Du kennst den Labrador Retriever bestimmt schon als energiegeladenen, wasserliebenden Familienhund. Vielleicht hast du auch das Gefühl, diese Hunderasse überall zu sehen. Dann liegst du nicht falsch, denn der Labrador Retriever ist einer der beliebtesten Hunde in Deutschland, den USA und in weiten Teilen der Welt. Lies gleich weiter, um mehr über diese unkomplizierte Hunderasse zu erfahren, von ihrer Geschichte als Jagdhund bis hin zur Haltung deines eigenen besten Freundes, und entscheide selbst, ob ein Labrador Retriever der richtige Hund für dich wäre.
Rassemerkmale
Schlüssel
- Gering
- Mittel
- Hoch
- Herkunft: Großbritannien, mit Vorfahren aus Neufundland
- Größe:
- Gewicht: 55-80 Pfund
- Aktivitätsniveau:
- Lautstärke von Bellen/Heulen:
- Verträglich mit Hunden: yes
- Verträglich mit Kindern: yes
- Verträglich mit Katzen:
- Fellpflege:
- Fellpflegeverhalten:
- Trainingsniveau:
Labrador Retriever: Aussehen und Beschreibung
Ein Labrador Retriever hat ein dichtes, kurzes bis mittellanges Fell mit einem breiten Schädel. Als ausgesprochener Wasserhund helfen dem Labrador seine Schwimmhäute an den Zehen, sich gut im Wasser fortzubewegen, und seine ruderartige Otterrute eignet sich hervorragend zum Schwimmen (und um Dinge vom Couchtisch zu schmeißen). Die Schwimmhäute an den Füßen helfen ihnen auch, sich in kälteren Klimazonen wohl zu fühlen, da sie einen “Schneeschuh” bilden, der verhindert, dass Schnee und Eis zwischen den Zehen stecken bleiben.
Labrador Retriever gibt es in diversen Fellfarben, es gibt z. B. den gelben Lab, den Schokoladen-Lab und dem schwarzen Lab. Der silberne Labrador Retriever hat eine seltenere gräuliche Färbung mit auffallend blauen Augen. Auch wenn es sich so anhört, ist ein “Golden Lab” keine Färbung des Labrador Retrievers und ist stattdessen eine Kreuzung aus dem Golden Retriever und einem reinrassigen Lab.
Innerhalb der Labrador-Rasse gibt es zwei verschiedene Körperbautypen. Die Feld- oder Arbeitslinie (auch als “amerikanischer” Typ bezeichnet) hat in der Regel leichtere Knochen, ein längeres und weniger dichtes Fell, einen schmaleren Kopf und eine längere Schnauze. Sie neigen auch dazu, mehr Energie zu haben und belastbarer zu sein. Das ist kein Zufall, da diese Labradore ursprünglich für die Arbeit gezüchtet worden sind.
Die “englische” oder Showlinie des Labrador Retrievers neigt dazu, kürzere Beine, ein dichteres Fell und einen breiten Schädel zu haben. Diese Variante eignet sich besser als Familienhund.
Was die Fellpflege betrifft, so wird ein Labrador Retriever normalerweise zweimal im Jahr oder in gemäßigten Klimazonen ganzjährig haaren. Wie bei anderen Hunden mit doppeltem Fell sollte wöchentliches Bürsten (oder tägliches Bürsten während der Fellwechselmonate) ausreichen, um das berühmt berüchtigte Ausfallen der Unterwolle einzudämmen.
Labrador Retriever: Wesen
Der Labrador Retriever wurde als gutmütige Hunderasse gezüchtet, die freundlich gegenüber Menschen und anderen Hunden ist. Diese sanfte Natur ist mit einer energiegeladenen, furchtlosen und enthusiastischen Persönlichkeit gepaart, die von ihrem früheren Einsatz als Arbeitshunde herrührt.
Labradore sind neugierig und intelligent, sodass sie sich auch gut als Diensthunde eignen. Es kann aber auch bedeuten, dass dein zielstrebiger Labrador dazu neigt, auch mal zu entwischen oder plötzlich zu verschwinden, um etwas Interessantem (war das da gerade ein Eichhörnchen?) zu folgen. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Besitzer von Labrador-Retriever-Hunden dafür, ihr Haustier mit einem Mikrochip zu versehen.
Die idealen Lebensbedingungen für einen Labrador Retriever
Ein Labrador Retriever braucht viel Bewegung und Zeit im Freien. Und wie der Name schon sagt, lieben sie es einfach, zu apportieren. Das beste Zuhause für einen Labrador Retriever ist ein großer Garten oder ein Ort in der Nähe für ausgedehnte Apportierspiele. Mit ihrer liebenswerten Persönlichkeit und ihrer Begeisterung fürs Spielen sind diese Hunde eine beliebte Rasse für eine aktive Familie.
Der ideale Besitzer für einen Labrador Retriever
Der ideale menschliche Begleiter für einen Labrador Retriever spielt genauso gerne und viel wie sein Hund. Das umfasst auch lange Spaziergänge und Läufe, Schwimmen oder das Herumwerfen eines Balls.
Ihr Background als Arbeitshund bedeutet jedoch auch, dass tägliche Spaziergänge zur Bewegung nicht ausreichen. Labs sollten mit Tricktraining, Puzzle-Spielzeugen und anderen geistig herausfordernden Spielen wie Verstecken beschäftigt werden, um sie bei Laune zu halten.
Labrador Retriever: Gehorsamkeitstraining
Bei konsequenter positiver Verstärkung wird ein Labrador beim grundlegendem Gehorsamkeitstraining glänzen und schon bald für kompliziertere Aufgaben und Tricks bereit sein. Labs sind dafür bekannt, dass sie sich gerne mal ablenken lassen, aber das lässt sich ohne Weiteres mit viel geistiger und körperlicher Bewegung beheben und indem du dafür sorgst, dass neue Tricks in ruhigen Umgebungen stattfinden, wo sie sich gut konzentrieren können.
Mit ihrem Lernvermögen und ihrer unkomplizierten Art eignen sich Labrador Retriever hervorragend als Diensthunde. Labs können als Begleiter für Menschen mit Krankheiten oder Beeinträchtigungen eingesetzt werden und sind in der Lage, komplexe Aufgaben zu übernehmen und eine Person in die stabile Seitenlage zu bringen oder den Notfallknopf eines Geräts drücken.
Laut Guide Dogs for the Blind sind Labradore die erfolgreichsten Blindenhunde. Mit ihrer exzellenten Nase können sie sogar im Such- und Rettungsdienst arbeiten und eignen sich besonders für anspruchsvollere Arbeiten wie die Wasserrettung. Labrador Retriever sind wahre Helden in der Hundewelt.
Labrador Retriever: Fellpflege
Für die meisten Besitzer eines Labrador Retrievers ist die Fellpflege relativ einfach. Labradore haben ein dickes, doppeltes Fell und verlieren ihre Unterwolle im Frühjahr und Herbst (in gemäßigten Klimazonen auch ganzjährig). Während des saisonal bedingten Fellwechsels kannst du deinen Hund täglich bürsten, um das lose Fell zu entfernen. In der übrigen Zeit des Jahres reicht es aus, sie einmal pro Woche zu bürsten, um ihr Fell zu pflegen. Ein Bad oder eine Dusche kann gelegentlich notwendig sein, um deinen Liebling sauber zu halten, vor allem dann, wenn er sich gerne mal in stinkenden Dingen wälzt. Wie bei den meisten Hunden sollten auch bei Labrador Retrievern die Nägel regelmäßig gestutzt und die Zähne geputzt werden, damit sie gesund bleiben.
Labrador Retriever: Gesundheit
Labrador Retriever sind in der Regel eine gesunde Hunderasse mit sehr wenigen gesundheitlichen Problemen. Einige Labradore können Ellbogendysplasie und Hüftdysplasie entwickeln, aber sie sind weniger anfällig dafür als andere Hunderassen. Labrador Retriever können zu Knieproblemen und Augenproblemen, wie z. B. einer progressiven Netzhautatrophie, neigen. Frage am besten deinen Tierarzt nach weiteren Informationen zur Vorbeugung oder Behandlung möglicher Gesundheitsprobleme.
Vielleicht noch ein Hinweis zum unermüdlichen Apportierspiel: Manche Labradore arbeiten, bis sie zusammenbrechen. Achte darauf, regelmäßige Ruhe- und Wasserpausen einzulegen, wenn du mit deinem Liebling herumtobst.
Labrador Retriever: Geschichte
Laut dem American Kennel Club (AKC) wurden die ersten Labrador Retriever in England von einem einzigartigen und wasserliebenden Vorfahren, dem St. John’s Wasserhund, gezüchtet. St. John’s Wasserhunde kamen ursprünglich aus Neufundland, wo sie Fischern beim Einholen der Netze und anderer Ausrüstung halfen und sogar nach herabgefallenen Fischen tauchten.
Die Labrador Retriever wurden hauptsächlich als Jagdhunde eingesetzt, die sich auf das Apportieren von Wasservögeln spezialisierten. Später wurden sie zu erfolgreichen Sporthunden, traten in den Show-Ring ein und wurden schließlich zu den lebenslustigen Familienbegleitern, wie wir sie heute kennen. Auf der ganzen Welt, vor allem aber in den USA, England, Kanada und Deutschland, ist der Labrador Retriever bis heute eine der beliebtesten Hunderassen.
Ein Labrador Retriever als Haustier
Einen Labrador Retriever zu bekommen ist ganz einfach, aber es ist wichtig, gut vorbereitet zu sein. Wenn du einen Labrador Welpen kaufst, wirst du viel Zeit damit verbringen, dem Welpen die grundlegenden Hundekommandos beizubringen, ihn an andere Menschen und Hunde zu gewöhnen und ihm wichtige Fähigkeiten beizubringen, wie z. B. die Nacht durchzuschlafen und sein Geschäft draußen zu erledigen.
Die Suche nach einem Labradorwelpen oder einem erwachsenen Hund kann so einfach sein wie etwas im Internet zu suchen, aber sei vorsichtig, was Welpenmühlen und Internetbetrüger angeht. Es gibt viele Möglichkeiten, einen seriösen Züchter zu finden, und es lohnt sich, sich vorher umzuhören und den Züchter zu besuchen, bevor du eine Zahlung leistest. Es ist immer gut, auf dein Bauchgefühl zu vertrauen.
Labrador Retriever: Rescues & Tierheimhunde
Eine weitere Möglichkeit, einen Labrador Retriever aufzunehmen, ist die Adoption eines Rescues aus dem Tierheim. Im Gegensatz zu Welpen werden gerettete Hunde oft kastriert und haben bereits alle Impfungen. Viele Labrador Retriever Rescues werden von Haustierbesitzern abgegeben, und die Hunde kennen meistens die Grundkommandos und sind sozialisiert. Und wenn nicht, heißt das nicht, dass du diese nicht mehr trainieren könntest. Wende dich an einen vertrauenswürdigen Hundetrainer, um nähere Informationen dazu zu bekommen, wie du einem Hund, der nicht viel Struktur oder Training erfahren hat, etwas beibringen kannst, oder wie du einem Hund, der traumatisiert wurde, helfen kannst, sich sicher und willkommen zu fühlen.
Labrador Retriever: Züchter
Um Züchter zu finden, die die strengen Anforderungen erfüllen, kannst du auf den Seiten des Verbands für das deutsche Hundewesen (VDH) einem seriösen Labrador Retriever-Züchter in deiner Nähe finden. Frage bei deinem Besuch unbedingt nach gesundheitlichen Problemen in der Blutlinie des Hundes und bespreche, wenn du ggf. einen Gentest durchführen lassen möchtest.