Kein Frage, Welpen finden wir wahrscheinlich alle total niedlich. Ein Welpe, der ohne Unterbrechung beißt, ist allerdings nicht ganz so niedlich.
Zum besseren Verständnis muss gesagt werden, dass Welpen taub und blind zur Welt kommen und bis zu zwei Wochen in einer dunklen Welt ohne Ton leben. Demnach erfolgt ihr erster Kontakt mit der Welt durch ihren Mund und somit auch ihre Zähne. Er dient ihnen zur Nahrungssuche und -aufnahme, sowie als Werkzeug, um ihre Umgebung zu erkunden. Auch wenn ihr Sehvermögen und ihr Gehör immer stärker werden, verlassen sich Welpen weiterhin auf ihre Schnauze, um Informationen zu erhalten.
Der Mund ist gewissermaßen das Herzstück des Welpen. Neben der Nahrung können sie damit auch neue Gerüche aufnehmen, denn Hunde riechen sowohl mit der Nase, als auch mit dem Mund. Auch bei Sozialisierung und Spielen mit Geschwistern aus dem gleichen Wurf spielt der Mund eines Welpen eine wichtige Rolle. Mit anderen Worten, der Mund und seine 28 nadelscharfen Milchzähne sind für die Entwicklung des Welpen unerlässlich.
Das Problem ist nur, dass diese 28 kleinen Rasierklingen innerhalb von nur Monaten zu 42 großen Rasierklingen werden. Aua.
Welpe beißt: Was du nicht tun solltest
Auf keinen Fall solltest du die Schnauze deines Welpen gewaltsam zuhalten, wenn er anfängt zu beißen. Das Zuhalten der Schnauze kann auf zwei Arten nach hinten losgehen:
1) Es kann dazu führen, dass der Welpe denkt, dass du spielst, und ihn dazu anregen, dich mit dem Mund als Teil seines imaginären Spiels anzugreifen;
2) So wird der Welpe nicht lernen, was genau an seinem Mund deinen Unmut verursacht hat.
Dein Welpe hat wahrscheinlich nicht die Lebenserfahrung, um zu verstehen, dass ein Mund, der zur Nahrungsaufnahme verwendet wird, nicht dasselbe ist wie ein Mund, der zum Spielen verwendet wird und auch nicht dasselbe ist wie ein Mund, der zur Attacke auf seinen Mensch eingesetzt wird.
So bringst du deinem Welpen bei, das Beißen aufzuhören
Das heißt aber nicht, dass du dich von deinem Welpen ankauen lassen musst. Probiere diese Erziehungsratschläge, um deinen Welpen das Beißen abzugewöhnen.
Erster Schritt: Unterbrechen
- Wenn das Anknabbern unangenehm wird, dann kommuniziere das, indem du das Verhalten deines Welpen unterbrichst. Sag „Aua” und zieh deine Hand, deinen Arm, Fuß oder welches Körperteil auch attackiert wurde, für 15 Sekunden aus der Reichweite des Welpen. Danach kannst du dich wieder mit deinem Welpen beschäftigen. Hat er sich beruhigt? Super! Wenn nicht: Bitte weiterlesen.
Zweiter Schritt: Ablenken
- Fängt dein Welpe an, mit Kraft an dir zu nagen, dann nimm das nächstgeIegene Kauspielzeug und biete es ihm an. Denn herumgekaut wird bitte nur auf Spielzeug, nicht auf Frauchen oder Herrchen.
Dritter Schritt: Weggehen
- Wenn weder „Aua” noch Anbieten von alternativen Kauobjekten geholfen haben, die Aufmerksam des Welpen von dir abzulenken, dann musst eben du dich selbst aus der Situation entfernen. Denn wenn deine Anwesenheit die ultimative Belohnung für deinen Welpen ist, dann hilft manchmal nur, ihm diese zu entziehen.
- Wenn die Zähne deines Welpen dich verletzen (nicht vorher), kommuniziere das indem du „Aua!” sagst
- Entferne dich vom Welpen und stelle eine Barriere zwischen euch (gehe in den nächsten Raum und schliße die Tür, tritt hinter ein Babygitter, etc). Bleibe dort für 15 bis 30 Sekunden.
- Kehre danach zurück und sieh nach ob dein Welpe sich genügend beruhigt hat.
Vierter Schritt: Entfernen
- Hat die kurze „Auszeit” nicht geklappt, dann greift Plan B: Höre für den Moment ganz auf, dich mit deinem Welpen zu beschäftigen. Umgehend.
- Unterbrich deinen Welpen mit einem „Aua” und geh sofort weg.
- Verlass am besten den Raum, um die Auszeit zu signalisieren. Bestraf deinen Welpen aber nicht mit Worten oder Taten, sondern gib ihm in der Zeit ein Kauspielzeug zur Beschäftigung. Indem du dich entfernst, signalisiert du klar, dass Beißen zur Beendigung des gemeinsamen Spielens führt.
- Kehr erst zurück, wenn dein Welpe genügend Zeit hatte, um sich zu beruhigen.
Erfolgstipp
Sei eisern was die Umsetzung dieser Methoden angeht. Erziehung braucht Zeit. Bist du aber konsequent, wird es nicht allzu lange dauern, dis dein Welpe sein Verhalten gemäß anpasst.