Mein Hund Radar ist das einzig lebende Beispiel für die seltenste Hunderasse der Welt: den Großen Domestizierten Chicago Haifisch-Terrier. Natürlich handelt es sich bei ihm in Wirklichkeit um eine rauflustige kleine Rabauken-Mischung unbestimmter Herkunft, aber es macht Spaß, sich vorzustellen, dass er aus einer seltenen und prestigeträchtigen Abstammungslinie hervorgegangen ist.
Jeder Hund ist einzigartig, vom hochgezüchteten Rassehund in Westminster bis zum gewöhnlichen braunen Mischling, der aus einem städtischen Tierheim adoptiert wurde – aber seltene Hunderassen haben schon irgendwie das gewisse Etwas.
Und weil seltene Hunderassen eben so selten sind, ist es ziemlich schwierig, sich auf genaue Zahlen und Ranglisten festzulegen. Vor diesem Hintergrund haben wir einen umfassenden Querschnitt der seltensten Hunderassen aus der ganzen Welt zusammengetragen. Von vielen dieser Rassen gibt es weltweit weniger als 1000 Exemplare (zum Vergleich: Hunderttausende Labrador Retriever, der beliebteste Hund Nordamerikas).
Das Spektrum reicht von groß bis klein, von lockigen bis unbehaarten Vierbeinern, von alter Abstammung bis hin zu neuen Hunderassen aus dem 20. Jahrhundert. Das Einzige, was seltene Hunderassen gemeinsam haben, ist ihre Seltenheit: Es kann gut sein, dass du von einigen der seltenen Hunde auf dieser Liste noch nie etwas gehört hast!
Stabyhoun
Der Stabyhoun gilt als niederländisches Nationalgut und ist eine liebevolle und aktive Hunderasse, die aus der friesischen Waldregion der Niederlande stammt. Von dieser seltenen Rasse gibt es weltweit nur ein paar Tausende, wobei Liebhaber dieser Hunde gefrorenes Sperma rund um den Globus verschicken, um die genetische Vielfalt zu sichern. Der Staby ist eine Rasse, der für seine anhängliche Persönlichkeit bekannt ist; sein Name bedeutet auf Friesisch “steh mir bei Hund”. Auf Bauernhöfen besteht die Rolle des Stabys in erster Linie darin, Ungeziefer zu vertreiben, aber er kann auch apportieren und als Vorstehhund eingesetzt werden. Wenn du also einen mittelgroßen, energiegeladenen Arbeitshund mit einer liebevollen Persönlichkeit und einem prächtigen schwarz-weißen Fell suchst, ist der Stabyhoun vielleicht genau das Richtige für dich.
Von mjk23 – Flickr: Stabijs – world dog show 2010, CC BY 2.0, Link
Azawakh
Der aus der Saharawüste in Westafrika stammende Azawakh ist ein großer, eleganter Windhund, der ursprünglich als Wachhund und Jäger eingesetzt wurde. Wie viele seltene internationale Hunderassen sind sie in ihrem Heimatland häufiger anzutreffen, aber in den USA und Europa noch relativ unbekannt. Der Azawakh wurde 2011 offiziell in den American Kennel Club (AKC) aufgenommen. Weitere Informationen über diese langbeinigen Schönheiten und wie man an so ein edles Exemplar kommt, kannst du bei der American Azawakh Association einholen.
Kanaan-Hund
Der Kanaan-Hund zählt zu den ältesten Rassen der Welt und hat seine Ursprünge im Nahen Osten, die bis in biblische Zeiten zurückreichen. Wie viele Beispiele von “Pariahunden” (allgemein definiert als Haus- und Wildrassen, die als Aasfresser an der Peripherie menschlicher Populationen entstanden sind) ist der Kanaan ein intelligenter und wachsamer Hund mit einem keilförmigen Kopf und einer hohen, gerollten Rute. Obwohl der Kanaan-Hund die nationale Hundrasse Israels ist, gibt es weltweit schätzungsweise nur 2.000 – 3.000 Exemplare. Hier kannst du mehr über die Bemühungen, die Abstammung und das Erbe der Hunderasse zu bewahren, erfahren.
Catalburun
Der spaltnasige Catalburun, dessen Name wörtlich übersetzt “Gabelnase” bedeutet, ist eine der einzigartig aussehenden, seltenen Hunderassen der Welt. Das ungewöhnliche Aussehen täuscht über den unschönen Aspekt hinweg, dass ihre Spaltnase und ihre weit auseinander stehenden Augen das Ergebnis von Inzucht aus einem sehr begrenzten Genpool sind. Obwohl der Catalburun in letzter Zeit dank des Internets eine gewisse Aufmerksamkeit erlangt hat, wird er außerhalb seines Ursprungslandes Türkei, wo er als Jagdhund geschätzt wird, fast nie gesehen.
Chinook
Der Chinook ist ein Schlittenhund, der Anfang des 20. Jahrhunderts vom Arktisforscher Arthur Treadwell Walden rekonstruiert und gezüchtet wurde. Chinooks sind eine noch relativ neue Hunderasse und der State Dog von New Hampshire. Diese großen, robusten amerikanischen Hunde waren ehemals eine Mischung aus Huskies und Mastiff-ähnlichen Hunden und wurden auf Stärke und Ausdauer gezüchtet. Heutzutage sind sie meistens Haustiere und leben in Familien. Weitere Informationen über Chinook-Hunde und wie man an so einen Hund kommt, kannst du bei der Chinook Owners Association of America einholen.
Kai Ken (Kai)
Diese alte, seltene Hunderasse stammt aus dem Bergland einer japanischen Insel, wo sie sich in relativer Isolation entwickelt hat, was sie wiederum zu einer markanten und rein japanischen Rasse macht. Der Kai wird in Japan als “Naturdenkmal” verehrt, bleibt als Haustier aber weiterhin äußerst selten; gemäss dem AKC tauchte der erste Kai Ken in Amerika erst in den 1990er Jahren auf. Diese gestromte Schönheit ist ein natürlicher Jäger mit viel Energie und für einen Stubenhocker-Lebensstil ungeeignet!
Mudi
Der Mudi hat seinen Ursprung in Ungarn (übrigens auch die Heimat von zwei anderen markanten und etwas selteneren Rassen, nämlich dem Puli und dem Komondor). Mudis waren mit ihrem ausgeprägten gelockten Fell wahrscheinlich “natürlich vorkommende” Schäferhunde, die sich von wilden Populationen an das Leben und die Arbeit an der Seite von Menschen angepasst haben. Heutzutage werden sie immer noch als Hütehunde eingesetzt und sind treue Begleiter, aber am besten passen sie in ein aktives Zuhause – diese Vierbeiner halten sich gerne auf Trapp!
Norwegischer Lundehund
Der Lundehund ist eine alte norwegische Hunderasse, die gezüchtet wurde, um Papageientaucher und ihre Eier entlang felsiger Klippen zu jagen; der Name bedeutet wörtlich “Papageientaucherhund”. Diese hübschen Tiere haben mehrere markante Merkmale, die bei der Jagd hilfreich sind, so zum Beispiel sechs voll ausgebildete Zehen an jedem Fuß, einen Hals, der sich nach hinten biegen lässt, unglaublich bewegliche Armgelenke und Ohren, die sich selbst verschließen. Lundehunde kamen in ihrem Heimatland bis ins 20. Jahrhundert hinein noch recht häufig vor, bis die Einführung moderner Jagdpraktiken und die daraus folgenden Entwicklungen fast zu einer Ausrottung der Hunderasse führte. Heute gibt es weltweit weniger als 2.000 Lundehunde.
Otterhund
Otterhunde wurden ursprünglich zur Otterjagd in Europa gezüchtet, aber mit Einführung eines Otterjagdverbots schrumpfte auch die Zahl der Rasse. Nach Angaben des Otterhound Club of America gibt es weltweit weniger als 800 Otterhunde, was sie zu einer der seltensten grossen Hunderassen macht, die es gibt. Sie sind hervorragende Familien-Haustiere, aber wenn du dir einen Otterhund zulegen möchtest, solltest du darauf achten, dass du dir einen seriösen Züchter suchst: In Nordamerika gibt es beispielsweise jedes Jahr nur circa 4 bis 7 Würfe (hier kannst du dir einen Live-Stream eines kürzlich geborenen Wurfes ansehen).
Kaukasischer Owtscharka
Der Kaukasische Owtscharka (auch als Kaukasischer Sennenhund oder Kaukasischer Schäferhund bekannt) ist eine der größten und seltenen Hunderassen der Welt und stammt aus den Bergregionen Russlands und den benachbarten transkontinentalen Nationen. Trotz ihres niedlichen und knuddeligen Aussehens sind diese massiven Gebirgshunde keine Teddybären: Sie sind sehr territorial und wurden in der Vergangenheit zur Jagd auf Wölfe und Bären eingesetzt. Owtscharkas mögen keine Fremden und werden meistens als Wachhunde gehalten, obwohl sie bei richtiger Sozialisierung auch treue Familienhunde sein können.
Russkiy Toy
Der Russkiy Toy war der Elite-Schoßhund der Aristokratie und ist nicht nur eine der seltensten kleinen Hunderassen (selbst ausgewachsen wiegen sie nie mehr als 6 Pfund), sondern auch eine der weltweit seltensten Rassen überhaupt. Nach Angaben des AKC war der Russische Toy zweimal vom Aussterben bedroht und hat erst in den letzten 20 Jahren außerhalb Russlands an Beachtung gefunden.
Thai Ridgeback
Der Thai Ridgeback ist nach seinem Ursprungsland und dem ausgeprägten Ridge benannt, der in der Mitte seines Rückens in entgegengesetzter Richtung zum restlichen Fell wächst. Als eine von nur drei Ridgeback-Rassen auf der Welt (die anderen sind der häufiger vorkommende Rhodesian Ridgeback und der Vietnamesische Phu Quoc Ridgeback) ist der Thai Ridgeback ein weiteres Beispiel für einen “Pariahund”, der sich ohne viel menschliche Hilfe entwickelt hat. Sie eignen sich hervorragend als Schutz- und Wachhunde, sind aber für Personen, die zum ersten Mal einen Hund halten, nicht sehr gut geeignet, da sie noch einige wilde Wurzeln in sich tragen.
Xoloitzcuintli
Auch als mexikanischer Nackthund bekannt, ist der Xoloitzcuintli (ausgesprochen “Scholoitz-kuint-li“, aber kurz oft nur als “Scholo” bezeichnet) eine der ältesten und seltensten Hunderassen der Welt. Der AKC nennt ihn “den ersten Hund Amerikas”, weil er einer der ersten von Menschen domestizierten Hunde war und seit mehr als 3.000 Jahren in Mexiko existiert. Es gibt sogar Statuen, die ihm zu Ehren aufgestellt wurden! Xoloitzcuintlis sind kluge, treue Hunde, die gute Begleiter sind, aber ihre haarlose Haut bedarf einer zusätzlichen Pflege in Form von Sonnenschutz und Feuchtigkeitscreme.
Jetzt, wo du einige der seltensten Hunderassen der Welt kennengelernt hast, fragst du dich vielleicht, was die Anschaffung einer dieser Hunde wohl kosten würde. Es ist einfach eine Tatsache, dass die seltensten reinrassigen Hunde so gut wie nie in einem Tierheim auftauchen. Wenn du dich also dafür interessiert, einen Hund zu nehmen, ist es ratsam, dir einen seriösen Züchter über einen nationalen oder internationalen Zuchtverein zu suchen. Die Anschaffung eines seltenen Hundes kann je nach Seltenheit, Abstammung und Standort zwischen 1.000 und 10.000 € kosten.
Bitte bedenke auch, dass die meisten dieser seltenen Hunderassen für bestimmte Aufgaben gezüchtet wurden und daher ein besonders gründliches Training und eine besondere Pflege erfordern können. Seltene Hunderassen sind nicht für jedermann (ich persönlich bleibe gerne bei meinem rauflustigen kleinen Mischling aus dem Tierheim), aber für die richtigen Hundehalter können sie markante und wunderbare Haustiere sein.
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Bild oben via Pets Adviser