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- Dieser Artikel ist kein Ersatz für eine professionelle, tierärztliche Konsultation.
Wenn Hunde ihren Kopf oder ihren Körper schütteln, kann das verschiedene Gründe haben. Während ein gewisses Kopfschütteln völlig normal und natürlich ist, könnte ständiges Kopfschütteln auf ein Unwohlsein deines Vierbeiners hindeuten. Es könnte beispielsweise mit den Ohren zusammenhängen – einige Ursachen für Ohrenbeschwerden bei Hunden umfassen Ohrenschmalz, Wasser in den Ohren, Flohbisse oder eine Ohrenentzündung. Es könnte auch sein, dass sich ein Fremdkörper in ihren Ohren befindet.
In manchen Fällen kann das Kopfschütteln bei Hunden eine ernstere Ursache haben, die nicht eigenständig behandelbar ist. Darüber hinaus kann anhaltendes Kopfschütteln zur Entwicklung eines Othämatoms führen, so Dr. Meaghan Thomas, DVM, CVA, Tierärztin und Veterinärakupunkteurin am East Ridge Animal Hospital. Ein Hämatom kann sehr schmerzhaft sein und zu Ohrenschäden führen, wenn es nicht behandelt wird.
Wenn dein Haustier seinen Kopf schüttelt, fühlt es sich unwohl und sollte untersucht werden, so Dr. Thomas. Deshalb empfiehlt sie, einen Tierarzt zu konsultieren, wenn das Kopfschütteln häufiger wird.
Im Folgenden erfährst du mehr über die möglichen Ursachen für Kopfschütteln bei Hunden, einige Maßnahmen, die du selbst ergreifen kannst, und in welchen Umständen ärztlicher Rat zugezogen werden sollte.
1. Ansammlung von Ohrenschmalz mit Reizungen als Folge
Eine Ansammlung von Ohrenschmalz in den Ohren deines Hundes kann leichten Juckreiz und Irritationen verursachen. Möglicherweise bemerkst du, dass sich dein Hund häufig in der Nähe der Ohren kratzt oder den Kopf oft schüttelt, um sich Erleichterung zu verschaffen.
Lösung: Ohrenschmalz kann oft zu Hause entfernt werden, indem du die Ohren deines Hundes mit einem Reinigungsmittel für Hundeohren säuberst. Geeignete Produkte findest du beim Tierarzt oder in der Tierhandlung. Befolge die Anweisungen auf der Packung der Ohrenspülung oder bitte deinen Tierarzt um eine genauere Anleitung.
Nach der Reinigung der Ohren kann es sein, dass der Hund mit dem Kopfschütteln aufhört. Ein regelmäßiges Säubern der Ohren kann auch zur Ohrengesundheit deines Hundes beitragen und Pilzinfektionen vorbeugen.
2. Wasser in den Ohren
Wenn dein Hund Wasser in die Ohren bekommt, kann es zu Juckreiz, Schmerzen und Brennen kommen. Das Wasser kann auch ein Gefühl eines unangenehmen Drucks verursachen, und der Hund könnte folgende Verhaltensweisen an den Tag legen:
- Kopfschütteln
- Berührungen mit den Pfoten an den Ohren
- Reiben der Ohren an Objekten
- Jammern oder Unruhigsein
Nachdem dein Hund geschwommen ist oder gebadet hat, kannst du seine Ohren vorsichtig mit Wattebäuschen oder einem Handtuch trocken wischen – verwende jedoch niemals Wattestäbchen!
Vorbeugung
Um die Ohren deines Hundes beim Baden oder Schwimmen trocken zu halten, könntest du Folgendes tun:
- Lege Wattebällchen in die Ohren, um sie vor Nässe zu schützen. Vergiss nur nicht, sie nachher wieder zu entfernen!
- Vermeide Wasser in der Nähe der Ohren.
- Verwende einen Waschlappen oder ein Handtuch, um die Ohren und das Gesicht des Hundes zu waschen.
Solange der Hund das Wasser selbst abschütteln kann, ist ein Anruf beim Tierarzt nicht erforderlich. Es ist jedoch ratsam, deinen Hund ein oder zwei Tage lang zu beobachten, um sicherzustellen, dass er auch tatsächlich mit dem Kopfschütteln aufhört.
3. Ohrenentzündung aufgrund einer bakteriellen Infektion
Wenn die Ohren deines Hundes aufgrund einer äußeren Einwirkung feucht werden oder sich entzünden, können sich Bakterien oder Hefe bilden, die eine Ohreninfektion verursachen können.
Ohreninfektionen müssen tierärztlich behandelt werden. Ohne Behandlung kann mit der Zeit eine Verschlechterung eintreten.
Lösung: Dein Tierarzt verschreibt womöglich ein topisches Medikament zur Behandlung der Infektion, z. B. Antibiotika. Dabei werden eventuell auch die Ohren des Tiers gereinigt, um Ausfluss und überschüssiges Ohrenschmalz zu entfernen.
4. Juckreiz aufgrund von Flohbissen
Wenn Hunde Insektenstiche am Kopf oder bei den Ohren haben, schütteln sie oft den Kopf, um das Unbehagen zu lindern. Flohbisse verursachen nicht nur Juckreiz und Unwohlsein beim Hund, sondern können auch zu einer Hautinfektion führen.
Achte auf Anzeichen einer Infektion wie verkrustete, blutige oder entzündete Haut.
Lösung: Flöhe können mit rezeptfreien topischen Medikamenten behandelt werden. Bei schwerwiegenderem Flohbefall solltest du jedoch ärztlichen Rat einholen. Der Arzt kann dich auch informieren, wie du deinen Haushalt flohfrei halten kannst. Falls sich bereits eine Infektion entwickelt haben sollte, kann auch hier die Tierklinik die erforderlichen Schritte einleiten.
5. Hautallergie oder Kontaktekzem
Wie wir Menschen können auch Hunde allergisch auf bestimmte Salben, Medikamente oder andere Substanzen reagieren. Diese Reaktionen treten in der Regel innerhalb eines Tages bis einer Woche nach der Behandlung auf.
Wenn du also gerade einen Ohrenreiniger einer neuen Marke ausprobiert hast und dein Hund plötzlich unentwegt seinen Kopf schüttelt, ist eine allergische Reaktion nicht auszuschließen.
Lösung: Verwende dieses Produkt und auch andere neue Mittel nicht weiter. Wenn du eine Reizung oder Rötung an den Ohren deines Hundes bemerkst oder er sich häufig an den Ohren und am Kopf kratzt, solltest du einen Termin beim Tierarzt vereinbaren. Dort kann ihm ein alternatives Produkt zusammen mit Medikamenten zur Linderung der Entzündung verschrieben werden.
6. Ohrmilben
Diese Parasiten sehen aus wie dunkelbraune Ablagerungen in den Ohren, ähnlich wie Kaffeesatz. Ein Hund mit Ohrmilben kratzt sich in der Regel oft und intensiv an den Ohren und schüttelt möglicherweise oft den Kopf.
Lösung: Milben verschwinden nicht von selbst und rezeptfreie Behandlungen wirken nicht immer. Du solltest in diesem Fall also eine Verschreibung für ein Medikament vom Tierarzt besorgen. Der Arzt empfiehlt eventuell auch das Ausspülen der Ohren.
7. Fremdkörper
Es gibt viele Formen von Fremdkörpern, die in Hundeohren gelangen können, von Gras bis hin zu einem kleinen Legoteil. In jedem Fall können sie Reizungen und Entzündungen verursachen, die zum Kopfschütteln führen können.
Lösung: Wenn du etwas im Ohr deines Hundes entdeckst, mag es auf den ersten Blick einfach erscheinen, es selbst zu entfernen. Wenn er jedoch dabei zappelt oder sich plötzlich zurückzieht, kann es passieren, dass der Gegenstand tiefer ins Ohr rutscht. Daher raten wir immer zum Besuch bei der Tierarztpraxis. Der Arzt kann zudem auch etwaige Infektionen behandeln.
Zur Entfernung wird der Hund in der Regel sediert und der Gegenstand mit einer Pinzette entfernt. Anschließend werden Medikamente zur Linderung von Schmerzen und Schwellungen verschrieben.
8. Idiopathisches Kopfzittern
Ein Hund mit idiopathischem Kopfzittern wippt mit dem Kopf auf und ab oder von Seite zu Seite.
Diese Tremores haben keine bekannte Ursache und hören nach einiger Zeit von selbst auf. Um das Zittern zu stoppen, kannst du den Hund auch mit einem Spielzeug oder einem Leckerli ablenken.
Andere Arten von Kopfzittern können jedoch mit einer ernsteren Grunderkrankung in Verbindung stehen, die eine medizinische Behandlung erforderlich machen. Wenn das Zittern anhält, steht dein Tierarzt bereit, dir weitere Ratschläge und Infos zu geben.
9. Hämatom im Ohr
Ein Hämatom kann entstehen, wenn aufgrund von heftigem Ohrenkratzen und Kopfschütteln ein Blutgefäß platzt. Ohne ärztliche Hilfe faltet sich das Ohr mit der Zeit zu einem „Blumenkohlohr“ zusammen, so Dr. Thomas.
Hämatome betreffen Hunde mit Hängeohren häufiger und können starke Schmerzen verursachen sowie eventuell eine Operation erforderlich machen.
Lösung: Wenn du vermutest, dein Hund könnte ein Hämatom haben (oft an der Schwellung an der Ohrmuschel erkenntlich), solltest du ihn zum Tierarzt bringen. Vielleicht bemerkst du auch, dass der Hund sein Ohr vom Kopf weghält.
Andere Formen des Schüttelns
Oft sieht es so aus, als würde ein Hund den Kopf schütteln, wenn in Wirklichkeit oft etwas anderes dahintersteckt.
- Zittern: Wie wir Menschen können Hunde zittern, wenn ihnen kalt ist, sie Angst haben oder sie schlafen bzw. träumen. Wenn du deinen Hund zudeckst, kuschelst oder auf andere Weise tröstest und das Zittern dann verschwindet, sind ernstere Ursachen auszuschließen. Wenn das Zittern jedoch weitergeht, könnte es eine andere Ursache haben.
- Schütteln des Spielzeugs: Die wilden Vorfahren unserer Hunde fingen die Beute in ihrem Maul und schüttelten sie aggressiv hin und her, bis sie starb. Dein Hund muss für sein Abendessen zwar wohl nicht mehr auf Jagd gehen – aufgrund seiner räuberischen Instinkte kann es aber durchaus sein, dass er dieses Verhalten dennoch beim Spielen mit Spielzeug an den Tag legt. Laut Dr. Thomas besteht in diesem Fall kein Grund zur Sorge, solange der Hund nur sein Spielzeug schüttelt und nichts anderes.
- Schütteln des ganzen Körpers: Ein nasser Hund schüttelt seinen Körper, um so viel Wasser wie möglich aus dem Fell zu entfernen. Das hilft ihnen nicht nur, schneller zu trocknen, sondern wirkt auch einer Unterkühlung entgegen. Wenn der Hund wieder völlig trocken ist und nicht weiterhin zittert, ist das ein ganz normales Verhalten.
Wenn sich der Hund also kurz einmal schüttelt – besonders dann, wenn er gerade ein Nickerchen gemacht oder gebadet hat –, musst du dir also überhaupt keine Sorgen machen. Bei mehrmaligem oder intensivem Schütteln solltest du jedoch so bald wie möglich einen Termin bei deinem Tierarzt vereinbaren, so Dr. Thomas.