Hast du schon mal einen neugeborenen Welpen gesehen? Ein winziges, drei Tage altes, frisch “geschlüpftes” Welpenbaby? Falls ja, ist dir dabei bestimmt aufgefallen, dass diese kleinen noch blinden und tauben Wesen nur über ihre Mäuler und das Saugen und Lecken an ihren Geschwistern eine Vorstellung von der Welt um sie herum bekommen.
Welpen folgen in ihrer Wachstumsphase und während des Zahnens ihrem Instinkt, die Welt mit ihren Mäulern zu entdecken. Nach etwa vier Wochen hat sich der zuerst mehr wie eine kleine Ratte aussehende Welpe zu einem kleinen Hund mit großen Augen, Schlappohren, seidigem Fell und rasiermesserscharfen Babyzähnen entwickelt. Aber der Instinkt, alles in den Mund zu nehmen zu wollen – der wird noch eine Weile erhalten bleiben.
Und natürlich machst du dir vielleicht Sorgen, dass der Kleine auf deinen Lieblingsschuhen oder deiner Handtasche herumkaut, aber du kannst entsprechende Maßnahmen ergreifen, um dies zu unterbinden. Wir haben ein paar nützliche Tipps, die dir dabei helfen können, dein Zuhause und gleichzeitig auch deinen Welpen zu schützen.
Welpen am Kauen hindern
Welpen sehen keinen Unterschied zwischen einer Fernbedienung, einem Schuh und einem Spielzeug; in ihrer Welt ist alles ein potentielles Kauspielzeug. Sie interessieren sich einfach für alles, was auf dem Boden oder auf dem Couchtisch liegt, weil sie noch kein Verständnis dafür entwickelt haben, dass einige Gegenstände für sie tabu sind.
Am besten ist es, nicht zu versuchen, das Instinktverhalten deines Welpen ändern zu wollen, sondern dein eigenes anzupassen.
Bewahre deine Schuhe dafür am besten unzugänglich auf, lege Fernbedienungen auf ein hohes Regalbrett und setze an vielen Stellen Laufgitter ein, um Bereiche des Hauses zu schützen, die nicht welpensicher gemacht wurden. Das Vorkehrungen haben sogar noch den netten Nebeneffekt, dass dein Haus wird aufgeräumter sein wird… abgesehen natürlich von den Welpen-Kauspielzeugen, Leckereien, Decken und Hundehaaren.
Das Herumkauen beaufsichtigen und umlenken
Leider lässt sich nicht alles einfach davontragen, um es vom Maul deines knabbernden Welpen fernhalten zu können. Manche Welpen sind wahre Meister im Möbel ankauen – und die kann man einfach nicht so gut schützen.
Der Schlüssel, um dieses Verhalten zu unterbinden, ist das Beaufsichtigen und Umlenken.
Wenn du zum Beispiel weißt, dass sich dein Welpe unwiderstehlich zu den Tischbeinen im Esszimmer hingezogen fühlt, solltest du ihn nur ins Esszimmer lassen, wenn du ihn währenddessen gut beaufsichtigen kannst. Eine Möglichkeit, Hunden beizubringen, ihr Verhalten zu ändern, ist, sie auf frischer Tat beim Kauen zu ertappen und ihnen eine geeignete Alternative anzubieten.
Wenn du deinen Welpen dabei erwischst, wie er gerade auf einem Möbelstück herumkaut, kannst du ihn wissen lassen: “Hey, Moment! Das darfst du nicht machen!” Nähere dich in einem solchen Moment sofort mit einem Kauspielzeug, um seine Aufmerksamkeit darauf zu lenken.
Wenn dein Welpe nicht an dieser neuen Option interessiert ist und sich wieder den Möbeln zuwenden will, solltest du ihn von den Verlockungen wegführen und ihm an anderer Stelle das Kauspielzeug erneut anbieten. Mit der Zeit wirst du mit deiner Beständigkeit eine positive Veränderung feststellen.
Biete deinem Hund alternative Kaumöglichkeiten
Da dein Welpe so oder so auf irgendetwas herumknabbern wird, kannst du ihm am besten etwas Passendes zum Kauen geben. Rohhaut ist für Welpen (und auch für erwachsene Hunde) tabu, da sie eine Erstickungsgefahr birgt, wenn dein Hund eine Ecke davon abbrechen sollte. Und sollte dein Liebling es doch schaffen, etwas von der abgebrochenen Rohhaut zu schlucken, ohne daran zu ersticken, wird er wahrscheinlich Schwierigkeiten haben, sie zu verdauen.
Gib deinem Welpen anstelle einer Rohhaut lieber einen Bully Stick (manchmal auch Pizzle-Stick genannt) oder ein Schweinsohr. Auf diesen Produkten kann dein Hund genauso gut herumkauen, sie sind aber komplett verdaubar und haben, wenn sie brechen sollten, weniger scharfkantige Enden.
Aber auch bei diesen Arten von Kausnacks solltest du deinen jungen Welpen immer gut beaufsichtigen. Wenn dir dein voller Terminkalender dabei in die Quere kommt – was wir nur zu gut verstehen! – kannst du jederzeit die Hilfe von liebevollen Hundesittern von Rover.com in Anspruch nehmen, die auch Hundebetreuungen über Nacht anbieten.
Ruhig bleiben
Welpen wissen einfach nicht, dass sie etwas falsch machen, wenn sie ihrem Instinkt folgen und an allem herumkauen. Wenn du mit Jagen oder Brüllen darauf reagierst, dass dein kleiner Vierbeiner etwas “Verbotenes” angeknabbert hat, wird er wahrscheinlich denken, dass du entweder bei dem Spaß mitmachen willst oder dich in ein furchterregendes Monster verwandelt hast.
Statt deinen Hund zu jagen, solltest du versuchen, das Kauobjekt seiner Begierde gegen ein Spielzeug einzutauschen. Wenn das noch nicht den gewünschten Erfolg bringt, kannst du es mit einem Stück Käse oder Wurst versuchen. Wirf mehrere Stückchen auf den Boden und entferne den angekauten Gegenstand, während dein Vierbeiner mit dem Fressen der Leckerlis beschäftigt ist.
Während seiner Welpenzeit und bis weit in das Heranwachsendenalter hinein wird dein Welpe kauen. Das ist einfach so. Aber mit Geduld, guter Beaufsichtigung, Umlenkung und den richtigen Kaualternativen wirst du diese Phase problemlos überstehen!
Und auf dem Weg dahin darfst du dich zum Glück auf jede Menge Welpenküsschen freuen.