Viele Menschen denken, Katzen seien faul, träge und verwöhnt – und tun nichts weiter, als den ganzen Tag zu schlafen.
Als Katzenliebhaber wissen wir, dass das nicht stimmt. Die Rasse einer Katze beeinflusst, wie gerne sich das Tier spielerisch beschäftigt – oder auch nicht. Aus einer im Mai 2019 veröffentlichten Studie in Scientific Reports geht hervor, dass die Persönlichkeit der Katze (und das Aktivitätsniveau) weitgehend von ihrer Rasse bestimmt wird.
Auch Meilan Solly berichtete im Smithsonian Magazine: „Das Team stellte fest, dass sich verschiedene Rassen tatsächlich unterschiedlich verhalten. Von diesen Verhaltensweisen, darunter Aktivitätsniveau, Schüchternheit, Aggression und Geselligkeit im Umgang mit Menschen, werden ungefähr die Hälfte vererbt. Die krassesten Unterschiede zwischen den Rassen zeigten sich in der Kategorie der Aktivität.“
Jede Katze ist selbstverständlich einzigartig, und jede Katze hat ein individuelles Energielevel. Alles in allem gehören die folgenden Katzen aber zu den am wenigsten aktiven Rassen überhaupt.
Katzenrassen mit niedrigerem Aktivitätslevel eignen sich besonders für:
- Vielbeschäftigte Familien mit Kindern
- Mieter kleiner Wohnungen
- Personen, die den Großteil des Tages außer Haus verbringen
- Ältere Menschen
- Personen, die es gerne still und ruhig haben
Sehen wir uns die Eigenschaften dieser Rassen genauer an.
American Shorthair
Das freundliche Wesen der American Shorthair macht sie zu einer der beliebtesten Katzenrassen überhaupt. Diese entspannte Katze kommt in der Regel in jedem Haushalt zurecht – auch mit kleinen Hunden und Kindern.
Die ruhige Rasse leidet allerdings oft an übermäßiger Gewichtszunahme, die durch ihre eingeschränkte Aktivität noch verstärkt wird. Daher ist es wichtig, zumindest ein geringes Maß an Bewegung aufrechtzuerhalten, um Fettleibigkeit und den daraus resultierenden gesundheitlichen Komplikationen vorzubeugen.
Perserkatzen
Die Perserkatze ist eine Katze, die genau weiß, wie man richtig relaxt. Bei einer Perserkatze dauern das Baden und die Fellpflege zwar etwas länger, ihr angenehmes Wesen macht das aber auf jeden Fall wett.
Bei einer Perserkatze musst du dir außerdem keine Sorgen darüber machen, dass aufgestaute Energie zu destruktivem Verhalten führt. Diese Katzen faulenzen lieber mit ihren Mitmenschen, als auf verbotene Oberflächen zu springen oder an deinen Möbeln zu kratzen.
Exotische Kurzhaarkatze
PetMD bezeichnet die Exotische Kurzhaarkatze als „Perserkatze ohne Ansprüche.“ Sie sind locker und gelassen, ohne dabei unnahbar zu sein. Die CFA beschreibt diese Rasse als „süß, liebenswert und ruhig“. Sie liebt es, mit ihren Besitzern die Seele baumeln zu lassen.
Die Exotic Shorthair hat ein beruhigendes Wesen und verbringt ihre Zeit am liebsten damit, sich in einen warmen Schoß einzugraben, anstatt im Haus herumzutoben. Mieter aufgepasst: Aufgrund ihrer fügsamen Haltung eignet sich diese Rasse besonders für jene, die in Wohnungen leben.
Ragdoll-Katzen
Die friedfertige Ragdoll könnte man auch als Kuschelexpertin bezeichnen. Diese extrem entspannten Katzen erhielten ihren Namen aufgrund ihrer Neigung, ihren Körper erschlaffen zu lassen, wenn sie gehalten werden (wie eine Stoffpuppe). Wenn du eine Katze bevorzugst, die entspannt ist und sich nach einem langen Arbeitstag gerne mit dir zusammenkuschelt, ist die Ragdoll möglicherweise die richtige Wahl für dich.
Diese sanfte Rasse mit angenehmer Stimme ist Kindern und anderen Haustieren äußerst tolerant gegenüber. Sie genießen Aufmerksamkeit, verlangen sie aber nicht.
All das macht die umgängliche Ragdoll zweifellos zur ultimativen Schoßkatze.
Maine-Coon-Katzen
Die riesengroße Maine Coon trägt den treffenden Spitznamen „sanfter Riese“ und hat ein liebevolles, angenehmes Wesen. Diese Katzen sind nicht schüchtern oder ängstlich, sondern locker und gelassen und verstehen sich mit jedem – auch mit anderen Katzen, Hunden und Kindern.
Sie freuen sich, wenn sie sich in deinen Schoß einkuscheln dürfen (trotz ihrer Größe), und brauchen dabei nicht übermäßig viel Aufmerksamkeit.
Britisch Kurzhaar
Die Britisch Kurzhaar ist unaufdringlich anmutig und genießt die Aufmerksamkeit, vergnügt sich aber ebenso gerne alleine, wenn du nicht in der Nähe bist. Laut Vetstreet wollen diese Katzen „bei ihren Besitzern sein, aber dabei nicht unbedingt in ihrem Schoß liegen oder herumgetragen werden. Am liebsten sitzen sie neben ihnen oder verbringen Zeit im selben Raum.“
Als Kätzchen können Britisch Kurzhaar ausgelassen und verspielt sein. Mit zunehmendem Alter nimmt das Aktivitätslevel allerdings ab.
Dank ihres sanften Wesens musst du also deine Zeit nicht damit aufwenden, sie vom hohen Regal oder anderen schwer erreichbaren Orten retten zu müssen.
Russisch Blau
Wenn du in einer kleineren Wohnung lebst, könnte die Russisch Blau eine angenehme Ergänzung für deinen Haushalt sein. Diese anmutigen Katzen benötigen nicht viel Platz zum Herumlaufen. Sie sind eher ruhig und außerdem unglaublich unabhängig – und haben daher auch kein Problem damit, sich alleine zu entspannen, wenn du außer Haus bist.
Schottische Faltohrkatzen
Die Schottische Faltohrkatze ist sofort an ihren nach vorn geknickten Ohren zu erkennen und gehört zweifellos zu den am wenigsten aktiven Katzenrassen. Diese Katzen genießen freundliche Interaktionen mit Menschen, ihr Aktivitätsniveau ist jedoch minimal.
Mit dieser Rasse wirst du dich also keineswegs auspowern müssen, um der Katze Unterhaltung zu bieten. Die liebevolle Schottische Faltohrkatze genießt es besonders, im Schoß ihrer Besitzer zu entspannen. Stelle dich also schon einmal darauf ein, dich Hals über Kopf in dieses niedliche Kätzchen mit ihrem ausdrucksstarken Gesicht zu verlieben.
Selkirk Rex
Diese niedlichen Katzen mit lockigem Fell sind ein wahres Musterbeispiel für Geduld und Toleranz. Die Selkirk Rex hat zwar eine verspielte Seite, muss aber nicht unaufhörlich unterhalten werden. Sie fordern deine Aufmerksamkeit auch weniger als andere, lautere Rassen.
Birma-Katzen
Die eindrucksvolle Birma-Katze ist zwar recht verspielt, aber weniger aktiv als viele andere Katzenrassen. Wenn du zu Hause viel Ruhe brauchst, ist diese pflegeleichte Katze die richtige Wahl. Bedenke aber, dass sie nicht auf Dauer alleine gelassen werden sollten, da sie mit der Zeit doch recht einsam werden können.
Himalaya-Katzen
Im Gegensatz zu ihren Vorfahren, den Siamkatzen, haben Himalaya-Katzen ein ruhigeres Gemüt. Zwar sind sie auch aktiv, doch anstatt den ausgelassenen Unternehmungen ihrer Artgenossen nachzugehen, bevorzugen sie es, sich im Schoß ihres Besitzers zusammenzurollen.
PetMD verrät, dass diese zurückhaltenden Katzen völlig zufrieden damit sind, den Großteil ihres Tages zu entspannen. Dank ihrer ruhigen Persönlichkeit eignen sie sich also ideal als Wohnungskatzen.
Mit einem ständig überfüllten Terminkalender können wir uns an so mancher Katze mit ruhigem Gemüt ein Beispiel nehmen.