menschen zu gefallen. Doch auch, wenn sie im Erwachsenenalter normalerweise ein gelasseneres Temperament entwickeln, können sie sich von Zeit zu Zeit noch dazu hinreißen lassen, die Regeln etwas auszureizen. |
Fellpflege und Gesundheit | Englische Bulldoggen müssen regelmäßig gebürstet werden – zwei- bis dreimal pro Woche wird empfohlen. Was man sich als Besitzer möglicherweise nicht erwartet, ist die Tatsache, dass man auch die Falten der Englischen Bulldogge regelmäßig überprüfen und bei Bedarf reinigen muss. Dort können sich nämlich Essensreste oder Feuchtigkeit festsetzen. Die Krallen sollten alle zwei Wochen gestutzt werden.
Die Englische Bulldogge ist eine brachyzephale Rasse, was bedeutet, dass diesen Hunden aufgrund ihrer kurzen Schnauze bei heißem Wetter das Atmen schwerfallen kann. Aus diesem Grund müssen Besitzer darauf achten, ihr Tier nicht einer extremen Hitze oder Feuchtigkeit auszusetzen. Es gibt zwar kein Leiden, das man bei den meisten Bulldoggenwelpen beobachten kann, doch der Bulldog Club of America empfiehlt, bei Bulldoggen vorsichtshalber eine Herzuntersuchung, eine Untersuchung der Patella und eine Untersuchung auf Trachealhypoplasie (eine angeborene Verengung der Atemwege) durchzuführen. |
Training | Bulldoggen möchten ihren Menschen gefallen, daher könnte man meinen, dass das Training mit ihnen ein Kinderspiel ist. Doch das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Obwohl Englische Bulldoggen recht gelassene Tiere sind, können sie auch ganz schön dickköpfig sein – vor allem, wenn es ums Essen geht.
Eine frühzeitige Sozialisierung und gute Welpenerziehung sind entscheidend, um unerwünschte Eigenschaften auszumerzen – etwa Futteraggression, Ressourcenverteidigung und das Nicht-Loslassen von Gegenständen nach der Spielzeit (z. B. beim Tauziehen). Wenn du dir die Zeit nimmst, deinem Welpen den „Aus“-Befehl beizubringen und ihm zu zeigen, dass er sein Futter nicht bewachen muss, werdet ihr beide davon profitieren. Es ist einfacher, wenn er in jungen Jahren Disziplin lernt, und du ihm nicht erst seine Schranken aufweisen musst, wenn er ein muskulöser Erwachsener geworden ist. |
Energielevel | Auch wenn die sanften Tiere in der Regel ganz gerne einfach nur herumliegen und faulenzen, brauchen sie doch auch Spielzeit und regelmäßige Spaziergänge. Um fit zu bleiben, benötigen Englische Bulldoggen mäßig viel Bewegung. Vermeiden sollte man es dabei aber auf jeden Fall, bei großer Hitze mit ihnen spazieren zu gehen. Ihre verkürzte Schnauze kann ihnen unter diesen Bedingungen das Atmen erschweren. Englische Bulldoggen können keine langen Strecken gehen und schwimmen nicht gern. |
Lebenserwartung | Englische Bulldoggen werden im Durchschnitt zwischen 8 und 10 Jahren alt. |
Wer ist der ideale Besitzer für eine Englische Bulldogge?
Ist eine Englische Bulldogge der richtige Mitbewohner für dich? Diese Hunde sind zwar fantastische Familienhaustiere, doch sie sind nicht jedermanns Sache. Da sie manchmal einfach auf stur schalten, stellen sie eine Herausforderung für Besitzer dar, die noch nicht viel Erfahrung mit der Hundeerziehung haben.
Auch kein gutes Haustier sind Englische Bulldoggen für Menschen, die mit ihrem Hund gerne Abenteuer in der freien Natur erleben, joggen oder wandern gehen. Englische Bulldoggen bevorzugen kleine Abenteuer in der Stadt. Sie freuen sich auf kürzere Spaziergänge und den Besuch im Hundepark – auf jeden Fall darf es nichts zu Anstrengendes sein!
Soll dein idealer Mitbewohner gerne viel Zeit zu Hause verbringen, dir bei der Hausarbeit zuschauen und sich zu dir kuscheln, wenn du ein Buch liest, dann könnte eine Englische Bulldogge genau das Richtige für dich sein.
Hunde dieser Rasse geben sich Mühe, ihren Menschen zu gefallen, und können sich an praktisch jeden Haushalt anpassen. Da erwachsene Englische Bulldoggen eher ruhige Hunde sind, können sie sogar problemlos im Mietshaus wohnen. Dank ihrer schier endlosen Geduld sind sie auch ideale Haustiere für Haushalte mit Kindern.
So findest du einen Welpen der Rasse Englische Bulldogge
Ob du eine Englische Bulldogge im Tierheim adoptierst oder mit einem Züchter arbeitest, ist eine persönliche Entscheidung, die du nach sorgfältiger Recherche treffen solltest. Zum Glück finden sich viele nützliche Informationsmaterialien für die Suche nach Tierheimen oder seriösen Züchtern, bei denen du einen gesunden Hund adoptieren kannst.
Einen Welpen der Rasse Englische Bulldogge adoptieren
Es gibt einige Möglichkeiten, einen Welpen der Rasse Englische Bulldogge zu adoptieren. Laut dem AKC gelangen viele Rassehunde ins Tierheim, weil ihre ehemaligen Besitzer sich aufgrund einer Lebensstiländerung oder der Erkenntnis, dass die Wahl der Rasse doch nicht angemessen war, nicht mehr um sie kümmern konnten.
Das bedeutet, dass es da draußen möglicherweise erwachsene und junge Englische Bulldoggen gibt, die nur darauf warten, von einem liebenswürdigen Besitzer adoptiert zu werden.
Der Hauptunterschied zwischen der Adoption bei einem Züchter und in einem Tierheim liegt darin, dass im Tierheim möglicherweise nicht immer junge Welpen vorhanden sind. Der Vorteil eines Tierheims ist jedoch, dass die meisten dieser Einrichtungen Hunde mit einem Mikrochip versehen und sie kastrieren/sterilisieren. Ein Hund aus dem Tierheim hat also die üblichen medizinischen Eingriffe vermutlich schon hinter sich und ist wahrscheinlich stubenrein. Möglicherweise wurde im Tierheim ein Mischlingshund abgegeben, der von einer Englischen Bulldogge abstammt und auch Merkmale ein paar anderer Rassen hat.
Schau dich einfach einmal im Internet um – dort findest du sicher ein entsprechendes Tierheim, das sich gerade um eine Englische Bulldogge kümmert.
So findest du Züchter von Englischen Bulldoggen
Zuerst solltest du ausgiebig recherchieren. Dabei musst du wissen, dass es viele Massenzuchtbetriebe gibt, die sich als seriöse Züchter ausgeben, und auch zahlreiche Online-Betrugsmaschen. Oft findet man in Foren Informationen darüber, welche Adoptionsmöglichkeiten seriös sind und um welche man einen großen Bogen machen sollte.
Wenn du bei einem Züchter adoptierst, solltest du diesem unbedingt viele Hintergrundfragen stellen und um ein Treffen mit den Elterntieren oder der Mutter des Welpen bitten. Sagt dir dein Bauchgefühl, dass bei einem Züchter etwas nicht stimmt, solltest du darauf hören, und dich an eine andere Person oder Organisation wenden. Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) ist eine mögliche Ressource, bei der du nach Züchtern suchen kannst.
Als verantwortungsbewusster Hundebesitzer ist es unerlässlich, sich umfassend mit den Bedürfnissen und Eigenheiten des Haustiers auseinanderzusetzen. Egal ob du dann mit einem vertrauenswürdigen Züchter arbeitest oder einen Welpen im Tierheim adoptierst, es liegt in deiner Verantwortung, dich optimal auf das Zusammenleben mit einem liebevollen und freundlichen neuen Mitbewohner vorzubereiten.
Weitere Artikel zu Welpen der Rasse Englische Bulldogge
Sobald du die richtige Englische Bulldogge gefunden hast, solltest du dein Zuhause auf deinen neuen Mitbewohner vorbereiten. Die folgenden Informationen können dir dabei helfen.
- So überstehst du die ersten 24 Stunden mit deinem neuen Welpen (EN)
- Wie lange kann man einen Welpen alleine zu Hause lassen? (EN)
- Wie oft sollte ich mit meinem Welpen Gassi gehen? (EN)
- Die unverzichtbare Checkliste für neue Welpen (EN)
- Ressourcen für das Welpentraining
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