Wenn du einen Hund suchst, der nicht nur schlau ist, sondern auch hübsch aussieht, ist der Cavoodle (auch Cavapoo oder Cavadoodle genannt) vielleicht genau richtig für dich.
Diese Kreuzung aus einem Pudel (Zwerg- oder Toy-Pudel) und einem Cavalier King Charles Spaniel ist aus vielen Gründen eine der beliebtesten Designer-Hunderassen.
Wenn du überlegst, dir einen Cavoodle zuzulegen, oder einfach wissen möchtest, warum er so beliebt ist, lies weiter. Hier findest du alles Wissenswerte rund um den Cavoodle.
Merkmale der Rasse
- Herkunft: Australien
- Größe: Klein
- Lebensdauer: 10–15 Jahre
- Energieniveau: Mittel/Hoch
- Rassegruppe: Toy-Rassen/Designerhund
Aussehen der Rasse
Als Mischlingshund weist der Cavoodle möglicherweise Merkmale beider Elternrassen auf, kann aber auch entweder in Richtung Cavalier King Charles Spaniel oder Pudel tendieren.
Auf jeden Fall ist es schwierig, vorherzusagen, wie ein Cavoodle-Welpe als ausgewachsener Hund aussehen wird. Es ist tatsächlich nicht ungewöhnlich, dass Cavoodle-Welpen desselben Wurfes einander überhaupt nicht ähnlich sehen.
Wie groß der Cavoodle wird, hängt von der Größe seiner Eltern ab. Der Cavalier King Charles Spaniel ist ein relativ kleiner Hund. Nach Angaben des American Kennel Club ist er im ausgewachsenen Zustand 30–33 cm groß und wiegt 6–8 kg.
Der Toy-Pudel hat einen anderen Körperbau. Er ist mit rund 25 cm nicht viel kleiner, wiegt aber viel weniger, nämlich nur rund 2–3 kg.
Höchstwahrscheinlich wird die Größe deines Cavoodles irgendwo zwischen den Größen seiner Elternrassen liegen. Die unterschiedlichen Trends bei der Cavoodle-Zucht machen die Sache aber noch einmal komplizierter.
Laut Pet Guide gibt es große Abweichungen bei der Pudelrasse, die zur Zucht von Cavoodles herangezogen wird. Daher haben Cavoodles auch keine einheitliche Größe. Oft werden Toy-Pudel eingesetzt, aber viele Züchter arbeiten auch mit Zwergpudel.
Der Zwergpudel ist etwas größer als der Toy-Pudel. Er wird 25–38 cm groß und 4,5–7 kg schwer, hat also eher die Statur des Cavalier King Charles Spaniels. Ein Cavoodle, der von einem Zwergpudel abstammt, wird wahrscheinlich größer als einer, der von einem Toy-Pudel abstammt.
Das Fell des Cavoodles ist ebenfalls uneinheitlich. Es kann seidig und wellig wie das des Cavalier King Charles Spaniels oder dick und gelockt wie das des Pudels sein.
Genau wie ihre Elternrassen weisen Cavoodles verschiedene Fellfarben auf. Das Fell kann rot, kastanienbraun, braun, braun-weiß, schwarz, schwarz-weiß, dreifarbig (schwarz, weiß und hellbraun), hellbraun und weiß, silberfarben oder grau-weiß sein … Die Möglichkeiten sind nahezu endlos.
So pflegst du einen Cavoodle
Wenn das Fell deines Cavoodles dem eines Cavalier King Charles Spaniels ähnelt, solltest du ihn alle paar Wochen baden und sein Fell anschließend sorgfältig bürsten, damit es nicht verfilzt.
Ein Pudel-ähnliches Fell muss häufiger gebürstet werden. Greife am besten täglich zur Bürste, um Verfilzungen zu vermeiden. Achte darauf, dass die Bürste das gesamte Haar erreicht, damit du auch Verfilzungen auskämmst, die nahe an der Haut liegen.
In jedem Fall muss dein Cavoodle wahrscheinlich alle vier bis sechs Wochen zum Hundefriseur. Wenn du sein Fell kürzer schneiden lässt, verkürzt du die Zeit, die du für das Bürsten aufwenden musst.
Vermutlich treten bei deinem Cavoodle Tränenflecken auf, da sie auch bei den Elternrassen häufig sind. Um diesen Flecken vorzubeugen, wasche den Bereich unter seinen Augen täglich.
Persönlichkeit des Cavoodles
Der Cavoodle stammt von zwei beliebten Rassen ab. Kein Wunder also, dass dieser Mischling ein wirklich wunderbarer Hund ist.
Er ist sanft, freundlich und gesellig und geht daher auch offen auf Fremde zu. Am meisten Zuneigung zeigt dieser anhängliche Hund jedoch nur seiner Besitzerfamilie.
Außerdem ist er außergewöhnlich treu und ist gerne unter Menschen – manchmal bevorzugt er sogar Menschen gegenüber anderen Hunden. Sobald er bei dir einzieht, wird er sich als Teil des Rudels fühlen. Manchmal klammert er jedoch regelrecht!
Wundere dich nicht, wenn dir dein neuer flauschiger Fellball bald auf Schritt und Tritt folgt.
Ideale Umgebung
Cavoodles können sich an fast jedes Wohnumfeld anpassen. Ob Haus oder Wohnung: Sie können sowohl in einer Stadt als auch auf dem Land glücklich werden.
Durch die direkte Verwandtschaft zum Cavalier King Charles Spaniel, einem wahrhaftigen Schoßhund, entspannt sich der Cavoodle gerne den ganzen Tag auf dem Sofa. Er nimmt nicht viel Platz in Anspruch und benötigt auch nicht unbedingt einen Garten.
Allerdings hat er auch Pudel-Gene, und Pudel sind bekanntlich ziemlich athletische Hunde. Wenn du keinen Garten hast, solltest du mit deinem Cavoodle ein oder zwei kurze Spaziergänge pro Tag unternehmen. Einmal um den Häuserblock zu gehen, reicht wahrscheinlich aus.
Falls du einen Garten hast, sollte er unbedingt umzäunt sein. Achte auch darauf, dass du deinen Cavoodle beim Gassi-Gehen nicht von der Leine lässt.
Dank der engen Verwandtschaft mit dem Cavalier King Charles Spaniel hat der Cavoodle einen Jagdinstinkt. Er ist nicht immer offensichtlich, aber wenn er etwas Interessantes wittert, könnte er davonlaufen. Egal, wie gut du deinen Cavoodle trainierst: Darauf musst du immer gefasst sein.
Idealer Besitzer
Ein Cavoodle passt zu den meisten Menschen.
Besonders ältere Menschen, Ruheständler oder Alleinstehende in kleinen Wohnung schätzen die geringe Größe des Cavoodles.
Diese Hunde kommen auch gut mit Kindern zurecht und spielen gerne sanft mit ihnen. Da sie aber doch ziemlich kein und zart sind, sollten besser nur ältere Kinder mit ihnen umgehen, die sie nicht aus Unachtsamkeit verletzen.
Da Cavoodles ihren Besitzern gegenüber sehr anhänglich sind, sollten sie nicht über einen längeren Zeitraum allein gelassen werden. Sie sind auch dafür bekannt, dass sie in der Hundepension unglücklich sind. Deshalb sollte am besten immer mindestens eine Person mit dem Cavoodle zu Hause sein.
Training für Cavoodles
Da der Cavoodle, wie sein Vorfahre, der Pudel, stark um Zuspruch bemüht ist, zeichnet er sich wahrscheinlich beim Hundetraining aus.
Die Grundbefehle erlernt er mühelos. Wenn du schon mit dem Training beginnst, wenn er ein Welpe ist, kannst du ihm auch Tricks beibringen.
Achte beim Training immer auf eine positive Einstellung. Dein Cavoodle wird mit Begeisterung bei der Sache sein, also belohne seine Erfolge mit großem Enthusiasmus (und Leckerlis). Trainiere kurz, aber häufig mit ihm. Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung ist der wichtigste Grundsatz beim Hundetraining.
Gesundheit der Rasse
Eine aktuelle Studie des Institute of Canine Biology weist darauf hin, dass Mischlingshunde oft seltener an Erbrankheiten leiden als reinrassige Hunde. Es gibt zwar nie eine Garantie, dass dein Cavoodle bei bester Gesundheit ist, doch die Wahrscheinlichkeit besteht, dass er nicht die Gendefekte hat, die für seine Elternrassen typisch sind.
Natürlich besteht bei Cavoodles trotzdem aufgrund ihrer Abstammung das Risiko für bestimmte gesundheitliche Probleme. Um herauszufinden, welche Krankheiten wir zu erwarten haben, müssen wir uns den Cavalier King Charles Spaniel und den Pudel genauer ansehen.
Cavalier King Charles Spaniels sind leider für viele gesundheitliche Probleme anfällig. Dazu gehören in der Regel Augenerkrankungen, ausgerenkte Kniescheiben und Hüften, Herzklappenprobleme, Ohrenentzündungen und sogar neurologische Störungen. Die meisten dieser Probleme sind bei einer frühzeitigen Vorsorgeuntersuchung erkennbar und können unter Aufsicht eines Tierarztes behandelt werden.
Da Toy-Pudel üblicherweise verantwortungsvoll gezüchtet werden, sind sie meistens gesund. Trotzdem tendieren sie zu gewissen Krankheiten. Ähnlich wie Cavalier King Charles Spaniels neigen Toy-Pudel zu Augenproblemen und renken sich manchmal die Hüfte und Knie aus. Sie können auch an idiopathischer Epilepsie und immunvermittelten Erkrankungen leiden.
Die Geschichte des Cavoodles
Es ist bekannt, dass sich Hunderassen schon immer miteinander gekreuzt haben (vermutlich seit es Hunde gibt). Designerhunde sind aber ein neues Phänomen: Das sind Hunde, die aus einer absichtlichen Kreuzung entstanden sind, um bestimmte erwünschte und sorgfältig ausgewählte Merkmale zu erzielen.
Designerhunde erfreuen sich seit den 1990er Jahren zunehmender Beliebtheit, wobei der Cavoodle einer der ersten war. Der erste nachgewiesene Cavoodle-Wurf kam in Australien zur Welt. Danach dauerte es nicht lange, bis die Rasse auch im Vereinigten Königreich und in den USA zu finden war.
Um die vollständige Geschichte dieser Hunde zu erzählen, müssen wir uns seine Elternrassen genauer ansehen.
Cavalier King Charles Spaniels gibt es seit der Renaissance, als Toy-Spaniels oft von Adeligen gehalten wurden. Bis ins 19. Jahrhundert blieben sie die Lieblingshaustiere der oberen Schichten. Dann wurden sie mit asiatischen Toy-Rassen wie den Möpsen gekreuzt. Daraus ging der King Charles Spaniel hervor. Diese Rasse hatte eine flachere Schnauze und überholte die ältere Rasse im Beliebtheitsranking. Letztere verschwand allmählich. In den 1920er Jahren wünschte sich jedoch ein wohlhabender Amerikaner, einen Hund zu haben, der so aussah wie der Lieblingshund seiner britischen Vorfahren. Dem Züchter, der ihm einen Spaniel im alten Stil züchten konnte, bot er ein Preisgeld an.
Diese neue Version der alten Rasse nannte man Cavalier King Charles Spaniel – das ist die Rasse, die wir heute kennen und lieben.
Toy-Pudel stammen natürlich vom Großpudel ab, der aus Deutschland stammt und ursprünglich dazu ausgebildet wurde, um aus dem Wasser zu apportieren. Dank seines lockigen, wasserdichten Fells, seiner Intelligenz und seiner Begabung im Schwimmen ist der Pudel dieser Aufgabe allemal gewachsen. Das typische Aussehen des Pudels – sein kurz rasiertes Fell an Schwanz, Beinen und Hals – hat tatsächlich praktische Gründe. So konnte er sich im Wasser frei bewegen, und gleichzeitig waren seine wichtigsten Körperteile geschützt.
Als die Arbeitshunde aus Deutschland nach Frankreich kamen, wurden sie dort zu eleganten Begleithunden. Es gab sie nun in kleineren Größen, und es entstandenn der Toy-Pudel und der Zwergpudel, die heute so beliebt sind und manchmal bei der Cavoodle-Zucht eingesetzt werden.
So findest du einen Cavoodle
Die Entscheidung, dir einen Hund nach Hause zu holen, solltest du nur nach reiflicher Überlegung treffen. Frage dich zunächst, ob ein Hund zu deinem Lebensstil, deiner Familie und deinem Wohnumfeld passt. Dann kannst du überlegen, welche Hunderasse am besten für dich geeignet sein könnte.
Wenn du dich nach Abwägung aller Vor- und Nachteile für einen Cavoodle entschieden hast, kannst du dich auf viele Jahre voller Spaß und bedingungsloser Hundeliebe freuen. Doch die Entscheidung für eine Rasse ist nur der erste Schritt. Jetzt ist es an der Zeit, einen Cavoodle zu finden.
Die meisten Menschen finden einen Cavoodle über einen Züchter oder ein Tierheim. Beide Optionen haben Vor- und Nachteile, es hängt also ganz davon ab, welchen Weg du bevorzugst und welche Einrichtungen es in deiner Region gibt.
Einen Cavoodle adoptieren
Da der Cavoodle eine neue Rasse ist, ist es eher unwahrscheinlich (aber nicht unmöglich), einen Cavoodle in einem Tierheim zu finden. Über eine Internetsuche findest du vielleicht einen Cavoodle in einem Tierheim, aber unter Umständen nicht in deiner Nähe. Wenn das Tierheim weiter weg liegt, solltest du recherchieren und Fragen stellen, um zu überprüfen, dass es sich um eine seriöse Organisation handelt.
Die Adoption eines Cavoodle-Hundes aus dem Tierheim kann Nachteile haben. Hunde im Tierheim sind oft keine Welpen mehr, und es liegen möglicherweise keine Informationen über ihre Vergangenheit vor.
Allerdings kann es auch ein Vorteil sein, einen ausgewachsenen Cavoodle zu adoptieren. Er ist höchstwahrscheinlich schon stubenrein und ausreichend sozialisiert. Außerdem sind Hunde aus dem Tierheim sterilisiert bzw. kastriert und haben alle notwendigen Impfungen erhalten.
Das senkt die Kosten für dich als Besitzer erheblich, und die Adoptionsgebühr ist in der Regel auch viel niedriger als der Kaufpreis eines Hundes beim Züchter.
Cavoodle-Züchter
Da der Cavoodle nicht als eigenständige Rasse gilt und er somit nicht in Listen von zugelassenen Zuchtbetrieben aufscheint, kann es schwer sein, einen seriösen Cavoodle-Züchter zu finden. Recherchiere ausführlich, bevor du dich für einen Züchter entscheidest, und frage deinen Tierarzt oder andere Züchter in der Gegend nach weiteren Informationen.
Beim Besuch bei einem Züchter solltest du dich nach gesundheitlichen Problemen im Stammbaum des Hundes erkundigen und alle Gentests besprechen, die du durchführen lassen möchtest.
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